Am Sonntag rechnen Nieder-Rodens Damen mit einem erneuten Kampf auf Biegen und Brechen –
Das mit Spannung erwartete Hessenderby steigt zu ungewohnter Uhrzeit: Wegen der Bildungsmesse am Vortag in der RODAUSTROM Sportarena wurde das Heimspiel auf Sonntag verlegt. Dann müssen die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden schon zu früher Stunde ran. Sie treffen um 14 Uhr auf den Tabellennachbarn HSG Gedern/Nidda. Die Bedeutung des Spiels erwächst nicht nur aus der recht kurzen geografischen Distanz zwischen den zwei Spielgemeinschaften. Auch die bislang eher mäßige Punktausbeute beider Teams in diesem Jahr sorgt für Brisanz: Sowohl die Baggerseepiratinnen als auch Gedern/Nidda benötigen einen Erfolg. Nur der Sieger des Vergleichs zwischen Süd- und Mittelhessen kann im Kampf um den Drittliga-Klassenerhalt einen Schritt nach vorn machen. Dabei hoffen die Rodgauerinnen auf das Gesetz der Serie, die möglichst halten soll. Schließlich konnten sie die letzten drei Begegnungen gegen den ehemaligen Zweitligisten aus dem nördlichen Wetteraukreis gewinnen. Allerdings darf nicht unterschlagen werden, dass es sich bei diesen Derbys um sehr enge, äußerst umkämpfte Partien handelte. Entsprechend dürfte ein neuerlicher Kampf auf Biegen und Brechen bevorstehen.
Defensive und Tempo entscheidend
Die HSG Gedern/Nidda hat wie die Baggerseepiratinnen derzeit 15 Pluspunkte auf dem Konto, allerdings bereits zwei Spiele mehr absolviert. Der Trainer der Gäste ist übrigens ein guter alter Bekannter: Christian Breiler war einst als Spieler in Nieder-Roden aktiv und coacht die Wetterauerinnen in der 13. (!) Saison. Mit Rica Wäscher, Sibylle Droll, Sabine Kaiser und Kirsten Schindler im Rückraum und Linksaußen Alicia Pfaff verfügt Gedern/Nidda über hervorragende Akteure. „Sie setzen ihre Mitspielerinnen gut ein und auch das Tempospiel ziehen sie gut auf“, hat Nieder-Rodens Trainer Ergün Sahin beobachtet. Das streben seine Schützlinge ebenfalls an. Eine Blaupause, um den Gästen den Zahn zu ziehen, könnte das Hinspiel liefern, das 32:28 (12:12) gewonnen wurde. Da schlugen die Rodgauerinnen in den letzten elf Minuten der bis dahin offenen Begegnung entscheidend zu. Ausschlaggebend für den Sieg war die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Die Abwehr ließ wenig zu und Fehler im Aufbau konnten minimiert werden. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Deckung von Gedern/Nidda ein ums andere Mal ausgespielt. „Sie waren seinerzeit irgendwann unserem Tempo nicht mehr gewachsen“, erinnert sich Ergün Sahin.
Auf Kurs bleiben trotz Pest an Bord
Geprägt von Höhen und Tiefen verlief die zweiwöchige Vorbereitung der Rodgauerinnen auf den wichtigen Vergleich. Positiv: „Am Montag der Vorwoche gab es ein Teamessen mit einem gemeinsamen Abendevent“, berichtet Ergün Sahin. „Ansonsten wurde wie gewohnt trainiert.“ Die erkrankten und verletzten Spielerinnen Laura Keller, Christine Burgard und Pia Magnago konnten sich erholen und abschalten – wobei die zwei letztgenannten in der Spieltagswoche noch nicht wieder durchgängig im Training waren. Weniger positiv: Es gibt eine weitere Hiobsbotschaft bei den Baggerseepiratinnen. Im Training verletzte sich Rechtsaußen Tamay Adanir, die wohl länger ausfallen wird. „Das tut uns sehr weh und ich hoffe, dass Tamay schnell fit wird und uns wieder zur Verfügung steht“, sagt Sahin. „Wir haben derzeit die Pest an Bord“, beschreibt er die Verletzungssituation auf dem Piratenschiff. Nichtsdestotrotz soll trotz dieser widrigen Bedingungen der eingeschlagene Kurs in Richtung rettendes Ufer unbedingt fortgesetzt werden.