23:24-Niederlage bei Kappelwindeck/Steinbach – ein Punkt wäre verdient gewesen –

Möglichst die Partie gegen den Favoriten bis zur Schlussminute offenhalten: Mit dieser Devise waren die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden in die Begegnung bei der SG Kappelwindeck/Steinbach gegangen. Und dieses Vorhaben gelang, denn vor knapp 250 Fans in der Bühler Großsporthalle stand es bis zur 59. Minute unentschieden 23:23. Da hatten die Baggerseepiratinnen eine Hand am Punktgewinn, kassierten dann allerdings das Tor zum 24:23 für die Gastgeberinnen. Den letzten Ballbesitz konnten die Rodgauerinnen nicht für sich nutzen und so mussten sie sich ganz knapp geschlagen geben. Trotz der Niederlage heimsten sie sehr viel Lob ein, hatte Kappelwindeck/Steinbach doch zuletzt reihenweise hohe Siege gelandet. „Das war ein richtig geiles Spiel von uns“, betonte Ergün Sahin. „Die Mädels haben um jeden Zentimeter gekämpft“, zeigte sich der HSG-Trainer stolz auf seine Mannschaft. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt.“

Schon zu Beginn des Spiels trauten die Zuschauer ihren Augen nicht. Nicht einmal elf Minuten waren absolviert und die Baggerseepiratinnen lagen gegen das gastgebende Team mit 5:2 in Führung. In dieser Phase gelangen der jungen Kreisläuferin „Margo“ Tomashevska ihre ersten beiden Saisontore. Danach kam die seit acht Spielen ungeschlagene Heimmannschaft besser ins Spiel und glich zunächst zweimal aus (6:6/7:7). Im Anschluss konnte Kappelwindeck/Steinbach auf 10:7 davonziehen (19.). Doch die Rodgauerinnen blieben dran, verkürzten und belohnten sich mit dem 11:11-Ausgleich (28.). Kurz darauf lagen die Gastgeberinnen wieder 13:11 in Front. Mit einem knappen 13:12 für Kappelwindeck/Steinbach ging es in die Pause, Jana Göbel (4) hatte zum Anschluss in der Overtime getroffen.

Eine Minute nach dem Seitenwechsel erzielte Christine Burgard (3) den neuerlichen Ausgleich zum 13:13. Danach schien die Begegnung zu kippen. Kappelwindeck/Steinbach drehte auf, lag zunächst 16:13 (38.), dann mit 19:15 (41.) und 21:17 vorne (49.). Die Baggerseepiratinnen steckten den Kopf nicht in den Sand und legten alles in die Waagschale. Nach dem 23:20 für das Heimteam aus dem Badischen (54.) glichen sie mit drei Toren in Folge aus (56.) – 23:23 durch Pia Magnago (5/2). Das letzte Aufbäumen nach dem neuerlichen Rückstand wurde nicht mehr belohnt. Insgesamt war es jedoch beeindruckend, wie die gegnerische Torfabrik über weite Strecken in Schach gehalten wurde: „Wir standen bombig in der Abwehr und unsere Torhüterin Sophie Born hatte eine überragende Quote mit 45 Prozent gehaltener Bälle“, hob Ergün Sahin hervor. „Das ist auch deshalb beachtlich, weil sie einige Würfe der erstligaerfahrenen Shooterin Desire Kolasinac entschärfte.“ Der Trainer warf zudem die Youngsters ins kalte Wasser und das mit Erfolg: Besonders Jil Riecke sorgte durch ihre drei Treffer für Aufsehen. „Ohnehin haben wir ein sehr gutes Offensivspiel mit viel Bewegung auf die Platte gebracht“, registrierte Coach Sahin einen weiteren Mutmacher für die verbleibenden vier Spiele in der Drittligastaffel Süd-West.