Schwer erkämpfter 23:20 (10:9)-Heimsieg gegen die HSG St. Leon/Reilingen –

Das war ein ganz hartes Stück Arbeit und erst in Schlussphase machten die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden den Deckel drauf. Vor 160 Zuschauern in der RODAUSTROM Sportarena bezwangen sie im Duell der 3. Liga Süd-West die HSG St.Leon/Reilingen mit 23:20 (10:9). Ohne die verletzte Shooterin Pia Magnago, die bis Weihnachten ausfällt, gelang im vierten Heimspiel damit der vierte Sieg. „Wir wussten von vornherein, dass es sehr schwer werden wird“, sagte Trainer Ergün Sahin. „Und trotzdem haben wir uns auch in schwierigen Phasen nicht aus der Ruhe bringen lassen.“ So kamen seine Schützlinge nur sehr schleppend in Partie. Die Gäste aus dem Badischen setzen auf eine offensive Sonderbewachung von Torjägerin Christine Burgard und waren damit vorerst erfolgreich. Beim Stand von 0:3 hatte Ergün Sahin genug gesehen und nahm die erste Auszeit (9. Minute). Danach kam seine Mannschaft etwas besser ins Match und profitierte zudem von der überragenden Torhüterleistung von Naomi Speckhardt. „Absolut gigantisch, was Naomi abgewehrt hat“, zollte Sahin große Anerkennung, auch weil die Torfrau das Team mit ihren Paraden gerade in kritischen Phasen im Spiel hielt.

Knapp 60 Sekunden nach besagter Auszeit brach Tamay Adanir (7/2) den Bann und markierte den ersten Treffer der Baggerseepiratinnen (10.). „Tamay hat wichtige Tore gemacht“, lobte Ergün Sahin die Rechtsaußen, die an diesem Tag auch aus dem Rückraum traf. Mit Moral und Coolness kämpften sich die Rodgauerinnen zurück in die Begegnung, was sich zunächst noch nicht im Ergebnis niederschlug. Nach dem zwischenzeitlichen 2:6-Rückstand (13.) folgte eine vielleicht vorentscheidende Phase. Den Gästen gelang es nicht, ihre Führung auszubauen, im Gegenteil, sie blieben fast zehn Minuten torlos. Das nutzten die Baggerseepiratinnen, denen vier Treffer in Serie zum 6:6-Ausgleich gelangen (22.). Kurz vor der Pause gingen sie erstmalig in Führung (27.) und gerieten dann im weiteren Verlauf nicht mehr ins Hintertreffen. Torschützin zum 8:7 war Christine Burgard (6): Sie konnte sich nach und nach besser aus dem Schatten ihrer Gegenspielerin lösen, die sie auf Schritt und Tritt beharkte.

Beim Stand von 10:9 wurden die Seiten gewechselt. Als belebendes Element erwies sich die Hereinnahme von Jule Krüger, die mit dem 13:10 erstmalig für einen Drei-Tore-Vorsprung sorgte (36.). „Jule hat neuen Schwung gebracht“, befand Ergün Sahin. St. Leon/Reilingen ließ sich dennoch nicht abschütteln und blieb dran. Als die Gäste später sogar zum 18:18 ausgleichen konnten, war die Begegnung wieder völlig offen (53.). Danach legten Katharina Keller (4) mit dem 19:18 und Christine Burgard mit dem 20:18 vor (54.). Noch einmal gelang St. Leon/Reilingen der Anschlusstreffer (55.). Doch dann machten Tamay Adanir zum 21:19 und wieder Katharina Keller zum 22:19 die Angelegenheit so gut wie klar (56./58.). St. Leon/Reilingen vergab anschließend einen Siebenmeter (58.) und dezimierte sich mit einer Zeitstrafe (59.), die Sache war durch. „Ich bin sehr stolz darauf, was die Mädels geleistet haben“, freute sich Ergün Sahin. „Die Mannschaft hat Teamgeist gezeigt, gekämpft, geackert“, sprach er von einem wichtigen Schritt. „So kann es weitergehen!“ Mit nunmehr 10:4-Punkten können die Baggerseepiratinnen selbstbewusst zum nächsten Auswärtsspiel am kommenden Sonntag bei der HSG Bensheim/Auerbach fahren.