Auf das Team aus Nieder-Roden wartet im „Kölner Keller“ kein Karnevalsverein

Die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden haben die ärgerliche erste Heimniederlage vom vergangenen Wochenende gegen Aufsteiger Marpingen-Alsweiler aufgearbeitet und abgehakt. Jetzt wird der Blick wieder nach vorn gerichtet und da steht am Sonntag, 12. November, ein ganz schweres Auswärtsspiel an. Die Reise führt zum Tabellennachbarn 1. FC Köln, der seit Ewigkeiten zum Drittligainventar gehört. Der favorisierte Gegner hat genau wie die Baggerseepiratinnen zehn Pluspunkte auf dem Konto. Allerdings haben die Rheinländerinnen ein Spiel weniger ausgetragen und führen mit 10:6 Zählern die Verfolgergruppe hinter dem souveränen Spitzentrio an.

Auf die Abwehr der Schützlinge von HSG-Trainer Ergün Sahin dürfte am Sonntag voraussichtlich Schwerstarbeit zukommen. Mit durchschnittlich 31,5 Toren pro Spiel stellen die Kölnerinnen die stärkste Offensive der Staffel. Gleich vier Akteure des „Effzeh“ befinden sich unter der den 20 besten Torschützinnen der 3. Liga Süd-West: die Rückraumspielerinnen Maria Kottmann (51/26 Treffer) und Luca Vodde (49), Linksaußen Leonie Radimsky (37) und Kreisläuferin Jule Killmer (32). Dies zeigt, dass die Gefahren für das Rodgauer Gehäuse von vielen Positionen aus lauern. Das Zusammenspiel zwischen den Mannschaftsteilen der Rheinländerinnen muss also gestört werden. Dagegen ist die Abwehr des 1. FC Köln mit einem Schnitt von 27,6 Toren pro Spiel nicht immerFort Knox. Zum Vergleich: Die Werte der Baggerseepiratinnen sind offensiv wie defensiv mit durchschnittlich knapp 24 Treffern recht ausgeglichen.

Soweit die Theorie: In der Praxis setzte das von Ingo Häußler trainierte Team aus der Domstadt am letzten Wochenende ein mächtiges Ausrufezeichen. Da gewann der 1. FC Köln auswärts recht klar beim FSV Mainz 05 II mit 35:29, was die aktuelle Stärke verdeutlicht. Die Baggerseepiratinnen werden nicht darauf hoffen können, dass die Gastgeberinnen die Eröffnung der Karnevalssession am 11.11 allzu stark gefeiert haben. Es gilt auf, die eigenen Stärken zu setzen, die schon zu fünf Siegen in der laufenden Saison geführt haben. Gespielt wird im „Kölner Keller“, der allerdings nichts mit dem berüchtigten Videoassistenten aus der Fußball-Bundesliga zu tun hat. Beim Austragungsort handelt es sich um die tiefergelegene Sporthalle der Europaschule im Stadtteil Köln-Zollstock. Der Anwurf im „Bunker“ erfolgt daherunterirdisch um 17 Uhr.