Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden zeigen beim 1. FC Köln eine tolle Moral

Es hat nicht sollen sein. Die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden mussten sich beim favorisierten 1. FC Köln denkbar knapp geschlagen geben. Am Ende stand es 28:27 (13:13) für die Gastgeberinnen. Eine Woche nach dem dramatischen K.o. mit der Schlusssirene gegen Marpingen-Alsweiler verloren die Baggerseepiratinnen erneut im allerletzten Moment. Nichtsdestotrotz konnten sie erhobenen Hauptes die Rückreise nach Hessen antreten. „Ich bin äußerst zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft“, lobte Ergün Sahin. „Wir haben im Kollektiv alles gegeben und eine ganz tolle Moral gezeigt, doch leider hat das Quäntchen Glück gefehlt“, sagte der HSG-Trainer, der ein wenig mit den Unparteiischen haderte. 15 Siebenmeter für Köln (sieben für die HSG) und fast doppelt so viele Zeitstrafen für die Rodgauerinnen lautete die Statistik der Partie.

Am Ende überschlugen sich in dem packenden Drittligaduell die Ereignisse. Die 60. Spielminute war an Spannung kaum noch zu überbieten. 27 Sekunden vor Schluss glich die überragende Christine Burgard (13 Tore) zum 27:27 aus. Der Punktgewinn schien für die HSG zum Greifen nahe. Doch zwei Sekunden vor dem Ende verwandelte der 1. FC Köln einen zugesprochenen Siebenmeter und entschied die Begegnung für sich. Zuvor hatte sich während des gesamten Spiels keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen können. Die Führung wechselte hin und her, wobei die Baggerseepiratinnen wesentlich häufiger vorne lagen als die Kölnerinnen. „Vielleicht wäre für uns in der zweiten Halbzeit etwas möglich gewesen“, meinte Ergün Sahin rückblickend. Er spielte auf die 21:19-Führung seiner Schützlinge in der 42. Minute an, die jedoch zu schnell hergegeben wurde.

Nieder-Rodens Coach hob die starke Leistung der zwei Torhüterinnen Naomi Speckhardt und später Sophie Born hervor. Beide brachten die gefürchtete Kölner Angriffsmaschine ins Stottern und sorgten dafür, dass die Begegnung bis zum Ende eine enge Kiste blieb. Für Ergün Sahin überwog trotz der unglücklichen Niederlage das Positive. „Wir mussten in Köln ohne die verletzten oder erkrankten Spielerinnen Pia Magnago, Anna Bretz und Lea Gutacker antreten“, betonte er. „Zudem konnten Katharina und Laura Keller unter der Woche angeschlagen kaum trainieren.“ Das Team hätte unter diesen nicht ganz einfachen  Vorzeichen alles abgerufen. Eine ähnliche Einstellung wird schon am kommenden Samstag, 18. November, wieder vonnöten sein. Dann wartet daheim um 19:30 Uhr mit Fortuna Düsseldorf die nächste Mannschaft aus dem Rheinland. Die Düsseldorferinnen konnten am Wochenende durch ihren Sieg gegen Mainz 05 neues Selbstbewusstsein tanken.