Deutlicher 35:27 (16:16)-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf
Der letzte Angriff fiel in die Kategorie „zum Zunge schnalzen und genießen“. Das war nicht nur ein Spielzug, sondern ein Statement! Tamay Adanir passte hoch in den Kreis und Christine Burgard vollendete sensationell in bester Kempa-Manier zum 35:27-Endstand gegen Fortuna Düsseldorf. Die Party in der RODAUSTROM Sportarena konnte beginnen. Es war das schönste Tor in einer Begegnung, die nur eine Halbzeit lang spannend blieb. Dank eines überragenden zweiten Abschnitts gewannen die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden damit ihr fünftes von bislang sechs Heimspielen. Der Schlüssel für den Erfolg lag vor allem in der Defensive: „Wir haben von der 31. bis zur 60. Minute ein Top-Abwehrverhalten gezeigt“, schwärmte HSG-Trainer Ergün Sahin, der mit dem doppelten Punktgewinn ein nachträgliches Geschenk zum 50. Geburtstag erhielt.
Nach dem Wechsel mit mehr Tempo
Zunächst hatte es allerdings nur zeitweise nach einem klaren Sieg der Baggerseepiratinnen ausgesehen. Zwar konnten sie mit dem 5:4 in der 13. Minute erstmals in Führung gehen und bald darauf sogar auf 9:6 erhöhen (17.). „In der Folge haben wir aber nicht mehr so strukturiert agiert“, erkannte Ergün Sahin. „Besonders auf die starke Düsseldorfer Spielerin Leonie Heinrichs hatten da wir keinen Zugriff mehr.“ So kamen die Gäste wieder heran und hatten mit einigen ausgebufften Spielzügen fortan bis zur Pause ihre beste Phase. Beim Stand von 16:16 wurden die Seiten gewechselt. „In der Halbzeit habe ich die Mädels noch einmal neu eingestimmt“, berichtete HSG-Coach Sahin. „Mir war wichtig, vorne mit viel mehr Tempo zu agieren, weil Düsseldorf im Rückwärtsgang doch recht langsam war.“
Ein 11:0-Lauf entscheidet das Spiel
Seine Schützlinge beherzigten die taktische Anweisung und lösten die Handbremse. Nach dem zwischenzeitlichen 16:17-Rückstand (33.) drehten sie wie im Rausch auf und hatten einen 11:0-Lauf – das Spiel war beim Stand von 27:17 praktisch entschieden (46.). Ergün Sahin lobte die Top-Torschützinnen Christine Burgard (14/5), Leyla Götz (7) und Tamay Adanir (5). Er sprach im gleichen Atemzug von einem Sieg der gesamten Mannschaft, auf den er „einfach nur megastolz“ sei. „Alle sind zum Einsatz gekommen und alle hatten ihren Anteil.“ Sahin hob zudem Katharina und Laura Keller hervor: „Das war riesig, wie die beiden in der Abwehr den Innenblock zusammengehalten haben.“ Der Sieg sei auch deshalb hoch einzuordnen, weil einige Spielerinnen unter der Woche krankheitsbedingt nicht trainieren konnten. Bis zum nächsten Auftritt am 2. Dezember daheim gegen Gedern/Nidda können die Baggerseepiratinnen jetzt ein bisschen regenerieren und frische Kräfte tanken.