Beim bärenstarken Tabellenzweiten Bergischer HC hängen die Trauben sehr hoch

Am kommenden Samstag steht für die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden ein schwerer Auswärtsgang an. Die Reise führt nach Solingen zum Tabellenzweiten, Bergischer HC. Beim bärenstarken Aufsteiger hängen die Trauben sehr hoch, dort sind die Baggerseepiratinnen ab 17:30 Uhr nur Außenseiter. Schließlich ist der kommende Gegner die Mannschaft der Stunde in der 3. Liga Süd-West. Das Teamaus NRW holte aus den vergangenen elf Partien sage und schreibe 21:1 (!) Punkte. Zuletzt gelang dem BHC ein beeindruckender 35:23-Triumph beim FSV Mainz 05 II. Nur einmal hatten die Bergischen in dieser Runde das Nachsehen: Es war in ihrem ersten Saisonspiel in Nieder-Roden und die HSG-Fans erinnern sich gerne an den 28:25-Erfolg. Seinerzeit gelang den Schützlingen von Trainer Ergün Sahin ein überzeugender Start-Ziel-Sieg. Sie führten nach zwölf Minuten bereits mit 9:3 und ließen im Laufe der kräfteintensiven Begegnung nicht mehr viel anbrennen.

Ein taktisch cleverer Gegner

Ein weiteres Mal wird sich der Bergische HC vermutlich nicht so schnell überrumpeln lassen. „Auch wenn wir das Hinspiel für uns entschieden haben, heißt es noch lange nicht, dass es uns der BHC leicht machen wird“, weiß Ergün Sahin. „Nichtsdestotrotz haben wir unsere Hausaufgaben für das Spiel erledigt.“ Der HSG-Coach kennt die Stärken der Gegnerinnen, die in der Abwehr jeden Ball holen möchten. „Sie decken taktisch klug und provozieren auch Fehler“, hat er analysiert. „Zudem sind sie offensiv ausgerichtet, wollenviel Tempo über die erste und zweite Welle machen.“ Dafür verfügten sie über schnelle Spielerinnen. Vorne ließen sie den Ball zirkulieren und hätten eine gute Übersicht. Das Rückzugsverhalten sei clever: Es werde versucht, einen schnellen Anwurf oder Spielaufbau zu verhindern, hat der Trainer der Baggerseepiratinnen beobachtet.

Wenn alle Parameter stimmen …

Darauf gilt es zu reagieren und dabei kann Ergün Sahin auf alle Akteurinnen zurückgreifen, die zuletzt auf der Platte standen. Es fehlen weiter die vor einigen Wochen operierte Pia Magnago und Lea Gutacker (Schulterprobleme). Ein kleines Fragezeichen stand Anfang der Woche noch hinter Jana Göbel, die in der Schlussphase gegen Gedern/Nidda verletzt ausschied. Nieder-Rodens Trainer setzt darauf, die starken Leistungen der letzten drei Begegnungen wieder abzurufen „und sie nochmals im Kollektiv zu steigern“. Wenn alle Parameter stimmten, bestehe immer die Möglichkeit, auch solche Spiele für sich zu entscheiden. Eine Blaupause könnte der couragierte Auswärtsauftritt beim 1. FC Köln liefern, wo die Baggerseepiratinnen erst in allerletzter Sekunde gestoppt wurden. Auf jedem Fall zeigt die Formkurve der Rodgauerinnen klar nach oben. Die überzeugenden Siege gegen Düsseldorf und Gedern/Nidda geben Selbstvertrauen. „Wir möchten unseren aktuellen Flow bis zur Winterpause mitnehmen“, sagt Ergün Sahin. Dieser Lauf beflügelt die starke Defensive seines Teams. „Und gibt uns Ruhe im Angriffsspiel.“