Baggerseepiraten mit unglücklicher 26:27 Niederlage in Gelnhausen
Im letzten Spiel des Jahres lieferten die Rodgauer noch einmal eine grandiose kämpferische Leistung ab, verpassten es aber sich dafür zu belohnen. Beim TV Gelnhausen unterlagen die Jungs von Trainer Jan Redmann nach einer guten Leistung etwas unverdient, überwintern aber trotzdem auf einem hervorragenden fünften Platz in der 3. Liga Staffel Südwest.
Es war alles angerichtet für ein packendes Spiel: Freitag Abend, zwei Mannschaften auf Augenhöhe, eine stimmungsvolle Kulisse von gut 1000 Zuschauern und nicht zuletzt der Reiz des ewig jungen Derbys gegen den Bezirksrivalen aus dem Kinzigtal. Die Gastgeber erwischten auch gleich den besseren Start, nach sieben Minuten lagen sie schon mit 5:1 vorne. Da schwante den knapp 200 Gästefans schon ein böses Erwachen, doch die Rodgauer ließen sich vom druckvollen Auftritt der Gelnhäuser nicht beeindrucken. Angetrieben vom erneut sehr agilen Brandt fanden die Baggerseepiraten zurück in die Partie.Beim 9:9 in der 18. Minute war der Ausgleich wieder hergestellt und in der Folge entwickelte sich eine Partie mit maximalem Spannungsfaktor. Das Momentum blieb zunächst auf Seiten der Rodgauer, die sich bis zum Seitenwechsel einen knappen 14:16 Vorsprung erarbeiteten. Auch nach Wiederanpfiff blieb die Begegnung hart umkämpft, jedes Tor mussten sich die Offensivreihen mühsam erarbeiten, zwischenzeitlich wirkte das Geschehen aufgrund etlicher Zeitstrafen etwas zerfahren. Bis zur 37. Minute behaupteten die Gäste ihre Führung aber dann kam ein kleiner Bruch in die Angriffsbemühungen, wodurch mehrere Minuten kein eigener Treffer gelang. Das nutzten die Barbarossastädter, angeführt vom noch nicht vollständig genesenen Jonathan Malolepszy, gnadenlos aus und sehr zur Begeisterung des enthusiastischen Publikums erzielte Silas Altwein die 21:20 Führung. Um seine Jungs neu einzustellen, nahm Jan Redmann eine Auszeit. In der Folge beorderte er „Comebacker“ Philippe Kohlstrung -ursprünglich vornehmlich für Devensivaufgaben vorgesehen- auch noch in den Angriff. Der Routinier ließ sich nicht lange bitten, erzielte für seine Farben drei Treffer und sorgte damit für eine an Spannung nicht zu überbietende Schlußphase, in der Gelnhausen zunächst mit 26:25 in Führung ging. Über einen schönen Spielzug kam Kreisläufer Florian Stenger zum Abschluss, der mit seinem fünften Treffer das 26:26 erzielte (55. Minute). Kurz darauf ging Gelnhausen wieder in Führung und den Rodgauern bot sich mehrmals die Gelegenheit zum Ausgleich. Doch irgendwie wollte kein vernünftiger Abschluss mehr gelingen. Da half es auch wenig, dass Kapitän Marco Rhein zur absoluten Bestform auflief und die Gelnhäuser Werfer mit mehreren Monsterparaden reihenweise zur Verzweiflung trieb. Seine Vorderleute schafften es einfach nicht, den stabilen Deckungsverbund zu knacken und nachdem die Gastgeber ihren letzten Angriff mehr als 70 Sekunden (!) ausspielen durften, endete das Derby mit 27:26. Ein etwas enttäuschter Cheftrainer Jan Redmann analysierte das Ergebnis trotzdem sportlich fair: „Aus meiner Sicht war das ein typisches Unentschieden-Spiel, in dem am Ende absolute Kleinigkeiten entscheiden. Glückwunsch an Gelnhausen, die vielleicht vor heimischer Kulisse etwas mehr Kräfte mobilisieren konnten. Aber auch einen Riesendank an unseren Fanblock, der uns nach vorne gepeitscht hat. So macht Handball wirklich Spaß!! Schade, dass wir uns nicht wenigstens mit einem Punkt belohnen konnten. Jetzt schnaufen wir richtig durch und wollen in 2024 an die gezeigten Leistungen anknüpfen“.