Bei der 18:20 (11:11)-Niederlage in Leihgestern klappt offensiv zu wenig
Für die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden gab es auch im zweiten Auswärtsspiel des Jahres kein Erfolgserlebnis. Die Fahrt zum Hessenderby in die Nähe von Gießen erwies sich als die erwartet schwere Aufgabe. Am Ende unterlagen die Baggerseepiratinnen bei der TSG Leihgestern mit 18:20 (11:11). „Das war nicht unser Tag“, resümierte Ergün Sahin. „20 Gegentore auswärts sprechen für eine ordentliche Defensivleistung, aber lediglich 18 eigene Treffer zeigen auf, woran es gelegen hat“, meinte der HSG-Trainer. „Wir haben im Angriff einfach zu statisch agiert.“ Offensiv hätte es am Zusammenspiel gefehlt, Abschlüsse seien nicht gut vorbereitet worden. „Leihgestern hat in der Abwehr um jeden Ball gekämpft und wir haben uns festmachen lassen“, ärgerte Sahin. „Im Training lösen wir das gut, aber im Spiel bringen wir uns derzeit um den Lohn.“
Dabei hatte es in der Anfangsphase nicht nach einer Niederlage ausgesehen, die Baggerseepiratinnen begannen gut. Sie führten schnell mit 6:3 (9. Minute), schafften es allerdings nicht, sich abzusetzen. „Da spielen wir saustark, lassen jedoch eine klare Chance zum 7:3 liegen“, sagte Ergün Sahin. „So haben wir Leihgestern wieder in die Partie zurückgebracht.“ Der Gegner konnte aufholen und zum 6:6 ausgleichen (14.). Noch einmal führten die Rodgauerinnen mit 10:8 (23.), aber die Gastgeberinnen kamen erneut zurück. Beim Stand von 11:11 wurden die Seiten gewechselt. Im zweiten Abschnitt passierte zunächst wenig. Erst in der 38. und 39. Minute fielen die ersten beiden Tore – jeweils eines auf jeder Seite. Auch danach geizten beide Mannschaften mit Treffern. Das änderte sich in der Schlussphase: Ab der 50. Minute konnte sich Leihgestern – über 15:13, 17:14 und 20:16 – nach und nach absetzen. Dem Team aus Nieder-Roden gelang es am Ende nicht mehr, entscheidend heranzukommen.
Die zweite Niederlage in Folge hat für Baggerseepiratinnen in der Tabelle noch keine großen Auswirkungen. Da die Mitkonkurrenten Leverkusen und Mainz 05 erwartungsgemäß Federn lassen mussten, beträgt der Vorsprung auf Platz acht weiterhin vier Punkte. Allerdings werden die Herausforderungen für die HSG-Damen nicht leichter. Nächsten Samstag gastiert der Tabellenzweite TSG Mainz-Bretzenheim ab 17:00 Uhr in der RODAUSTROM Sportarena. „Wir haben nach der Winterpause derzeit Sand im Getriebe, stehen uns vor allem im Angriff selbst im Weg“, beobachtete Ergün Sahin. „Aber ich weiß, was die Mannschaft kann und bin überzeugt, dass wir bald wieder an die starke Hinrunde anknüpfen“, blickt der Trainer trotz der Niederlage optimistisch voraus. Hoffnung macht auch das positive Comeback von Rückraumshooterin Pia Magnago, die in Leihgestern mit sieben Treffern erfolgreichste HSG-Torschützin war.