23:29 (8:17)-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Mainz-Bretzenheim  

Einmal angenommen, ein Fan der Baggerseepiratinnen hätte sich in der Anwurfzeit vertan – und die RODAUSTROM Sportarena erst mit dem Seitenwechsel betreten: Der Anhänger oder die Anhängerin wäre vermutlich trotz der 23:29-Niederlage recht zufrieden nach Hause gefahren. Denn im zweiten Abschnitt boten die Damen der HSG-Rodgau Nieder-Roden dem favorisierten Tabellenzweiten TSG Mainz-Bretzenheim richtig Paroli. Leider zeigten sie zuvor jedoch ihr zweites Gesicht – in Form einer ziemlich ernüchternden ersten Halbzeit, in der die Rodgauerinnen zeitweise neben der Spur waren. Eigentlich hatten sie ordentlich begonnen, nach gut fünf Minuten der Begegnung stand es 4:4. Doch von da an war plötzlich ein Bruch im Spiel. „Es hat einfach nichts mehr gestimmt“, ärgerte sich Ergün Sahin. „Defensiv fehlte die Harmonie zwischen Torhüterinen und Abwehr“, beobachtete Nieder-Rodens Trainer. „Und vorne haben wir unsere Angriffe einfach zu überhastet abgeschlossen.“ Bretzenheim profitierte, setzte sich Tor um Tor ab und beim Pausentee lagen die HSG-Damen klar mit 8:17 zurück.

Nach der Pause wie ausgewechselt  

Entsprechend energisch fiel die Kabinenansprache des Coaches aus. „Ich habe deutlich gemacht, dass es nur über den Kampf- und Teamgeist gehen wird“, sagte Ergün Sahin. Das fruchtete, fortan schienen die Baggerseepiratinnen wie ausgewechselt zu sein. „Danach haben wir aggressiver verteidigt, mitgedacht und das Spiel gelesen“, betonte der Trainer. Es seien Bälle erkämpft worden und die Gegnerinnen zu Fehlern beim Passspiel gezwungen worden. Auch offensiv klappte es nun besser, es wurde häufiger getroffen, allen voran durch die neunfache Torschützin Pia Magnago. Mehrfach kamen die HSG-Damen ab der 48. Minute auf vier Treffer heran, versäumten es aber, weiter zu verkürzen. In der Endphase fehlte ihnen dann die Kraft, die Aufholjagd hatte ihren Tribut gefordert. Immerhin, die positiven Eindrücke der zweiten Halbzeit könnten als Mutmacher für die kommende Begegnung dienen: „Auf unsere zweite Halbzeit lässt sich aufbauen“, resümierte Trainer Sahin. „Mit genau dieser Einstellung müssen wir die nächste Aufgabe bei St. Leon/Reilingen angehen.“ Das Spiel beim Tabellennachbarn aus dem Badischen findet am übernächsten Samstag, 9. März, statt.