Henning Schopper trifft zum 28:27 Sieg in Dansenberg –
Dass die Aufgabe beim Tabellenvorletzten alles andere als einfach werden würde, war den Verantwortlichen der Rodgauer schon im Vorfeld klar. Doch trotz eines holprigen Starts und einem zwischenzeitlichen 6-Tore Rückstand behielten die Jungs von Trainer Redmann im Kaiserslauterner Stadtteil die Nerven und sicherten sich am Ende einen wichtigen Auswärtssieg.
„Dansenberg hat uns am Anfang mächtig unter Druck gesetzt, die Startaufstellung war schon bockstark“, analysierte Cheftrainer Redmann nach der Partie treffend. Denn die Gastgeber, die zuletzt dreimal in Folge vor heimischem Publikum siegreich geblieben waren, zeigten sich vom Anpfiff an sehr zielstrebig. Zumeist waren es die routinierten Rückraumspieler des TUS, die immer wieder die Defensive der Baggerseepiraten überwinden konnten. Da man selbst oftmals an der robust zupackenden Abwehr der Pfälzer hängenblieb, war es wenig verwunderlich, dass die Anzeigetafel nach nur elf Spielminuten ein 10:5 für die Hausherren anzeigte. Ein sichtlich unzufriedener Redmann nahm seine erste Auszeit, justierte personell nach und gab seinen Jungs mit auf den Weg, die eigenen Fehler möglichst zu minimieren. Zwar geriet man bis zur 15. Minute mit 7:13 in Rückstand, doch dann griffen die Rädchen der Rodgauer immer besser ineinander. Wucherpfennig und Wunderlich leisteten im Mittelblock Schwerstarbeit, machten die Abwehr jetzt im Verbund mit einem hervorragend parierenden Paul Wetzel wesentlich stabiler. In der Offensive war der hoch aufgeschossene Wucherpfennig am Kreis dankbarer Abnehmer für einige kluge Anspiele oder schuf Raum für den nun immer besser in Schwung kommenden Rückraum der Gäste. So holte man Tor um Tor auf und bis zum Halbzeitstand von 15:15 war die Partie wieder komplett offen.
Nach Wiederanpfiff schafften es die Rodgauer sogar, sich einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten (20:17) aber die mitten im Abstiegskampf befindlichen Gastgeber drehten mit einem 4:0 Lauf das Spiel wieder zu ihren Gunsten. „In dieser Phase haben wir ein paar Prozentpunkte nachgelassen, das wird dann ganz schnell bestraft“, beurteilte Redmann den kleinen Leistungsknick anschliessend. Immerhin kämpften sich seine Spieler wieder zurück, markierten den Ausgleich und ließen sich auch nach dem 23:25 nicht abschütteln. Ein eigener 3:0-Lauf brachte die Baggerseepiraten in Front, doch Dansenberg konterte erneut. Aber dass der Treffer zum 27:26 in der 52. Minute der letzte für die Hausherren sein würde, konnte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand ahnen. Mit Glück und Geschick gestalteten die HSG´ler die Crunch-Time zu ihren Gunsten. Und dass, obwohl sich Johannes von der Au ohne Fremdeinwirkung am Fuß verletzte und in den letzten Minuten zum Zuschauen verdammt war. Nach einer starken Parade von Wetzel bekamen die Rodgauer bei eigenem Ballbesitz die Chance auf die endgültige Entscheidung. Simon Brandt ging wieder einmal dorthin, wo es richtig weh tut und zog eine Zeitstrafe gegen die Dansenberger. Die fällige Überzahl spielten die Baggerseepiraten dann kalt wie eine Hundeschnauze aus, brachten Schopper in Wurfposition und der Linkshänder versenkte drei Sekunden vor der Schlusssirene die Harzkugel im gegnerischen Gehäuse. Somit war ein weiterer Auswärtssieg in trockenen Tüchern, was Trainer Redmann wohlwollend kommentierte: „Es ist erstaunlich, wie abgeklärt wir in den engen Phasen eines Spiels agieren. Die Jungs sind da mental wirklich völlig klar, da kann ich nur meinen Hut davor ziehen. Ein Extralob geht heute an Paul und David, die sofort auf Betriebstemperatur waren, auch das zeichnet uns diese Saison aus.“