Vier Spielerinnen und der Co-Trainer verlassen das Drittligateam

In Kürze werden bei den Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden fünf Neuzugänge vorgestellt. Zuvor heißt es, noch einmal in alphabetischer Reihenfolge auf diejenigen zu blicken, die nächste Saison nicht mehr dabei sind. „Wir haben unseren Abgängen viel zu verdanken“, erklärt HSG-Trainer Ergün Sahin. Sie hätten mit dazu beigetragen, dass die Baggerseepiratinnen eine so tolle Runde gespielt haben: „Anna, Michelle, Leyla, Lea und Bernd sind wunderbare Menschen, denen ich alles Gute für die Zukunft wünsche.“

Anna Bretz legt nach zehn Jahren für die HSG eine Pause auf dem hohen Niveau ein – das die 3. Liga (und ein zeitweiser Abstecher die 2. Bundesliga) mit sich gebracht hat. „Anna war in der Abwehr eine Festung und allein ihre Gegenstöße haben viel zum Erfolg beigetragen“, hebt Ergün Sahin hervor. „Auch ihre Würfe, die oft als Heber punktgenau in den Winkel gelangten, waren schon etwas ganz Besonderes.“ Abseits des Spielfelds wirkte Anna ebenfalls als positiver Faktor. „Sie ist eine gute Seele und ihre Liebe zu Tieren merkt man ihr an“, betont der Trainer: „Anna bringt eine tolle Persönlichkeit mit und zeichnet sich durch ihre Hilfsbereitschaft aus.“

Michelle Eichler schaffte aus der zweiten Mannschaft den Sprung in die 3. Liga. Ihr machte dieser Schritt rückblickend sehr viel Spaß. Jedoch möchte sie kürzertreten, umso wieder mehr Zeit für ihre Freunde und Familie zu haben. „Allein was Michelle an Gegenstößen des Gegners verhindert hat, war einfach ultrakrass“, sagt Ergün Sahin. „Sie hat sich in den letzten Monaten gut in ihre Rolle eingefunden.“ Michelle hätte viel investiert, ihre Geschwindigkeit sei überwältigend. „Sollte sie bei Eintracht Frankfurt mittrainieren, gehe ich davon aus, dass sie dort eine der Schnellsten wäre“, meint der Coach mit einem Augenzwinkern.

Leyla Götz spielt seit dem Alter von drei Jahren leidenschaftlich Handball. Sie steht damit exemplarisch für eine Entwicklung, die bei den Baggerseepiratinnen möglich ist. Jetzt möchte sie wieder mehr Zeit für Freunde, Familie und das Reisen haben. „Leyla hat ein Auge für die Kreisspielerinnen und nutzt auch ihre eigenen Chancen“, betont Ergün Sahin. „Sie ist ein absolutes Talent und hat ein Mega-Spielverständnis, das uns künftig aber leider fehlen wird“, bedauert er. Vorletzte Saison in Wittlich im Dezember 2022 verletzte sie sich schwer. Leyla zog die Genesungsphase konsequent durch und feierte im März 2023 ihr Comeback gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach. „Sie hat eine unglaubliche Leistung erbracht und man sieht, was in ihr steckt.“

Lea Gutacker mischte eine Saison im Drittligakader mit. „Als absoluter Teamplayer wird sie der Mannschaft nicht nur auf dem Feld fehlen“, sagt Ergün Sahin. „Die Herausforderung 3. Liga nahm Lea ohne Furcht an, konnte sich in diesem Jahr sportlich und persönlich weiterentwickeln.“ Die Polizistin schafft es nicht mehr, den zeitlichen Aufwand auf diesem hohen Level mit ihrem Privatleben und Beruf zu vereinbaren. „Lea, die eigentlich für Außen eingeplant war, hat am Kreis die verletzte Clara Wimmer optimal gut ersetzt“, blickt Trainer Sahin zurück. „Sie konnte Katharina Keller dadurch die nötigen Erholungszeiten geben.“

Bernd Keller verabschiedet sich als Co-Trainer. Er unterstützt die Baggerseepiratinnen künftig von der Tribüne aus. Seine Athletik, die Wurfeinheiten, aber viel mehr sein Engagement und seine motivierenden Worte werden allen sehr fehlen. „Auch für mich waren die Gespräche mit ihm von großer Bedeutung“, hebt Ergün Sahin hervor. „Ich habe Bernd nicht nur als Co-Trainer, sondern auch als sehr fairen und liebenswerten Menschen kennengelernt.“ Er hätte mit seinem Lächeln und seiner fröhlichen Art eine enorme positive Stimmung in die Mannschaft gebracht. „Ich werde seine Sprüche vermissen, nach einer langen Zeit in der HSG-Familie hat sich Bernd seinen Handballruhestand verdient“, sagt sein Trainerkollege Ergün Sahin.