Pokalfight gegen Bundesligaaufsteiger Bietigheim endet 19:24 (10:8)
In einem rassigen Pokalspiel schnupperten die Rodgauer Handballer lange an einer Sensation, führten zwischenzeitlich sogar mit fünf Toren (13:8) mussten aber am Ende dem hohen körperlichen Aufwand Tribut zollen und unterlagen letztlich dem klaren Favoriten mit 19:24.
Es war alles angerichtet für einen spannenden Sonntagnachmittag in der RODAUSTROM Sportarena. Ein umgestaltetes Foyer, eine ausverkaufte Halle und nicht zuletzt eine top motivierte Mannschaft um den neu gewählten Kapitän Flo Stenger. Und die gut 650 Zuschauer sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn gestützt auf einen überragenden Philipp Hoepffner im Tor zeigten die Baggerseepiarten von Anfang an eine sehr couragierte Leistung. Mit großem Einsatz liess man die Gegner um Ex-Europameister Julius Kühn kaum zur Entfaltung kommen. Immer wieder bissen sich die Schwaben an der HSG-Deckung die Zähne aus. Zudem hatte Hoepffner im Tor der Baggerseepiraten die Aufforderung seines Trainers, das Spiel zu genießen sehr wörtlich genommen. Der 21-jährige spielte sich in einen echten Rausch, reihenweise nahm er den Profis freie Bälle weg, gerade von Aussen war er kaum zu bezwingen und erntete dafür Standing Ovations. Da die Rodgauer aber ihrerseits kaum durch die Bietigheimer Deckung kamen, erinnerte das Halbzeitergebnis von 10:8 eher an ein Match aus den 90er Jahren. „Wahnsinn was die Jungs in den ersten 30 Minuten geleistet haben“, zeigte sich der Sportliche Leiter Marco Rhein in der Pause hoch zufrieden.
Wer nach Wiederanpfiff auf einen Leistungseinbruch der Baggerseepiraten getippt hatte, sah sich glücklicherweise schnell auf dem falschen Pferd. Ganz im Gegenteil legten die Rodgauer noch eine Schippe drauf. Hinten hielt Hoepffner in gewohnter Manier, vorne traf Johannes von der Au mit einem Wurf in den Winkel zum 11:8. Ein Doppelschlag des unermüdlich rackernden Flo Stenger stellte die Anzeigetafel auf 13:8, da mussten sich schon einige Fans gegenseitig zwicken, um festzustellen, dass das alles real war. Auch der Lautstärkepegel in der RODAUSTROM Sportarena konnte mit der gezeigten Leistung mithalten. Unermüdlich feuerten die Heimfans ihre Jungs an, doch ab der vierzigsten Minute fand der große Favorit aus Bietigheim besser ins Spiel. Einige schnelle Ballverluste münzten die Schwaben in eigene Treffer um und beim 14:13 war der Vorsprung fast aufgebraucht. Aber mit großer Moral stemmten sich die Hausherren gegen das Pokalaus. Immer wieder gelangen in der Crunchtime wichtige Treffer, jetzt vor allem vom nervenstarken Nils Hassler, der alle Strafwürfe sicher verwandelte. So traf der Linkshänder auch in der 55. Minute zum 19:19 Ausgleich. Bietigheim legte erneut vor und als Johannes von der Au eine mehr als umstrittene Zeitstrafe erhielt, mussten die Rodgauer in Unterzahl agieren. Diese Gelegenheit liessen sich die Gäste nicht nehmen. Letztlich sorgten die nachlassenden Kräfte auf Seiten der Rodgauer in Kombination mit der Qualität des Gegners für den 19:24 Endstand. Ein Ergebnis, auf das die junge Truppe, die mit reichlich Applaus verabschiedet wurde, wahrlich stolz sein kann.