Nur neun Feldspielerinnen beim 27:31 (12:14) gegen Aldekerk an Bord –
Das Ergebnis entsprach am Ende nicht ganz dem eigentlichen Verlauf des Spiels in der RODAUSTROM Sportarena. Denn die Partie der Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden gegen den TV Aldekerk war lange Zeit ausgeglichen. Bis zur 55. Minute durften die gut aufgelegten Fans der Baggerseepiratinnen auf ein Happy End hoffen. Da erzielte die achtfache Torschützin Tamay Adanir den 26:27-Anschlusstreffer. Allerdings währte die Freude nur kurz. Im Anschluss konnten die Gäste ihren Vorsprung ausbauen, auch weil die HSG-Damen noch mehrere freie Bälle vergaben. „Ich muss der Mannschaft dennoch erneut ein Riesenkompliment machen“, betonte Ergün Sahin. „Alle haben einen riesigen Fight abgeliefert“, lobte der HSG-Trainer. „Mit einer überragenden Naomi Speckhardt als großem Rückhalt im Tor.“ Letztlich hätten seine Schützlinge der Verletzungsmisere jedoch Tribut zollen müssen: „Es war zu spüren, dass mehrere Stammspielerinnen fehlten und wir wenig Wechseloptionen hatten.“
So waren die Voraussetzungen beim Heimauftakt alles andere als ideal. Gleich sieben Spielerinnen fielen aus. Neben den langzeitverletzten Laura Keller, Amy Blümel und Jessica Straub fehlten Jule Krüger, Clara Wimmer und Louisa Leichthammer – ebenfalls aufgrund von Verletzungen. Krankheitsbedingt gesellte sich Katharina Keller dazu und zudem ging Jana Göbel (3) gesundheitlich geschwächt in die Partie. Kurzerhand wurde Routinierin Jana Schilling aus dem Handball-Ruhestand geholt und eigens für die Begegnung gegen Aldekerk reaktiviert. Dadurch konnten wenigstens neun Feldspielerinnen aufgeboten werden, die angeführt von Kapitänin Christine Burgard (10/5) das Feld betraten. „Ganz große Klasse, dass Jana eingesprungen ist“, freute sich Ergün Sahin. „Sie hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt.“ Und eben Jana Schilling war es auch vorbehalten, mit ihrem Treffer zum 16:14 erstmalig eine zwei Tore-Führung für die Baggerseepiratinnen zu erzielen (36.).
Das war in der stärksten Phase der Rodgauerinnen kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit, als sie einen 4:0-Lauf hinlegten. „Wir haben da Aldekerk ordentlich unter Druck gesetzt“ sagte Ergün Sahin. „Schade, dass wir nicht nachgelegt haben – dann hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können.“ Pia Magnago (4) gelang das 17:15, doch binnen 54 Sekunden hatte Aldekerk zum 17:17 egalisiert (37./38.). Das 19:18 in der 40. Minute war die letztmalige Führung der Baggerseepiratinnen. Bis zum 25:25 konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen (53.). Danach fehlte den dezimierten HSG-Damen die Kraft, um das Spiel in ihre Richtung zu bewegen. „Das ist schon brutal, was wir derzeit durchmachen“, konstatierte Ergün Sahin. „Aber wir sind dadurch noch enger zusammengerückt“, so der Trainer. „Durch den Einsatz jeder einzelnen schaffen wir es trotzdem, die Ausfälle zu kompensieren.“ Irgendwann werde der Knoten platzen. Vielleicht ja schon in den folgenden zwei Auswärtsspielen in Wülfrath und Recklinghausen.