Die Personalsituation bei den HSG-Damen bleibt weiter sehr angespannt –

Zum zweiten Mal binnen acht Tagen geht es für die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden nach Nordrhein-Westfalen. Dort treten sie am Sonntag um 17 Uhr im Norden des Ruhrgebiets bei der PSV (Polizeisportvereinigung) Recklinghausen an. Nach dem bisherigen Saisonverlauf in der 3. Liga Mitte sind die Gastgeberinnen durchaus stark einzuschätzen. Ein klarer Sieg gegen Aufsteiger Everswinkel und eine knappe Niederlage beim 1. FC Köln (nach Sechs-Tore-Führung) stehen zu Buche. Das zeigt die Herausforderung, die auf die Baggerseepiratinnen fast 300 Kilometer vom Heimathafen entfernt wartet. Die Rodgauerinnen konnten dagegen in drei Spielen bislang keine Punkte einfahren. Aber obwohl die personelle Lage schwierig war, gibt es dennoch einige positive Aspekte festzuhalten. In den ersten beiden Begegnungen konnten die dezimierten HSG-Frauen jeweils bis kurz vor Schluss mithalten. Zuletzt in Wülfrath waren sie zumindest 45 Minuten im Spiel. Und trotz 0:6 Punkten und komplizierter Aufgaben in den nächsten Wochen ist noch alles drin. Es gibt Teams in der Staffel, die in den ersten Begegnungen größere Probleme hatten und ebenfalls noch nicht gepunktet haben.

Der Trainer der Baggerseepiratinnen, Ergün Sahin, äußert sich zur Personalsituation: „Es ist nicht besser geworden. Wir haben einen 17-köpfigen Kader und davon sind sieben Spielerinnen krank oder verletzt. In Wülfrath waren Christine Burgard und Pia Magnago nicht mit von der Partie. Ob die beiden Torjägerinnen bis zum Wochenende wieder fit werden, steht in den Sternen. Jetzt drohen noch Naomi Speckhardt und Jule Krüger auszufallen, dabei war Jule gerade erst wieder fit geworden. So etwas habe ich in meiner ganzen Handballlaufbahn als Spieler und Trainer nicht erlebt. Daher müssen die jüngeren Talente nochmals in die Bresche springen und auch Verantwortung übernehmen. Dass sie das können, haben sie in der ersten Halbzeit in Wülfrath schon gezeigt. Klar ist es nicht einfach, fast 60 Minuten auf hohem Tempo durchzuspielen. Das kostet äußerst viel Kraft und die Frische bei Entscheidungen nimmt ab. Mir tun die verletzten Mädels sehr leid. Sie haben alle eine Top-Vorbereitung gemacht, leiden nun mit der Mannschaft, weil sie nicht helfen können. In Recklinghausen wird es nicht einfach werden, sie verfügen über eine starke Torhüterin und spielen eine aggressive 6:0-Deckung. Ihre Außen schalten schnell in den Gegenstoß und spielen einen guten, robusten Angriff. Wir möchten wieder eine engagierte Leistung abrufen.“