26:26 (16:12)-Unentschieden daheim gegen den TB Wülfrath –
Ganze vier Sekunden fehlten den Damen der HSG-Rodgau Nieder-Roden, um einen weiteren Heimsieg einzufahren. Zunächst hatte Pia Magnago (3/2) in der Schlussminute per Strafwurf das 26:25 für die Baggerseepiratinnen erzielt. Ihre Teamkolleginnen warfen sich nun in jede Angriffsbemühung der Gäste, doch das Abwehrbollwerk hielt nicht: Noch einmal kam der TB Wülfrath zum Abschluss und erzielte den 26:26-Endstand. „Ein bisschen bin ich im Zwiespalt“, resümierte Nieder-Rodens Trainer Ergün Sahin. „Ich weiß nicht, ob ich mich über den gewonnenen Punkt freuen oder über den verlorenen ärgern soll.“ Er dachte dabei an die erste Halbzeit: Da war sein Team die bessere Mannschaft, lag nach acht Minuten schon 5:1 in Führung. Anschließend bekam Wülfrath in der Defensive etwas besseren Zugriff. Dennoch hielt der Vier-Tore-Vorsprung der Rodgauerinnen bis zur Pause. Fast mit der Halbzeitsirene gelang Christine Burgard (10/5) das 16:12.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit veränderte sich am Abstand wenig. Nach einem Treffer von Jana Göbel (5) prangte eine 20:16-Führung für die HSG-Damen auf der Anzeigetafel der RODAUSTROM Sportarena (41.). Doch dann wechselte das Momentum auf die Seite der Gegnerinnen: Die Gäste holten Tor um Tor auf, glichen nach einem 4:0-Lauf zum 20:20 aus (47.). Das Spiel stand jetzt auf des Messers Schneide und hätte auch einen anderen Verlauf nehmen können. Aber die Baggerseepiratinnen schlugen zurück, führten mehrfach, mussten jedoch immer wieder den Ausgleich hinnehmen. Beim Stand von 25:23 schien sich das Pendel erneut auf die Rodgauer Seite zu bewegen (56.). Nachdem Wülfrath anschließend einen Siebenmeter vergab, schafften es die Baggerseepiratinnen allerdings nicht, den Deckel drauf zu machen – ein technischer Fehler brachte den Kontrahenten zurück ins Spiel.
Bei genauer Betrachtung haderten die HSG-Damen wieder mal mit der fehlenden Effizienz im Abschluss. „Wir haben zu viele freie Würfe vergeben und sind in manchen Situationen einfach nicht kaltschnäuzig genug gewesen“, ärgerte sich Ergün Sahin. „Das war mit entscheidend, dass wir einen Zähler abgegeben haben.“ In der zweiten Halbzeit hätten seine Schützlinge offensiv die Linie verloren, nicht mehr so klar wie im ersten Abschnitt agiert. „In einigen Situationen hätte ich mir mehr Mut und Schlitzohrigkeit gewünscht“, monierte der Trainer. Und auch in der Abwehr seien mit zunehmender Spieldauer mehr Eins-gegen-ein-Duelle verloren worden. „Letztlich müssen wir uns an die eigene Nase fassen, dass wir uns für einen lange Zeit guten Auftritt nicht belohnt haben“, so Sahin. Das nächste Wochenende ist spielfrei, danach wartet auswärts ein ganz schwerer Brocken. Am zweiten Märzsamstag reisen die Baggerseepiratinnen zum Aufstiegsaspiranten SG Kirchhof.