HSG verliert Derbykracher gegen die HSG Hanau mit 27:30
Foto: Henning Schopper bei einem seiner 6 Treffer
Die 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden sind mit einer Niederlage ins Jahr 2023 gestartet. Im Derbykracher der 3. Liga Südwest gegen die HSG Hanau unterlagen die „Baggerseepiraten“ am Samstagabend verdient gegen über weite Strecken des Spiels sehr souverän agierende Gäste mit 27:30 und mussten damit die erste Heimniederlage überhaupt gegen den ambitionierten Rivalen von der anderen Mainseite einstecken.
Dabei kamen die Gastgeber vor 600 Zuschauern in der ausverkauften und von den beiden lautstarken Fanlagern in einen Hexenkessel verwandelten Rodaustrom Sportarena zunächst besser ins Spiel. Dank zweier Tore von Johannes von der Au und einem Treffer von Filip Brühl lag das Team von Trainer Jan Redmann in der 5. Spielminute mit 3:2 in Front – doch sollte dies die letzte Führung der Heimmannschaft bleiben. Im weiteren Verlauf übernahmen nämlich die Gäste zunehmend das Kommando und stellten eindrucksvoll unter Beweis, warum sie ein ganz heißer Aufstiegsaspirant sind.
Gegen die körperlich überlegenen Akteure aus der Grimmstadt konnten sich die Rückraum-Akteure der Gastgeber im weiteren Verlauf der ersten Hälfte kaum noch durch- oder Kreisläufer Florian Stenger in Szene setzen. Somit wären die „Redmänner“ auf Treffer von den Außenpositionen angewiesen. Doch mindestens acht freie Würfe von außen verfehlten ganz das Ziel oder wurden von Hanaus starkem Torhüter Can Adanir gehalten, der das Duell mit seinen beiden Gegenübern Marco Rhein und Philipp Hoepffner für sich entschied.
Weil die Gäste zudem im Angriff sehr variabel, sowie zielstrebig agierten, und die Abwehr der Hausherren immer seltener das Kombinationsspiel des Gegners unterbinden konnte, setzte dieser sich zunächst auf 4:6 ab. Zwar gelang Henning Schopper dann noch der Anschlusstreffer (13.), aber danach blieben die Redmann-Schützlinge neun Minuten ohne Torerfolg – und so wie das Team von Trainer Hannes Geist auf dem Spielfeld tonangebend war, hatte auch der „Blaue Block“ der Hanauer auf der Tribüne gegenüber der „Roten Wand“ der Rodgauer die Stimmungshoheit. Zumal sich die Jungs aus der Goldschmiedestadt bis zur Halbzeit auf 11:17 absetzen konnten.
Auch nach dem Wechsel blieben die Gäste zunächst am Drücker (12:20/35.), und alles sah nach einer ganz bitteren Pleite für die Mannen um Kapitän Rhein aus. Doch die ließen keineswegs die Köpfe hängen, sondern rissen sich zusammen, agierten in der Verteidigung nun weitaus konsequenter, kämpften um jeden Zentimeter und nutzten auch im Angriff die sich bietenden Chancen viel besser. Vor allem Rückraum-Schlaks Niklas Roth mit drei brachialen Gewaltwürfen, der quirlige Simon Brandt auf Rechtshalbe, sowie der von dort auf Rechtsaußen versetzte Schopper und auf Linksaußen der erstmals eingesetzt Neuzugang Lucas Eisenhuth waren erfolgreich und ließen den Hanauer Vorsprung bis auf 25:27 (56.) schmelzen.
Zwei Fehlpässe und der insgesamt dritte vergebene Siebenmeter der Rodgauer verhinderten indes, dass die Partie noch kippte. Und so machten die Gäste mit dem 26:29 den Deckel auf eine Partie, in der am Ende die reifere und weniger Fehler produzierende Mannschaft jubeln durfte.
So sah es auch Rodgaus Trainer Jan Redmann: „Es war ein verdienter Sieg für Hanau, das einfach besser eingespielt ist und souveräner agiert hat als unser junges Team, bei dem die Chancenverwertung das Grundproblem bleibt. Dennoch muss ich meinen Spielern dafür ein Kompliment machen, wie sie sich in der zweiten Hälfte zurückgekämpft, nie aufgegeben und immer weiter Gas gegeben haben. Darauf können und müssen wir in den nächsten Begegnungen aufbauen.“
Das wird bereits am kommenden Samstag dringend nötig sein, denn dann steht für die „Baggerseepiraten“, die mit 19:15 Punkten weiterhin Rang 5 der Tabelle belegen, das nächste Derby auf dem Programm. In diesem gastiert ab 19.30 Uhr der mit 23:9 Zählern drittplatzierte TV Gelnhausen in der Rodaustrom Sportarena, und um dann zwei Punkte auf der Habenseite verbuchen zu können, wird die HSG eine ebenso starke Leistung wie beim 29:23-Erfolg im Hinspiel zeigen müssen.
Es spielten gegen Hanau: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Philipp Keller, Ben Seidel (1), Lucas Eisenhuth (3), Simon Brandt (2), Henning Schopper (6/2), Nick Weiland, Florian Stenger (2), Niklas Roth (5), Philip Wunderlich, Johannes von der Au (4), Benedikt Gräsl (3), Filip Brühl (1), David Wucherpfennig und Niklas Geck.