HSG kommt gegen den TV Gelnhausen nicht über ein 18:18 hinaus –
Foto: Kreisläufer Stenger trifft –
Auch im zweiten Spiel des neuen Jahres ist den 1. Herren der HSG Rodgau Nieder-Roden kein Sieg gelungen. Aber wenigstens mussten die „Baggerseepiraten“ nach dem 27:30 gegen die HSG Hanau vor Wochenfrist am Samstagabend keine weitere Heimniederlage einstecken. Im zweiten Derby hintereinander teilte sich die Mannschaft von Trainer Jan Redmann nach einer Partie, die nicht gerade ein Offensivspektakel war und deshalb lediglich mit 18:18 endete (im modernen Handball heutiger Prägung lautet so normalerweise eher der Halbzeitstand), die Punkte mit dem TV Gelnhausen.
Die 420 Zuschauer in der Rodaustrom Sportarena sahen von Anfang an ein hart umkämpftes Spiel, das von zwei sehr starken Abwehrreihen und zwei überragenden Torhütern dahinter dominiert wurde. Sowohl HSG-Keeper Marco Rhein als auch sein ebenso routinierter Gegenüber Julian Lahme entschärften reihenweise die Würfe des Gegners und ließen die jeweiligen Angreifer verzweifeln. Folgerichtig blieben Tore Mangelware.
Dies störte die Gäste aus der Barbarossastadt indes herzlich wenig, lagen sie doch von Anfang an in Front und bauten ihren Vorsprung von 0:2 (4.) über 4:7 (16.) auf 5:10 (25.) aus. Den Gastgebern hingegen gelang erst in der 5. Spielminute ihr erster Treffer, und nach dem 4:5 (12.) gelang ihnen sage und schreibe zwölf Minuten kein einziger Torerfolg. „In dieser Zeit haben wir wieder mal viele klare Chancen nicht genutzt oder sind durch technische Fehler gar nicht erst zum Abschluss gekommen“, ärgerte sich Jan Redmann auch am Tag danach noch darüber, „dass sich diese Dinge immer wiederholen“. Immerhin gelang es seinem Team in den letzten fünf Minuten vor der Halbzeitpause, den Rückstand durch drei „Buden“ in Folge auf 8:10 zu verkürzen.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die „Redmänner“ zunächst tonangebend und nach dem ersten Treffer der Mannschaft von der Kinzig zum 8:11 zwölf Minuten ohne Gegentor. Dadurch konnten die Jungs um Kapitän Rhein erstmals selbst in Führung gehen (12:11) und selbige durch einen verwandelten Siebenmeter von Henning Schopper (er versenkte alle sechs Strafwürde der HSG im gegnerischen Kasten) auf 13:11 ausbauen. „Das war unsere stärkste Phase in diesem Spiel, aber dann verwerfen wir erneut freie Bälle und schaffen es daher nicht, uns abzusetzen“, seufzte der Rodgauer Coach.
Und es kam noch schlimmer. Im sportlichen Wechselbad der Gefühle bekamen im Anschluss wieder die Barbarossastädter Oberwasser und sahen beim 15:17 vier Minuten vor dem Spielende fast schon wie der Sieger in dieser sehr verbissen geführten und zerfahrenen Partie aus. Doch Pustekuchen. Angetrieben von den lautstarken eigenen Fans, kämpften sich die Redmann-Schützlinge ein weiteres Mal zurück, und als sie nach dem 17:17 per Siebenmeter erneut in Rückstand gerieten, war es dem in der zweiten Hälfte starken Youngster Ben Seidel vorbehalten, den 18:18-Endstand herzustellen.
Dieses Unentschieden bezeichnete Jan Redmann anschließend zwar als „gerecht“, dennoch war der HSG-Trainer mit dem Ergebnis und dem Verlauf der Partie nicht zufrieden: „Ich kann der Mannschaft hinsichtlich ihres kämpferischen Einsatzes keinen Vorwurf machen, aber wir haben aus unserer sehr guten Abwehr zu wenig Kapital schlagen können, weil es diesmal – anders als gegen Hanau – im Angriff nicht gut gelaufen ist. Und mit nur 18 geworfenen Toren kann man nun mal kein Handballspiel gewinnen.“
Durch das Remis gegen den Tabellendritten Gelnhausen belegen die „Baggerseepiraten“ mit nunmehr 20:16 Punkten weiterhin den 5. Tabellenplatz der 3. Liga Südwest und nehmen am kommenden Samstag, 28. Januar, den nächsten Anlauf zum ersten Sieg im Jahr 2023. Doch auch das dürfte leichter gesagt als gemacht sein. Denn dann muss die HSG ab 19.30 Uhr bei der viertplatzierten TSG Haßloch (23:13 Zähler) antreten, die das Hinspiel in Rodgau mit 24:22 gewinnen konnte. Umso mehr sind die HSGler allerdings auf Wiedergutmachung aus.
Es spielten gegen Gelnhausen: Marco Rhein (TW), Philipp Hoepffner (TW), Philipp Keller, Ben Seidel (4), Lucas Eisenhuth, Simon Brandt (1), Henning Schopper (8/6), Nick Weiland, Florian Stenger (2), Niklas Roth, Philip Wunderlich, Johannes von der Au (1), Benedikt Gräsl, Filip Brühl (2), David Wucherpfennig und Niklas Geck.