Am Ende deutliche 26:34 (10:13) Niederlage in Krefeld –

Mit einer nicht ganz überraschenden Niederlage im Gepäck kehrten die Rodgauer Handballer am späten Samstagabend aus Krefeld zurück. Zwar konnte man beim Staffelfavoriten phasenweise sehr gut mithalten, hatte im eigenen Spielaufbau aber letztlich zu viele vermeidbare Fehler, um etwas Zählbares mitzunehmen.

Das Spiel begann aus Sicht der Baggerseepiraten sehr unglücklich, denn nachdem Filip Brühl einen Treffer aberkannt bekommen hatte, traf im Gegenzug einer der stärksten Krefelder, Jörn Persson, zum 0:1. Zusätzlich bekam Johannes von der Au noch eine Zeitstrafe aufgebrummt. So liefen die Gäste von Anfang an einem Rückstand hinterher, der sich bis zum 4:6 aber noch im sehr überschaubaren Bereich bewegte. Das lag unter anderem auch am erneut stark parierenden Philipp Hoepffner, der den hochkarätigen Schützen der Gastgeber einige Chancen zunichte machte. In der 14. Minute gab es dann den zweiten Nackenschlag in Form einer erneuten Zeitstrafe gegen Johannes von der Au. Nun musste HSG-Trainer Peter David in der Abwehr umstellen und die kurzzeitige Verunsicherung nutzten die „Eagles“ im Stile einer Spitzenmannschaft gnadenlos aus. In den folgenden 10 Minuten zeigten die Gastgeber ihre ganze Klasse und bauten den Vorsprung auf 7:13 aus. Doch die Rodgauer ließen sich davon nicht beeindrucken. Aufgrund eines eigenen 3:0-Laufs gelang es, den Rückstand bis zum Pausenpfiff wenigstens zu halbieren.

Nach Wiederanpfiff zeigte sich den knapp 800 Zuschauern in der Glockenspitzhalle dann ein komplett veränderter Spielverlauf. Waren es im ersten Abschnitt noch die Defensivreihen inklusive Torhüter, die das Bild bestimmten, gab es nun Tore am laufenden Band. Vor allem Ben Seidel und Niklas Roth –am Ende mit 7 Feldtoren erfolgreichster Schütze der gesamten Partie- fanden Gefallen am hin und her. Da auch die Gastgeber dank ihrer individuellen klasse zu vielen Torerfolgen kamen, blieb der Rodgauer Rückstand lange konstant. Eine Viertelstunde vor Ende durfte Johannes von der Au dann vorzeitig den Gang zur Dusche antreten, als er seine dritte Zeitstrafe erhielt.  Und erneut nutzten die Gastgeber die personelle Überlegenheit dazu aus, den Vorsprung weiter auszubauen. Beim 19:27 in der 49. Minute drohte aus  Rodgauer Sicht schon eine üble Klatsche. Aber wenn sich die junge Truppe um Kapitän Flo Stenger eines nicht nachsagen lässt, dann mangelndes Kämpferherz. Die Baggerseepiraten warfen alles in die Waagschale, kämpften sich Tor um Tor heran und hatten beim 26:29 sogar mehrfach die Chance, noch näher heranzukommen. Doch die Aufholjagd hatte zu viel Kraft gekostet. Einige kleine Ungenauigkeiten nutzen die Krefelder Profis aus, um am Ende einen ungefährdeten Sieg einzufahren, der mit 26:34 vielleicht ein paar Tore zu hoch ausfiel. Marco Rhein, Sportlicher Leiter der HSG Rodgau zog ein gemischtes Fazit: „Wir haben einfach zu viele ganz schlechte Phasen im eigenen Spiel, in denen wir uns innerhalb kürzester Zeit viel kaputtmachen. Insgesamt war das eine solide Vorstellung beim Topteam der Liga. Hier werden nicht viele Mannschaften punkten.“ Angesprochen auf die Rote Karte gegen Leistungsträger Johannes von der Au meinte Rhein: „Die Schiedsrichterinnen haben gut gepfiffen, aber mit den Zeitstrafen gegen Vondi bin ich nicht einverstanden, gerade die zweite Hinausstellung, als er im Zweikampf mit dem Kreisläufer war, ist aus meiner Sicht überhaupt nichts. Dass es ihn so früh getroffen hat, war natürlich ein Nachteil für uns. Aber wir schauen nach vorne, müssen schon am Freitag gegen Haßloch antreten und wollen da die positiven Dinge mitnehmen.“