Intensives Derby gegen Gelnhausen endet mit 24:27 (10:15)-
Chapeau, Gelnhausen ! Das war allerbeste Werbung für den Handball, sowohl auf- als auch abseits des Spielfeldes. Was die Organisatoren rund um das Derby alles auf die Beine gestellt hatten, verdient große Anerkennung und Respekt – auch aus Sicht des unterlegenen Teams. Denn am Ende von 60 nervenaufreibenden Minuten setzte sich die Überraschungsmannschaft der 3. Liga Südwest verdientermaßen gegen aufopferungsvoll kämpfende Rodgauer durch. Die hatten sich die Derbyniederlage zum Großteil selbst zuzuschreiben, weil gerade in der ersten Hälfte bei den Torabschlüssen die letzte Konzentration fehlte. So geht man nun auf Rang 10 in die kurze Winterpause und will sich im neuen Jahr mit frischen Kräften ein paar Plätze nach oben hangeln.
Die Partie begann recht nervös, beiden Teams war die Anspannung vor der gigantischen Kulisse von fast 1500 Zuschauern anzumerken. Die Hausherren fanden als erste in die Spur und legten bis zur 15. Minute immer einen Treffer vor. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Partie absolut ausgeglichen, um jeden Zentimeter Hallenboden wurde gekämpft, oftmals hart am Rande der Legalität so wie man es von einem emotionalen Derby erwartet. Hinter seiner beweglichen Abwehr zeigte HSG-Torhüter Philipp Hoepffner eine starke Leistung, vereitelte etliche Torchancen der Barbarossastädter, konnte aber auch nicht verhindern, dass die sich Stück für Stück absetzten. „Unser größtes Manko war die Chancenverwertung, wir haben deutlich mehr freie Bälle vergeben als Gelnhausen“, so Interimstrainer Redmann nach Abpfiff. Unter anderem zwei verworfene Siebenmeter sorgten dafür, dass die Baggerseepiraten bis zum Halbzeitpfiff der Unparteiischen mit 10:15 ins Hintertreffen gerieten. Mit frischem Elan kam man aus der Kabine, aber zwei Treffer des Gelnhäuser Neuzugangs Csaba zum 10:17 ließen die HSG–Fans schon das Schlimmste befürchten. Trainer Redmann legte sofort die Grüne Karte, nahm einige personelle Wechsel vor und schenkte jetzt einer blutjungen Mannschaft das Vertrauen. Mit Richard Landskron aus dem Regionalliga Team und dem erst 18-jährigen Jakob Gollan aus der eigenen A-Jugend kam spürbar frischer Wind ins Spiel. Tor um Tor holten die Rodgauer jetzt auf, frenetisch unterstützt von über 200 Gästefans, die auch stimmlich in der Rudi-Lechleidner Halle voll dagegenhielten. Mehrfach bot sich die Chance, auf zwei Tore zu verkürzen, doch nun waren es Kleinigkeiten, die dem Erfolg im Wege standen. Zum Dauerthema Chancenverwertung –wobei man fairerweise den stark parierenden TVG-Torhüter Daniel Drozdz erwähnen muss- gesellten sich nun einige strittige Entscheidungen gegen die HSG. Das brachte den ansonsten norddeutsch gelassenen Jan Redmann dermaßen in Rage, dass er zum ersten Mal in sieben Jahren HSG eine Zweiminutenstrafe auf der Bank erhielt. So vergingen die letzten Minuten in einem hoch intensiven Derby, an dessen Ende eine 24:27 Niederlage für die Baggerseepiraten stand. „Die Jungs haben sich heute wenig vorzuwerfen, es war ein fantastischer Abend. Die Niederlage ist kein Beinbruch, denn auf die gezeigte Leistung können wir aufbauen. Jetzt heißt es aber erst mal abschalten, Kopf frei bekommen, um dann am 12.01. mit dem neuen Trainer die Rückrunde erfolgreich zu beginnen“, so HSG Pressesprecher Marzo.