Baggerseepiraten setzen sich mit 31:23 gegen Bundesligareserve durch

Foto: Abwehrstark und torgefährlich – Tim Henkel (4)

Einen am Ende recht deutlichen Heimerfolg feierten die Handballer der HSG am Samstagabend. Nach zwanzig Minuten war dies noch nicht absehbar, doch dann nahmen die Hauptmänner richtig Fahrt auf und stellten mit einem 9:1-Lauf die Weichen auf Sieg. Die Bundesligareserve aus der Vestestadt reiste mit der Empfehlung zweier Auftaktsiege an die Rodau. Die Gastgeber waren aber nicht nur durch die Ergebnisse der Coburger gewarnt, nach intensivem Videostudium unter der Woche war dem Trainerteam klar, daß man auf keinen „normalen“ Aufsteiger treffen würde. Vielmehr hatte man es bei der Qualität der Spieler mit einem gestandenen Drittligateam zu tun, das völlig zu Recht Meister in der starken Bayernliga wurde. Respekt war also angesagt und den konnte man in den ersten 15 Minuten auch deutlich spüren.

Eine absolut ausgeglichene Partie (5:5, 9:10) entwickelte sich, beide Mannschaften konnten sich dabei auf ihre starken Torhüter verlassen, die den gegnerischen Schützen einige freie Chancen abkauften. Zudem agierten die Defensivreihen mit viel Engagement, wobei die Rodgauer des Öfteren Lücken in der Coburger Deckung fanden und gerade im Spiel über Kreisläufer Christian Schmid zu einigen Torerfolgen kamen. So auch nach einer von Trainer Alex Hauptmann genommenen Auszeit kurz vor der Halbzeit. Erst erzielte Schmid den Treffer zum 13:11, anschließend konnte er von den Gästen nur auf Kosten eines Strafwurfs gestoppt werden. Der an diesem Abend sehr souveräne Philippe Kohlstrung verwandelte sicher zum 14:11 Halbzeitstand. Die gut 300 Zuschauer waren mit der gezeigten Leistung bis dahin absolut einverstanden, erkannten auch die Qualität des Gegners an und erwarteten eine spannende zweite Hälfte.

Doch diesen Gefallen wollten die Jungs um den erneut überragenden Kapitän Marco Rhein ihren Fans nicht tun. Ganz im Gegenteil: Nach Wiederanpfiff überrannten die Rodgauer den bayrischen Aufsteiger förmlich. Weidinger, Henkel, Kaiser und Müller hießen die vier Torschützen, die innerhalb von nur vier Minuten eine Vorentscheidung erzielten. Zwar gelang es den Coburgern –lautstark unterstützt von einer kleinen Fanschar- vor allem über ihren Linksaußen Schramm etwas zu verkürzen, doch die HSG-Defensive steigerte sich noch einmal im Vergleich zur ersten Hälfte. Mit großer Laufbereitschaft und hohem körperlichen Einsatz hielt man die starken Rückraumschützen auf Distanz und zwang die Gäste zu vielen Fehlern. Spätestens als Abwehrchef Philip Keller in Unterzahl einen Ball herausfangen und zum 22:15 verwandeln konnte, war die Frage nach dem Sieger beantwortet. In der verbleibenden Spielzeit wechselte Trainer Hauptmann munter durch, dem Spielfluß schadete dies überhaupt nicht. So kam auch Henning Schopper beim 28:20 zu seinem ersten Treffer im Piraten-Dress, er war kurz zuvor für den in Topform agierenden Tim Henkel auf die Platte gekommen. Den Schlußpunkt hinter einer mannschaftlich geschlossenen Leistung setzte dann Flo Stenger nach schönem Anspiel von Neuzugang Felix Hain.

Logischerweise war die Stimmung bei den HSG-Verantwortlichen nach dem Abpfiff sehr heiter. Trainer Hauptmann freute sich über die erneut starke Vorstellung seiner Schützlinge: „Wir haben gerade in der Abwehr wieder so agiert, wie ich mir das vorstelle und auch im Angriff haben wir vieles umsetzen können. Ich kann der Mannschaft heute nur gratulieren, sie haben das gegen einen starken Gegner hervorragend gemacht.“ Auch Gästetrainer Baucke erkannte den verdienten Heimsieg der Baggerseepiraten neidlos an: „In dieser Liga darfst Du maximal eine Schwächephase von 5 Minuten haben- unsere war heute aber länger. Gegen den variablen Angriff von Nieder-Roden haben wir dann keine Lösungen gefunden.“

Nun wartet mit den Straßenbahnern aus Leipzig am kommenden Wochenende wieder eine heimstarke Mannschaft auf die Rodgauer. Auch dann wird man alles abrufen müssen, um mit etwas Zählbarem aus der Messestadt heimzukommen.

Trainerstimmen unter: https://youtu.be/Xdj3wF5IvDk