Kurze Fahrt zu einer undankbaren Auswärtsaufgabe in Hanau

Foto: Trio mit 8 Punkten – Keller, Weis und Müller wollen noch zwei holen

Nach dem äußerst unglücklich verlorenen Spitzenspiel gegen Eintracht Hildesheim steht am kommenden Freitag beim Derby bei der HSG Hanau erneut eine schwierige Aufgabe vor den Schützlingen von Trainer Alex Hauptmann. Der Aufsteiger hat die bisherigen beiden Heimspielen gewonnen und zeigte dabei sehr ansprechende Leistungen. Der favorisierte  HSC Bad Neustadtwurde knapp geschlagen, der TV Kirchzell hingegen jedoch deutlich mit 28:20 in die Schranken gewiesen.

Auch in den bisherigen vier Auswärtsspielen konnten die Männer von Trainer Patrick Beer aufsteigende Tendenz erkennen lassen und unterlagen nach zunächst deftigen Niederlagen in Hannover und Burgwedel zuletzt nur noch knapp in Hildesheim und Springe.  Und von welchem Kaliber zumindest die Mannschaft aus Hildesheim ist, davon konnten sich die Fans der Baggerseepiraten am vergangenen Wochenende überzeugen, als sie die Sporthalle an der Wiesbadener Straße trotz einer großartigen Leistung der Hauptmann-Schützlinge letztlich verdient mit 24:21 einnahmen.

Die Hanauer, die als Aufsteiger das Saisonziel Klassenerhalt ausgegeben haben,  müssen in den kommenden Wochen den Ausfall einiger Spieler verkraften und schieben die Favoritenrolle eindeutig den Hauptmännern zu. Doch auch wenn die Grimmstädter improvisieren müssen, wissen die Baggerseepiraten, daß eine immens schwere Aufgabe im zweiten von drei aufeinanderfolgenden  Freitagsspielen vor ihnen liegt. Denn das vorhandene Personal der Hanauer ist eine recht junge aber sehr eingespielte Truppe, die unbeirrt durch die hessische Oberliga marschiert ist und inzwischen schon nicht mehr ganz unerfahren in der dritten Liga ist.

Dabei sind zwei in Nieder-Roden ziemlich bekannte Gesichter auch Aktivposten: Rechtsaußen Björn Christoffel, der in den letzten beiden Jahren zweimal zwischen den beiden Vereinen gewechselt ist und Jannik Ruppert, der den überwiegenden Teil seiner Jugendzeit in Nieder-Roden verbracht hat und  zur Jugendbundesliga in die Grimmstadt gewechselt war.  Dazu kommen mit Tilmann Werner (ehemals TV Groß-Umstadt und HSG Pohlheim) und Sebastian Schermuly (früher SG Wallau) weitere „alte Bekannte“, die den Baggerseepiraten bereits früher  in der Dritten Liga begegnet sind.

Es ist also nicht so, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussehen mag, daß hier die Abteilung „Jugend forscht“ gegen eine etablierte Drittligamannschaft antreten muss und vor Ehrfurcht erstarren wird, im Gegenteil die HSG Hanau hat eine sehr gute Mischung aus erfahrenen „alten Hasen“ und „jungen Wilden“ zusammen, die bereits deutlich gemacht hat, daß sie zu Hause die Punkte holen möchte, um den angepeilten Klassenerhalt klar zu machen. Bei den Baggerseepiraten gilt es, die Leistungen der letzten beiden Spiele auch gegen die HSG Hanau auf die Platte zu bringen, um weiterhin auswärts ungeschlagen zu bleiben, denn man mag es kaum glauben, die bisherigen vier „Miese“ hat man sich ja in der Heimat eingefangen, wohingegen man auswärts bisher noch eine weiße Weste hat. Da galt es allerdings größere Distanzen zu überwinden, denn Dresden und Leipzig sind von der Fahrstrecke nicht mit Hanau zu vergleichen. Ob das ein gutes Ohmen ist, wird sich am Freitagabend zeigen, wenn in einer sicher knallvollen Main-Kinzig Halle erstmals die Kingen zwischen der HSG Hanau und der HSG Rodgau Niede-Roden in einem Pflichtspiel gekreuzt werden.