Spiele werden oft  im Kopf entschieden – Man muß auch daran glauben

Unter dieser Überschrift lässt sich das Geschehen am Samstagabend in der Rundsporthalle in Baunatal zusammenfassen. Zunächst waren es die Baggerseepiraten, die durch ihren ersten Angriff zum 0:1 aus Sicht der Gastgeber in Führung gingen. Das war dann aber auch schon die letzte Führung der Redmänner. Die Deckung war solide, auch wenn der mittlerweile 32jährige Gbur immer wieder selbst zum Abschluss kommen konnte oder seine Nebenleute sehr sehenswert und geschickt in Szene setzte.

Die Abwehr der Baggerseepiraten stand recht sattelfest, 12 Gegentore in einer Halbzeit sind auswärts mehr als solide und eine gute Grundlage für einen Erfolg. Allerdings muss man dann auch von einer mindestens durchschnittlichen Angriffsleistung ausgehen. Und auf die musste man leider vergeblich hoffen. Bis zur 18 Min. kamen die Piraten auf 2 mickrige Tore. Deren 8 waren es auf Seiten der Baunataler. Großen Anteil an diesem Zwischenstand hatte sicherlich der nun stark auf die 38 Lenze zugehende Baunataler Torwart Paar. Allerdings musste man feststellen, dass die Würfe auf dessen Tor zu weilen sehr willenlos waren und dadurch auch recht leichte Beute wurden.  Trotzdem kämpften sich die Baggerseepiraten in den letzten 10 Minuten nach einer aufrüttelnden Auszeit durch Jan Redmann auf 10:12 quasi mit dem Schlusspfiff zum Pausentee heran.

Das Ergebnis ließ zumindest hoffen, dass die zweite Hälfte besser werden würde. Gesagt getan, die Mannschaft kam gut aus der Pause. Bis zur 37. Min. hatte man durch viel Einsatz und Mut auf 13:13 ausgeglichen. Grundlage für ein nun hoffentlich spannendes Spiel. Dann aber kam die HSG-Maschine durch eine Zeitstrafe und einen Siebenmeter aus dem Tritt. Unerklärlicherweise liess man sich völlig aus der Spur bringen. Mutlos und überhastet schloss man vor allem im Angriff an die ersten 18 Minuten der ersten Halbzeit an. Leichtes Spiel für die Gastgeber die einfach ihren “Stiefel” runterspielten und über 20:15 in der 47. Min. das Spiel ohne größere Gefahr kontrollierten. Denn nun kamen zum nicht vorhandenen Glauben auch noch Unstimmigkeiten in der Deckung hinzu. 27:23 war dann auch die logische Konsequenz eines aus Sicht der Baggerseepiraten als sogenannten “gebrauchten Tag” zu bezeichnende Auswärtsfahrt.

Dieses Ereignis an einer oder zwei Personen festzumachen, wäre nicht richtig. Die HSG gewinnt zusammen und sie verliert auch zusammen. So war es bisher immer auf einem Schiff. Allerdings muss sich jeder Einzelne in der kurzen Woche vor dem Derby gegen den großen TV Großwallstadt schon selbst fragen, wie man dieses Tief bis zu Freitag um 20:00 Uhr in den Griff bekommen will. Die Mannschaft kann Handball spielen. Das war auch gegen Baunatal zu sehen. Jedoch muss man auch an den Sieg glauben, will man die Fingerspitze vor dem Gegner am Ball sein. Wenn man diesen Schalter rechtzeitig zum Spiel am Freitag findet, dürfen wir uns auf ein spannendes und hochkarätiges Derby freuen.