Baggerseepiraten erzielen in der Schlußsekunde 28:28 – Direkter Vergleich gewonnen

 

Den Platz an der Sonne, nämlich den 3. Tabellenplatz zu verteidigen, ist die Mission der Saison. Die Liga ist sehr ausgeglichen, das sieht man vor allem am Tabellenende. Der TVG ist Meister und die Baggerseepiraten kämpfen mit einer Reihe von Mannschaften um die 3 weiteren Plätze, die zur direkten Teilnahme an der ersten Runde des DHB-Pokals berechtigen. Von Platz 10 bis Platz 2 ist noch alles möglich. So bekam die Partie in Leutershausen eine ganz besondere Bedeutung. Hoffen durfte man auf die Tatsache, daß die Schützlinge von Jan Redmann in Spitzenspielen immer hochmotiviert waren und stets gute Leistungen abrufen konnten. Last but not least war im deutschen Oberhaus an diesem Wochenende Länderspielpause, was sich auch durch die Mannschaftsaufstellung der SGL zeigte. Gleich zwei Akteure mit Doppelspielrecht für die Bundesliga standen im Aufgebot.

Foto: Klare Ansage zur richtigen Zeit – Trainer Redmann fand beim Team-Timeout die richtigen Worte

Es war also alles für eine spannende Begegnung angerichtet und so begann das Spiel recht munter mit wechselnder Führung. Zwei spielstarke Mannschaften, die von beiden Trainern taktisch hervorragend eingestellt waren, versuchten im Kampf, der jederzeit fair ablief, den notwendigen Bodengewinn zu erzielen. In dieser Phase gab es leichte Vorteile für die Hausherren, da die Baggerseepiraten gerade im Angriff ein paar 100%ige Chancen liegen ließen. Bei den rund 60 mitgereisten Piratenfans wollte angesichts des Halbzeitstandes von 14:12 nicht recht Freude aufkommen. Zumal im Deckungsbereich auf Grund einer Bänderverletzung von Philippe Kohlstrung nach rund 10 Minuten die Alternativen auszugehen drohten. Außerdem machte sich auf Seiten der Hausherrn der Einsatz der beiden Linkshänder aus den Bundesligakadern nun deutlich bemerkbar. Ein ums andere Mal setzten die Bergsträßer auf ein eher einfaches aber durchaus effektives Mittel, nämlich nach einem Freiwurf über einen 4er Block seinen Rückraumrechts zum Wurf kommen zu lassen. Das klappte auch hervorragend, da der Gästeblock einfach nicht groß genug  gewachsen war.

Die Redmänner kamen aber motiviert aus der Pause und versuchten, mit sehr hohem Risiko das Tempo zu verschärfen. Das gelang grundsätzlich auch. Spielerisch zeigt sich nun die Klasse der eingespielten HSG-Sieben. Wen auch immer Jan Redmann auf die Platte schicke, fügte sich nahtlos ein. Sogar Philipp Keller durfte, bzw. musste mangels Alternativen in der Deckung sein Comeback geben. Und tat dies auch mit Bravour. Als wäre er nie weg gewesen, stahl er dem Gegner beim Anwurf einen Ball. Solche Aktionen beflügelten die Piraten, alles dafür zu geben, etwas Zählbares mitnehmen zu können. Spielerisch versteckten sich die Hausherren nun hinter Ihrem Freiwurfkonzept, das aber leider funktionierte. Die Gäste blieben ihrerseits durch die schnellen Anwürfe keine Antwort schuldig. Diese kamen in der Regel im Sekundentakt und so blieb der Spielstand immer knapp. In der 50. Minute gaben die sicherlich nicht heimunfreundlichen Unparteiischen eine 2 Minuten Strafe gegen Johannes von der Au, der seine Aufgabe in Summe hervorragend meisterte. Durch diese Unterzahlsituation geriet man mit 3 Toren in Rückstand und eigentlich war damit in der 52. Minute der Drops gelutscht. Ein Timeout durch Jan Redmann beim 25:22 zündete den Nachbrenner. Seine Ansage war, dass ab sofort bei einem Unentschieden der wichtige direkte Vergleich gewonnen wäre. Ein klares Signal an die Mannschaft, dass hier noch gar nichts entschieden war. Gesagt getan, wirbelten die Piraten nun weiter und erhöhten das Tempo nochmals. Der Gastgeber wiederum zog sich gänzlich auf seine Freiwurfvariante zurück, die nun etwas ins Stocken kam. Bei 59:18 auf der Uhr und dem Rückstand von 27:26 legte Redmann erneut den grünen Karton, um seine Mannen an den direkten Vergleich zu erinnern. Im Ballbesitz bei nur noch 42 Sekunden galt es nun, kühlen Kopf zu bewahren, Jonas Müller faßte sich ein Herz und hämmerte den Ball zum 27:27 in die gegnerischen Maschen, aber es waren noch 22 Sekunden auf der Uhr. Nun nutzten die Hausherren die schnelle Mitte kamen nur 12 Sekunden vor Schluss zum umjubelten 28:27. Doch die Piraten hatten noch eine Kugel in der Kanone, liefen ebenso eine schnelle Mitte und netzten in Person von Kreisläufer Schmid 2 Sekunden vor Schluss ein. Das fühlte sich auch aufgrund des jetzt gewonnenen direkten Vergleichs wie ein Auswärtssieg an und letztendlich war das 28:28 ein gerechtes Resultat an diesem Abend.

Toller Handball bei tollen Leuten in Leutershausen. So soll es weiter gehen, um den Platz an der Sonne zu verteidigen.