Damen OL: Baggerseepiratinnen siegen mit wehenden Fahnen 31:39 in Oberursel

Am vergangenen Samstagabend traten die mit einigen Neuzugängen gespickten Baggerseepiratinnen beim Aufstiegsaspiranten aus Oberursel an. Die dortige TSG belegte im Vorjahr einen starken zweiten Platz und konnte beide Spiele gegen die HSG knapp für sich entscheiden.

Mit viel frischem Wind aus der guten Vorbereitung in den Segeln ging die Mannschaft von Trainer Florian Lebherz in dieses schwere Spiel zum Saisonauftakt. Es sollte gleich die erste Standortbestimmung für die Rodgauerinnen sein, galt es doch zu beweisen, dass der Umbruch nach der vergangenen Saison mit vielen Ab- und Zugängen erfolgreich bestritten wurde.

Zu Beginn der Partie zeichnete sich bereits ab, dass kaum jemand in der Oberurseler Halle eine Atempause während der Partie bekommen würde, denn beide Mannschaften legten los wie die Feuerwehr. Bereits nach fünf Minuten stand es bei ausgeglichenem Beginn 4:4, ehe die HSG sich erstmals absetzen konnte. Dabei profitierten die HSG-Mädels von ihrer starken Abwehrarbeit in dieser Phase und den dadurch provozierten zahlreichen Fehlern der Gastgeberinnen. So stand es nur drei Minuten später 7:4 aus HSG-Sicht, was allerdings nicht unbedingt für Sicherheit sorgte. Die Baggerseepiratinnen überzogen das Tempo etwas und leisteten sich ihrerseits einige Fehler, die es der TSG ermöglichten wieder aufzuschließen. Ab da stabilisierte sich die Lebherz-Sieben aber wieder und ging beim 13:8 durch Laura Keller das erste Mal mit fünf Toren in Führung. Die rasante Achterbahnfahrt ging aber weiter: Oberursel war nach wenigen Minuten wieder dran, allein der Ausgleich gelang den Gastgeberinnen nicht. Eine der Schlüsselsituationen ergab sich dann beim 16:13 für Nieder-Roden, als die HSG eine doppelte Unterzahl schadlos überstand und sogar zwei eigene Treffer erzielen konnte. Die TSG kämpfte weiter bis zur Pause, blieb den Baggerseepiratinnen beim Halbzeitstand von 19:16 weiter dicht im Kielwasser folgend.

Auch nach dem Seitenwechsel hielten beide Mannschaften das Tempo sehr hoch, die HSG konnte davon aber deutlich mehr profitieren und erhöhte ihren Vorsprung erneut auf dieses Mal sieben Treffer. Da zu diesem Zeitpunkt immer noch über 20 Minuten zu spielen waren, sollte dennoch vorerst keine Sicherheit im Lager der Baggerseepiratinnen aufkommen, profitierten die Gastgeberinnen doch auf ein neues von Fehlern und unglücklichen Abschlüssen der Gäste. Diese Phase durchbrach Coach Lebherz mit einer Auszeit um wieder etwas Ordnung ins Angriffsspiel zu bringen. Diese Maßnahme fruchtete dann auch, als die Rodgauerinnen den Vorsprung, der auf drei Treffer (26:23) zusammengeschmolzen war, wieder erhöhten und beim 33:26 knapp acht Minuten vor Spielende bereits eine Vorentscheidung erzwingen konnten. Auch jetzt flaute der Angriffswirbel, der diese hochklassige Partie kennzeichnete, nicht ab. Oberursel gelang es aber nicht mehr, den Vorsprung der HSG nennenswert zu verkürzen. Am Ende steht ein hochverdienter 39:31-Auswärtserfolg für die HSG, der auf jeden Fall Lust auf Handball gemacht hat.

Coach Lebherz resümierte danach: „Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mädels, die dem Druck der beeindruckenden Kulisse hier stand gehalten und ihr Ding durchgezogen haben. Wir waren dem Favoriten aus Oberursel über weite Strecken überlegen und konnten insbesondere durch eine starke Abwehr immer wieder einfache Tore im Gegenstoß erzielen. Vor allem gegen das Kreisläuferspiel haben wir ausgezeichnet gedeckt und Oberursel zu zahlreichen Fehlern gezwungen. Sicher war noch nicht alles Gold was glänzt, wir müssen noch einige Fehler im Aufbau- und Angriffsspiel abstellen um in dieser schweren Saison bestehen zu können. Jetzt gilt die volle Konzentration der Trainingswoche und dem kommenden Gegner aus Böddiger in unserem ersten Heimspiel. Wir zählen auf die Unterstützung der Fans, die uns auch hier und heute sensationell gepusht haben!“

Für die HSG im Einsatz:

Jana Menge und Juliane Neubauer (beide Tor);

Janine Brodbeck (1), Anna Bretz (5), Melda Portakal (6), Laura Keller (4), Eda Subay (1), Viktoria Ebert (10/6), Pia Magnago (4), Katharina Keller (1), Manon Stöhrer, Janina Hess, Jana Heßler (7)

 Bank: Jan Schilling, Florian Lebherz, Torsten Stix, Juliana Bruzdziak

Zeitstrafen: Oberursel 1 – Nieder-Roden 5

Siebenmeter: Oberursel 3/3 – Nieder-Roden 6/7