Baggerseepiraten holen beim 28:30 zweiten Auswärtssieg in Folge
Mit deutlich aufgeladenem Selbstbewusstsein nach dem doch etwas überraschendem Auswärtserfolg vor 14 Tagen in Baunatal und dem Punktgewinn zu Hause gegen den Derbygegner Gelnhausen fuhr man am Samstag nach Mittelhessen. Der Bundesliganachwuchs aus Wetzlar selbst strotzte nicht minder vor Selbstbewusstsein, hatte man mit einer Serie von 8 Siegen in Folge in der Vorrunde bewiesen, dass man nach dem Aufstieg aus der Oberliga längst in der 3. Liga angekommen ist.
Foto: Zeremonienmeister Flo Stenger stellte nach dem Spiel nüchtern fest: „In der Rückrunde sind wir ungeschlagen“
Dies waren die Vorzeichen für ein Spiel, das am Ende eine Richtung für die kommenden Wochen in punkto Tabelle darstellen sollte. Es begann sofort recht munter. Konnten die Baggerseepiraten mit einem Tor in Front gehen, so hatte das bedingungslose Konterspiel der Gastgeber immer gleich eine Antwort parat. Die Deckung der Redmänner gegen das gebundene Spiel war sehr gut eingestellt und stabil. Dennoch sah man, dass die Schützlinge um Nachwuchstrainer Weber eine sehr gute Entwicklung im letzten halben Jahr gemacht haben. Trotzdem konnten die Baggerseepiraten ihren Vorsprung mit teilweise 2 Toren in der Anfangsphase behaupten, da sich auf Seiten der Heimmannschaft ein paar technische Fehler zu viel einschlichen. Leider versäumte es die HSG-Sieben bereits in dieser Phase, sich noch entscheidender abzusetzen. So kam es, dass ein wenig die Konzentration nachließ und der Piratenchef beim Stand von 8:8 nach gut 18 Minuten folgerichtig den grünen Karton warf und zum Gespräch bat. Der Effekt war ein 4:0 Lauf auf 8:12. Nun bat der Kollege Weber zum Gespräch, um seine Mannen einzuschwören. Die Folge war ein 14:14 in den verbleibenden 8 Minuten der ersten Halbzeit. Zu leichtsinnig gingen die Baggerseepiraten mit Ihren Möglichkeiten um. Eigentlich hätte man zur Halbzeit mit mindestens 4 oder 5 Toren führen können, wenn nicht sogar müssen.
So kam es in der zweiten Hälfte zu einem jederzeit fairen aber engen Schlagabtausch, bei dem zur 37. Minute eine 16:19 Führung für die Rodgauer auf der Anzeigetafel stand. Eigentlich hätte es jetzt erneut ein schöner Handballabend werden können, bei welchem am Ende der 2te Auswärtserfolg stehen könnte. Leider waren die Baggerseepiraten erneut leichtsinnig und hatten wohl im Gedanken an das bevorstehende Weihnachtsfest noch einige Geschenke dabei. Die -nicht gerade neue- Erkenntnis lautete: Wer in dieser Liga nur 5% nachlässt, wird unmittelbar bestraft. 19:19 war die Folge in der 43. Minute. Der grüne Karton und das Gespräch durch Jan Redmann setzte dann die Marschroute für die kommenden gut 10 Minuten. 22:24 war die erneute Führung, die gehalten werden konnte und auf 24:27 in der 55. Minute ausgebaut wurde. Die taktischen Maßnahmen durch Heimtrainer Weber verfingen nicht. Sowohl der 7. Feldspieler als auch die doppelte Manndeckung ergaben keinen Feldvorteil an diesem Tag für die Hausherren. Von außen wirkte es zwar nicht sehr souverän, aber die Jungs um Piratenchef Redmann agierten doch sehr abgebrüht und hatten jederzeit, wenn notwendig eine passende Antwort. So stand am Ende ein 28:30 Auswärtserfolg zu Buche und Youngster Flo Stenger wurde zum Humba-Tätärä in fremder Halle aufgefordert. Trainer Redmann zeigte sich erleichtert: „Das war ein komplizierter Gegner heute, mit viel Selbstvertrauen ausgestattet. Aber wir haben sehr ordentlich dagegengehalten, auch wenn wir uns selbst durch unsere Chancenverwertung etwas im Weg standen. Der Rückrundenauftakt ist schon mal geglückt, jetzt wollen wir am Freitag nachlegen“, blickte der Übungsleiter schon voraus.
Denn schon am Freitagabend im letzten Heimspiel dieser Saison gegen Coburg II vor heimischer Kulisse wollen die Rodgauer das anstehende Weihnachtsfest versüßen. Gegen Coburg ging das Auswärtsdilemma in dieser Saison los. Sicherlich Motivation genug, hier ein klares Signal zu setzen.