Großer Kampf beim 24:24 – Verletztenliste noch größer
Immerhin weiterhin ungeschlagen und mit 10:2 Punkten im vorderen Teil der Tabelle rangieren die Baggerseepiraten in der Tabelle der 3. Liga Mitte. Allerdings muss man berücksichtigen, dass man bisher schon vier Heim- und nur zwei Auswärtsspiele bestritten hat und diese bei den Aufsteigern Bad Neustadt und Kirchzell, die einträchtig sieglos das Tabellenende zieren. Kein Grund also zu Euphorie oder gar Meisterschaftsambitionen in Reihen der Redmann-Schützlinge, sondern nüchterne Analyse der aktuellen Momentaufnahme nach einem Spiel, das man von der Papierform her eigentlich auch hätte gewinnen können.
Wie bereits in der Vorwoche in Kirchzell, als Philip Wesp nach wenigen Minuten mit einer Fussverletzung vom Platz musste, begann das Spiel mit einer Hiobsbotschaft : „Abwehr-Terrier“ Yannick Sinnecker knickte bei einem Zusammenprall in der 3. Spielminute um und konnte anschließend nicht mehr eingesetzt werden. Ein weiterer Zugang also im HSG-Lazarett. Angesichts der angespannten Personalsituation mussten erneut die verbliebenen Spieler eine „Schippe mehr drauflegen“ um die Gäste aus dem Hirschberger Stadtteil in Schach zu halten. Trotz aufopferungsvollem Kampf konnte man fortan zwar immer wieder in Führung gehen sich aber nie richtig absetzen, insbesondere weil man eben in der Defensive nicht immer den kompletten Zugriff bekam und die „Saasemer“ häufig aus bereits geklärt erscheinenden Situationen noch Tore erzielten. Trotzdem hatte man kurz vor der Pause – nach einem tollen Gegenstoßtor zum 14:13 des überzeugend agierenden Benjamin von Stein und einem Siebenmetertor vom souveränen Philippe Kohlstrung zum 15:13- die Chance auf drei Tore davonzuziehen, doch leider wurde eine 100% Chance nicht genutzt und stattdessen kam der Gegner Sekunden vor dem Pausenpfiff noch zum 15:14 Anschlusstreffer.
Schwindende Kräfte der „letzten Aufrechten“ waren dann sicher auch dafür ausschlaggebend, dass man im Laufe der zweiten Halbzeit nicht in der Lage war, den Sack zuzumachen. Gerade in der Phase, als dem Gegner über sechs Minuten kein Tor gelang, Torhüter Marco Rhein und seine Abwehr etwas mehr Zugriff bekamen und die Baggerseepiraten die Anzeigetafel auf 20:17 stellten, versäumte man die Vorentscheidung. Dazu gesellten sich noch etliche seltsame Entscheidungen der mit Sicherheit nicht als Heimschiedsrichter agierenden Unparteiischen. Dies sorgte für einige Aufregung und der Gegner kam wieder auf 20:20 heran.
Auch, weil deren Trainer Stefan Pohl auf den siebten Feldspieler umstellte und bis zum Ende beibehielt. Im anschließenden Trainergespräch bekannte er lächelnd, daß er dieses taktische Mittel auswärts eher anwenden kann als zu Hause, weil „wenn wir dann den ersten Ball ins leere Tor bekommen, verlässt die Hälfte der Zuschauer die Tribüne“.
In diesem Auswärtsspiel blieben die “Saasemer” aber konsequent bei ihrer Taktik, auch als Magnus Hofferbert per Gegenstoß eben in dieses leere Tor zum 23:20 traf, weil Pohl das Gefühl hatte, daß er damit „gegen eine immer müder werdende Abwehr noch etwas ausrichten könnte“.
Letztlich war das am Ende entscheidend, denn außer einer Energieleistung von Henning Schopper zum 24:21 brachten die sichtlich auf der „letzten Rille“ laufenden Baggerseepiraten in der Offensive nichts mehr zustande und mussten mit dem einen Punkt zufrieden sein.
Trainer Redmann war dennoch stolz auf die Leistung seiner Mannschaft insbesondere weil der Gegner „Mitte der zweiten Hälfte mal den kompletten Rückraum durchwechseln konnte“ und er gerade mal „eine einzige Alternative“ hatte, was sich logischerweise deutlich in der Substanz bemerkbar machte.