Herren 3. Liga Mitte: HC Elbflorenz 2 – HSG   29:37 (16:16) –

Zwei wichtige Auswärtspunkte brachten die Baggerseepiraten von ihrer langen Kaperfahrt in die Sachsenmetropole Dresden mit nach Hause. In einer torreichen Partie zeigten Rhein & Co. vor zahlenmäßig eher dürftiger Kulisse -darunter aber immerhin einige Exil-Rodgauer- eine reife Leistung und stürmten nach der Wallstädter Niederlage auf den zweiten Tabellenplatz.

Erstmals trat man in der beeindruckenden Ballsportarena an, die dem HC Elbflorenz von seinem Hauptsponsor „auf den Leib geschneidert“ und erbaut wurde.  Die Zweitvertretung des Zweitligisten tummelte sich zwar in den hinteren Tabellenregionen, machte allerdings mit einem Auswärtssieg bei der Bundesligareserve in Wetzlar und mit einer hauchdünnen Heimniederlage gegen den selbsternannten Aufstiegsaspiranten TV Großwallstadt auf sich aufmerksam. Man war also gewarnt, vor allem weil sich am Samstag auch noch Abwehrterrier Yannik Sinnecker verletzt abmeldete, sodass die Defensive erneut umgebaut werden musste.

Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine Begegnung, in der die Abwehrreihen eine stark untergeordnete Rolle spielten. Beide Teams erzielten relativ leicht ihre Tore, die Baggerseepiraten konnten schnell einen 3:1 Rückstand in eine 5:8 und später 7:10 Führung umwandeln. In der Folge agierten die Rodgauer aber etwas zu sorglos, ohne wirklich die Kontrolle zu verlieren. Die wacker kämpfenden Sachsen hielten voll dagegen, was zum gerechten Halbzeitergebnis von 16:16 führte.

Offensichtlich hatte Trainer Jan Redmann in der Pause dann die richtigen Worte gefunden, denn zu Beginn der zweiten Halbzeit agierten seine Schützlinge wieder etwas konzentrierter in der Defensive. Torhüter Marco Rhein bekam ein paar Bälle zu fassen und so setzte man sich kontinuierlich über schnell vorgetragene Angriffe auf 19:22 und vorentscheidend auf 20:26 ab. Dabei taten sich insbesondere Abfangjäger Philipp Keller, der diverse Anspiele antizipierte, sowie seine schnellen Vorderleute Sam Hoddersen und Henning Schopper hervor, die ein ums andere Mal Tempogegenstöße im Dresdner Gehäuse unterbrachten.

Im Angriff führte Philippe Kohlstrung souverän Regie und erzielte quasi „nebenbei“ noch acht Treffer, sodass man das Spiel jederzeit unter Kontrolle hatte und nicht mehr annähernd in Gefahr geriet, einen Punkt zu verlieren. Letztlich konnten sich fast alle mitgereisten Spieler in die Torschützenliste eintragen und Trainer Redmann Spielzeit „verteilen“, um die Belastung durch die lange Verletztenliste etwas zu steuern. Am Ende stand mit 37 erzielten Treffern eine Saisonbestmarke zu Buche. Als Kuriosum am Rande sei erwähnt, dass exakt genauso viele Bäume zeitgleich bei einer Rodungsaktion auf dem Nieder-Röder Vereinsgelände der TGN fielen.

Trainer Redmann freute sich über den Auswärtssieg bei der Mission „Ein Tor für jeden Baum“ und bescheinigte seiner Mannschaft: „Das war heute eine abgeklärte Leistung gegen einen unangenehmen Kontrahenten. Die zwei Punkte haben wir uns redlich verdient und freuen uns ausnahmsweise mal auf 500 Kilometer Autofahrt, denn die Stimmung an Bord der Piratenbusse wird nicht so schlecht sein.“