Zum Start in ein vollgepacktes Handball-Wochenende reist die Scariot/Seitel-Truppe am Freitag zum Nachholspiel nach Wetzlar. Der 1. April macht seinem Ruf alle Ehre und hält für die HSG-Spieler, -Fans und -Trainer Kurioses bereit: Wildes Schneetreiben, verschollene Spieler und ein Trickwurf von links außen – vom eigenen Torwart.
Die weiter durch Ausfälle geschwächte Mannschaft macht sich Nachmittag auf den Weg zum Zweitplatzierten der Liga. Starkes Schneetreiben macht die Anfahrt beschwerlich, alle kommen jedoch pünktlich und sicher in der Halle des Erstliganachwuchses an. Bis zur zweiten Halbzeit muss das Team jedoch auf die Komplettierung des Rückraums verzichten, denn ein Spieler scheint verschollen. Vermutlich führten das Schneetreiben, eine besondere Sternkonstellation oder die Illuminaten dazu, dass das anreisende Fahrzeug zunächst den Schildern nach München folgte, bevor zur zweiten Halbzeit der Spieler mit einem Satz durch die Halle, in die Kabine und in die Aufstellung des Teams unterstützen konnte.
Das HSG-Team kann trotz allem an den guten Auftritt vom vergangenen Wochenende anknüpfen. Nach einem starken Start beider Teams können sich sie Gastgeber absetzen und es scheint schnell, als wäre eine hohe Niederlage vorprogrammiert. Viele einfache Würfe der Gegner finden den Weg ins Tor, im Angriff finden die Piraten nur schwer Lösungen und scheitern oft am Torhüter oder der Großzügigkeit des Schiedsrichters. Als das Team nach 13 Minuten bereits 6:13 zurückliegt, dreht sich das Blatt. Die Abwehr steht nun besser, Würfe finden den Weg ins Tor, viele schöne Einzelaktionen werden belohnt.
Vor allem stimmt aber die Moral: Alle auf dem Spielfeld wie auf der Bank zeigen vollen Einsatz und die Fans können am Lächeln in den Gesichtern des Teams eine große Spielfreude erkennen. Die Trainer wagen nun einen Kunstgriff und entscheiden, gegen die großgewachsenen Gastgeber einen der eigenen Torhüter als Feldspieler einzusetzen. Mit langer Sporthose macht dieser nicht nur eine gute Figur, er zeigt auch einen Trickwurf aus dem Bilderbuch und erzielt per Dreher ein Tor von der Außenposition. Es wurde im Team vereinbart, dass das Mitbringen einer Kiste antialkoholischer Erfrischungsgetränke im nächsten Training angebracht erscheint.
Die C-Piraten kämpfen sich im Verlauf gegen sichtlich beeindruckte Gegner immer weiter heran, so dass wenige Minuten vor Ende der Rückstand auf wenige Tore schmilzt. Am Ende geht die Partie mit 4 Toren Unterschied verloren und die beiden Punkte blieben beim Endstand von 29:33 in Dutenhofen-Münchholzhausen.
Stimmen zum Spiel:
„Vollbesetzt nehmen wir hier zwei Punkte mit. Ein verrückter Tag, aber eine starke Leistung!“, sagen die Trainer.
„Ich mach‘ doch im Grunde nur, was der Trainer von mir sehen möchte“, sagt der Torhüter auf Linksaußen, während er einem kleinen Fan sein Trikot signiert.
„Ich guck mir das besser nochmal an“, sagt das Navi des verschollenen Autos.
Gespielt haben:
David Helfrich (TW), Gabriel Iacob (TW); Tom Appel, Yannick Gaubatz, Jan-Eric Großlaub, Ben Horlebein, Niklas Klein, Till Kleinsorge, Dennis Kvashchenko, Nico Weiland, Yven Weisbrich.
Für alle Handballfans hält der Kalender noch ein besonderes Ereignis bereit: Ab 11 Uhr findet in der Dreispitzhalle in Bruchköbel das Final Four Turnier der Bezirksliga statt. Die vier bestplatzierten Teams der zwei Gruppen treten an, um untereinander den Bezirksmeister zu ermitteln. Mit von der Partie: HSG Dietzenbach, HSV Nidderau, HSG Oberhessen und die männlichen C2 Baggerseepiraten der HSG Rodgau Nieder-Roden.