HSG kommt beim Tabellenvorletzten HSG Pohlheim nicht über ein 29:29 hinaus –
Eine Woche nach dem spielerischen und emotionalen Höhenflug beim 30:24-Erfolg über das Spitzenteam des TuS Ferndorf sind die Drittliga-Handballer der HSG Rodgau Nieder-Roden wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Denn beim Tabellenvorletzten HSG Pohlheim kamen die „Baggerseepiraten“ nicht über ein 29:29 hinaus – obwohl sie 80 Sekunden vor dem Ende noch mit zwei Treffern in Führung gelegen hatten.
„Dann aber waren die Akkus in Kopf und Körper meiner Jungs leer, und es gab auch zwei, drei aus meiner Sicht sehr unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gegen uns“, konstatierte Trainer Jan Redmann. Die Szenen in der Schlussphase, die seiner Mannschaft den doppelten Punktgewinn kosteten, beschreibt der Rodgauer Übungsleiter folgendermaßen: „Nach einem von Marco Rhein gehaltenen Wurf von außen gibt’s ein Gerangel um den Abpraller und infolge dessen einen Siebenmeter für Pohlheim.“ Der wird von den Gastgebern zum 28:29 verwandelt, und 33 Sekunden vor Schluss nimmt Redmann eine Auszeit.
„Als dann die Partie weiterläuft, hebt der Schiri sofort den Arm als Vorwarnzeichen für vermeintlich passives Spiel, und wir schaffen keinen vernünftigen Abschluss, kommen zwar gut in die Abwehr zurück, aber dort wird Johannes von der Au von seinem Gegenspieler angesprungen, und der Schiedsrichter gibt sieben Sekunden vor Ende erneut Strafwurf“, ärgert sich der Rodgauer Coach, dass der Unparteiische, der die letzten Minuten wegen einer Verletzung seines Kollegen alleine pfeifen musste, in dieser Crunchtime „etwas die Übersicht verloren hat“. Und seine Schützlinge einen Punkt, denn auch Pohlheims sechster Strafwurf an diesem Abend saß zum 29:29-Endergebnis.
„Natürlich hätten wir gern gewonnen, aber man muss unabhängig von den strittigen Schiri-Entscheidungen am Ende auch zugeben, dass der Gegner ein sehr gutes Spiel und wenig Fehler gemacht hat, während wir keineswegs perfekt agiert haben“, so Redmann, der jedoch zumindest mit der ersten Hälfte ganz zufrieden war. Da lagen die Gäste mit Ausnahme der ersten Spielminute stets in Führung, hatten diese zwischenzeitlich sogar schon auf fünf Treffer ausgebaut (6:11/23.) und beim Seitenwechsel immer noch mit 11:15 die Nase vorn.
„Meine Spieler waren sich nach dem aus unserer Sicht sehr ordentlichen Verlauf des ersten Durchgangs vielleicht ihrer Sache ein wenig zu sicher, obwohl bei diesem Spielstand längst noch nicht der Sack zu war“, rekapituliert der Rodgauer Trainer. Zumal Pohlheim aus den drei vorangegangenen Begegnungen 5:1 Punkte geholt hatte, dementsprechend mit breiter Brust unterwegs war und ohnehin über eine „sehr routinierte und abgezockte Truppe“ (Redmann) verfügt, die ihren Stiefel runterspielte und beim 23:23 (50.) erstmals seit der 14. Spielminute das Resultat wieder auf Remis stellen konnte.
Danach legten die „Redmänner“ zwar stets einen Treffer vor, konnten sich aber bis in die Schlussminuten nicht mehr entscheidend absetzen – und da lief dann wie eingangs geschildert alles gegen die Truppe um Kapitän Marco Rhein. „Wir haben in der zweiten Hälfte nicht mehr gut genug verteidigt und wieder einmal vor Augen geführt bekommen, dass man es sich in dieser ausgeglichenen Liga nicht leisten kann, auch nur fünf Prozent weniger zu geben“, nennt Jan Redmann weitere Gründe für den Punktverlust, „der zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch ist“.
Wohl wahr, denn damit bleiben die HSG-Cracks mit nunmehr 25:17 Zählern Tabellenvierter der 3. Liga Südwest – eine Platzierung, mit der wir vor der Saison auf jeden Fall zufrieden gewesen wären“, wie der Rodgauer Coach feststellt. Er zollte im Übrigen Keeper Rhein („Er hat viele starke Paraden gezeigt“), dem achtmal erfolgreichen Rückraum-Kanonier von der Au („Er hat immer wieder Verantwortung übernommen“) und Youngster Nick Weiland (drei Treffer) ein Extralob. Sie und ihre Mitspieler haben nun etwas Luft zum Regenerieren, denn das nächste Spiel der „Baggerseepiraten“ steigt erst am Sonntag, 26. Februar, ab 16.30 Uhr in der heimischen Rodaustrom Sportarena gegen den VfL Gummersbach II.
Es spielten gegen Pohlheim: Marco Rhein (TW), Philipp Bludau (TW), Philipp Keller, Ben Seidel (2), Simon Brandt (3), Henning Schopper (5/4), Nick Weiland (3), Florian Stenger (1), Niklas Roth (3), Philip Wunderlich, Johannes von der Au (8), Benedikt Gräsl (1), Filip Brühl (3), Maarten Broschek, David Wucherpfennig und Niklas Geck.