Baggerseepiraten ziehen trotz 27:29 (10:11) Niederlage ins Final-Four um den DHB-Pokal ein –

Es ging in der RODAUSTROM Sportarena am vergangenen Wochenende nicht nur um den Einzug ins Final-Four des DHB-Pokals, sondern auch um die direkte Qualifikation zur Jugendbundesliga für die kommende Saison. Dies war das große Ziel der Sommer-Schützlinge. Die Ausgangslage aus dem Hinspiel, welches die Rodgauer zuvor mit 34:32 in München gewannen, war vielversprechend. Was sich allerdings dann im Rückspiel ereignen sollte, wird allen Beteiligten inklusive der mehr als 600 Zuschauer bleibende Erinnerungen bescheren. Spannung pur war bis in die letzte Spielsekunde angesagt, ehe die Sporthalle emotional förmlich explodierte.

Aber der Reihe nach: Die Baggerseepiraten starteten, vor allem in der Offensive, etwas nervös in die Partie, konnten aber bis zum 4:4 das Spiel offen gestalten. Zu viele liegengelassene Chancen waren der Grund für den anschließenden 3-Tore-Rückstand Mitte der ersten Halbzeit. Angetrieben von den unermüdlich und lautstark anfeuernden HSG-Fans, gelang es den Baggerseepiraten bis zum Pausenpfiff, den Vorsprung der Gäste im Rahmen zu halten, um beim 10:11 Zwischenstand die Seiten zu wechseln.

Deutlich besser aus der Kabine kamen allerdings die körperlich robusten Allacher. Gegen das Abwehrbollwerk der Münchner tat sich der HSG-Nachwuchs im weiteren Verlauf der Partie immer schwerer und die Kräfte der Rodgauer schienen zu schwinden. Allach übernahm das Zepter und baute den Vorsprung bis zur 48. Spielminute erstmals auf sechs Tore aus. Die Partie schien entschieden, zumal noch weiteres Verletzungspech den Gastgebern nicht unbedingt in die Karten spielte. Doch offensichtlich fand Trainer Christian Sommer in der letzten zur Verfügung stehenden Auszeit die richtigen Worte und schickte sein Team mit neuer Marschroute aufs Feld. Im Rodgauer Hexenkessel fanden die Baggerseepiraten jetzt wieder in die Spur, setzten alles auf eine Karte und holten mit einer wahren Energieleistung Tor um Tor auf. Die Hektik wurde zusehends größer, Zeitstrafen, eine Rote Karte und von beiden Seiten verbissen geführte Zweikämpfe boten dem Handballherz alles was diesen Sport ausmacht. Luca Ullrich verkürzte in der 59. Minute auf 26:29 und im Gegenzug trafen die Gäste aus dem Rückraum nur den Innenpfosten. Nun brach die letzte Minute an und die Partie steuerte unweigerlich auf das große Finale mit Dramatik pur zu. Vierzig Sekunden vor Schluss gelang es Lukas Juric, mit seinem 6. Treffer beim 27:29 erstmals wieder den Zweitore-Unterschied herzustellen, der aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore aus der Vorwoche den Rodgauern zum Weiterkommen reichen würde. Jetzt hieß es, in den verbleibenden Sekunden kein Gegentor mehr zuzulassen. Allach agierte wieder mit dem siebten Feldspieler und brachte einen Angreifer in beste Wurfposition. Doch HSG-Keeper Philipp Bludau war es vorbehalten, mit einer sensationellen Parade, den Wurf abzuwehren und somit den Zweitore-Unterschied festzuhalten. Unglaubliche Szenen spielten sich dann nach dem Schlusspfiff der hervorragend leitenden Unparteiischen Foerster/Foerster in der RODAUSTROM Sportarena ab. Der Jubel beim Team und beim ebenfalls sensationellen Publikum fand keine Grenzen mehr und der Einzug in das Final-Four um den DHB-Pokal und die damit verbundene direkte Qualifikation zur kommenden Jugendbundesliga-Saison wurde ausgiebig gefeiert. „Wir wollten heute alles reinwerfen und das Publikum mitnehmen. Das ist uns auch gelungen, Wahnsinn was die Jungs geackert haben, alle sind körperlich komplett ans Limit gegangen. Respekt aber auch an Allach, das war ein würdiges Viertelfinale mit dem glücklicheren Ende für uns“, gab der sichtlich erschöpfte Betreuer Peter Lanzendörfer noch zu Protokoll.

Somit steht für die Rodgauer Handballfans am übernächsten Wochenende der nächste Leckerbissen vor der Tür. Den Verantwortlichen der HSG ist es gelungen, die Austragung des Final-Four nach Rodgau zu holen !!! Das Ganze findet am Sonntag, den 14.05.23 ab 11:00 Uhr in der RODAUSTROM Sportarena statt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, genauere Infos bzgl. Tickets etc. folgen.

Spielplan: 11 Uhr: TPSG Frisch Auf Göppingen vs. SG Flensburg-Handewitt

13 Uhr: 1. VFL Potsdam vs. HSG Rodgau Nieder-Roden

17 Uhr: DHB-Pokal-Finale

Mannschaft:

Paul Wetzel (TW), Philipp Bludau (TW), Sören Müller, Luca Ullrich (5), Noah Trageser, Nils Haus (6), Benedikt Weiland (1), Yannik Lanzendörfer, Colin Langner, Nick Weiland (5/3), Jonas Riecke (4), Lars Pfeifer, Lukas Juric (6), Mattis Willand, Benjamin Liebrecht, Hannes Weber