Gerechtes 31:31 (16:19) Unentschieden gegen HLZ Hochdorf-Friesenheim II
Im Spitzenspiel des sechsten Spieltages gab es für die Rodgauer erstmals in dieser Saison eine Punkteteilung. In einer hochklassigen Begegnung sah es dabei lange nach einem Erfolg der cleveren Gäste aus, ehe die Baggerseepiraten dank eines fulminanten Endspurts doch noch einen Teilerfolg verbuchen konnten.
Auch am Tag nach der nervenaufreibenden Partie zeigte sich Trainer Jan Redmann unterm Strich sehr zufrieden mit dem ergatterten Punkt. „Wir hatten keine ganz einfache Trainingswoche, einige Spieler sind angeschlagen, da mussten wir etwas improvisieren. Und ehrlicherweise sind wir miserabel in die Begegnung gestartet, von daher verbuchen wir den einen Punkt ganz klar als Gewinn“. Tatsächlich verschliefen die Hausherren fast die komplette erste Halbzeit, vor allem die Anfangsminuten schmeckten den gut 400 Zuschauern in der RODAUSTROM Sportarena ganz und gar nicht. Denn während die Rodgauer einen Fehler nach dem anderen produzierten, zeigte sich der Tabellendritte abgezockt, nutzte die sich bietenden Chancen konsequent aus und erzielte in den ersten fünf Minuten ebenso viele Tore. Das sorgte zur wohl frühesten HSG-Auszeit, zu der sich Coach Redmann schon nach knapp fünf Minuten genötigt sah. Doch auch in der Folge fanden seine Jungs nur schwer in die Partie, permanent liefen Rhein und Co. einem 3-4 Tore Rückstand hinterher. Auf Seiten der Hochdorfer war es Rückraumshooter Maier, der die HSG-Defensive vor große Probleme stellte, schlussendlich standen zehn Tore für den 21-jährigen Hochdorfer auf dem Spielbericht. Bei den Rodgauern begeisterte wieder einmal die Flügelzange Brühl/Hassler die Heimfans. Mangelnde Einstellung konnte man aber sowieso keinem HSG-Akteur vorwerfen, trotzdem ging man mit einem wenig zufriedenstellenden 16:19 Rückstand in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff sorgte dann der gut aufgelegte Niklas Roth in Verbindung mit Schopper und von der Au binnen 90 Sekunden für einen Dreierpack und schon war die Partie wieder komplett offen. Die Gäste legten ihrerseits drei Treffer vor, doch die Baggerseepiraten hatten sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Partie zurückgekämpft. Im Deckungszentrum hielten jetzt von der Au und Wunderlich den Laden dicht, vorne trafen der erneut bärenstarke Schopper oder Filip Brühl, auf dessen Konto auch der Treffer zum 26:26-Ausgleich ging. Spätestens zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich die Partie zu einem absoluten Krimi, mit wechselnden Führungen und spektakulären Toren. Henning Schopper war es vorbehalten, beim 29:28 die erste (und einzige) HSG-Führung zu erzielen, doch der bereits erwähnte Maier drehte die Partie mit einem lupenreinen Hattrick und brachte seine Farben mit 29:31 in Front. Jetzt schienen den Baggerseepiraten die Felle davon zu schwimmen, aber dass die Moral absolut intakt ist, bewies das Team von Trainer Jan Redmann in der verbleibenden Spielzeit. Erneut traf das Duo Schopper/Brühl und auf der Anzeigetafel stand kurz vor Abpfiff der Partie 31:31. Die Hochdorfer konnten den folgenden Ballbesitz nicht nutzen, so dass die HSG ihrerseits die Möglichkeit zum Siegtreffer hatte. Über schnelle Pässe kam der Ball nach Rechtsaußen, wo Nils Hassler beim Torwurf gefoult wurde. Allerdings entschieden die beiden Unparteiischen Adam/Adam sehr zum Unmut der Hausherren auf Kreisübertritt – eine nachweislich falsche Entscheidung, denn in der fraglichen Aktion springt Hassler mit deutlich erkennbarem Abstand zum Torraum ab. Damit blieb es beim 31:31-Unentschieden, ein Ergebnis, mit dem letztendlich alle Beteiligten gut leben konnten. „Die letzte Aktion ist aus unserer Sicht natürlich maximal unglücklich, die beiden hatten heute auch nicht ihren allerbesten Tag, da sind schon einige seltsame Sachen passiert“, so HSG-Sprecher Marzo im Anschluss an die Partie.