Baggerseepiraten vergeben bei 30:36 Niederlage zu viele Chancen
Mit einer unnötigen 30:36-Niederlage kehrten die Rodgauer Handballer am frühen Sonntagmorgen von der weitesten Auswärtsfahrt der Saison zurück. Zusätzlich im Gepäck hatte man die nicht gerade neue Erkenntnis, dass in dieser 3. Liga schon ein paar Prozentpunkte Leistungsabfall genügen, um gegen leidenschaftlich kämpfende Mannschaften den Kürzeren zu ziehen.
„Wir haben uns eine Unmenge bester Chancen herausgespielt, aber leider nicht die nötige Effektivität auf den Platz gebracht“, so Trainer Redmann, der vom Auftritt seines Teams trotzdem nicht enttäuscht war. Dass die Aufgabe bei den mitten im Abstiegskampf befindlichen Westdeutschen knifflig werden würde, war direkt mit dem Anpfiff zu erkennen. Die diszipliniert agierenden Gastgeber produzierten kaum eigene Fehler, spielten die Angriffe geduldig aus und waren oftmals mit Schlagwürfen erfolgreich. Gegen die offensiv ausgerichtete 5:1 Abwehr fanden die Baggerseepiraten zwar gute Lösungen, dem Torerfolg stand aber häufig Keeper Keutmann oder der Pfosten im Weg. So entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für den Tabellenletzten – überflüssig zu erwähnen, dass es zu keinem Zeitpunkt der Partie so aussah, als würde hier ein Absteiger spielen. Das sah auch HSG-Trainer Redman so: „Aldekerk hat gegen uns zwei sehr gute Spiele gemacht, es ist für mich wirklich unerklärlich, warum sie erst 16 Punkte auf dem Konto haben“ Über die Zwischenstände 4:4, 8:8 und 14:14 blieb die Partie extrem spannend, ehe die Rodgauer durch zwei leichte Ballverluste bis zur Pause mit 14:16 ins Hintertreffen gerieten.
Diesem Rückstand lief man nach dem Wiederanpfiff ständig hinterher, immer wieder blieb man in der aggressiven Deckung hängen oder vergab aus aussichtsreicher Position beste Einwurfmöglichkeiten. So bauten die Aldekerker die Führung langsam aber stetig aus, beim 18:23 in der 38. Minute waren erstmals 5 Tore Abstand auf der Anzeigetafel sichtbar. Doch so einfach wollten sich die Baggerseepiraten nicht geschlagen geben. Nach einer Auszeit verkürzte man schnell auf 22:25, doch dann kassierte Filip Brühl eine umstrittene Zeitstrafe nach einem Ballgewinn. Das nutzten die routinierten Gastgeber zur erneuten 5 Tore-Führung (24:29). Bis zur 50. Minute schaffte man wieder in Schlagdistanz zu kommen, doch in den letzten 10 Minuten gelangen nur noch 3 Treffer – zu wenig, um an diesem Abend vom Niederrhein etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen.
„Wir haben wirklich gekämpft, aber Aldekerk hatte einfach etwas mehr Biss und in einigen Situationen auch Glück mit den Abprallern“, so Rechtsaußen Nils Hassler am Tag nach der Partie mit seinem Fazit.