22:21 (12:8)-Heimsieg ist in der Schlussphase hart erkämpft –

Foto: Siegtorschützin Chrissi Burgard (5) –

Das war nichts für schwache Nerven und so mancher Fan wird verzweifelt nach seinen Herztropfen gesucht haben. Bis zum Ende stand die Begegnung in der RODAUSTROM Sportarena auf des Messers Schneide. 40 Sekunden vor Schluss traf Christine Burgard (5) zum 22:21 für die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden gegen den ThüringerHC II. Die letzten Angriffsbemühungen der Gäste wurden dann mit vereinten Kräften gestoppt und so der zweite Heimsieg in Folge unter Dach und Fach gebracht. „Die Mädels haben gekämpft wie die Löwen“, schwärmte Ergün Sahin. „Am Ende war es purer Einsatz und Wille“, erkannte der Trainer der Baggerseepiratinnen. „In den letzten Momenten des Spiels haben wir das Ding über die Bühne gebracht und darauf bin ich megastolz.“ Schon in der Halbzeit hatte Sahin seinen Schützlingen gesagt, dass die Partie nur über den Kampf zu gewinnen sei.

Dass es noch einmal so spannend werden würde, hätten wohl nur wenige der 145 Zuschauer gedacht. Denn die Rogauerinnen begannen wie die Feuerwehr. Schon in der sechsten Minute führten sie mit 5:0! Nach einen kleinen Torflaute legten sie dann nach und lagen sogar mit 8:1 vorne (17.). „Das war ein Bombenstart von uns“, freute sich Ergün Sahin. „In der Abwehr haben wir alles richtig gemacht, da war viel Bewegung drin.“ Dahinter lieferte Naomi Speckhardt zwischen den Pfosten eine herausragende Partie ab, wurde mit spektakulären Paraden zur Matchwinnerin. Auch später hielt sie den Sieg fest, sodass Trainer Sahin für sie den Spitznamen „Wolff“ erfand. Offensiv hob er Jana Göbel (5) hervor, die phasenweise die Abwehr des Thüringer HC auseinanderspielte. Ein Lob erhielt auch Katharina Keller, die für die wurfstarken Torjägerinnen Christine Burgard und Pia Magnago (8/4) die Wege freisperrte.

Zeitweise agierten die Rogauerinnen mit einer Eins-gegen-eins-Deckung. Sie konnten die torgefährliche Spielertrainerin Lydia Jakubisova nahezu komplett aus dem Spiel nehmen. Ergün Sahin sprach erneut von einem Sieg des Kollektivs, in dem jede Einzelne für das Team gearbeitet hätte. Wenn es drauf ankam, waren alle da – so auch Torhüterin Sophie Born, die in einer kritischen Phase beim Stand von 13:10 einen Siebenmeter und den Nachwurf hielt (34.). Dennoch wurde es eng, obwohl in der zweiten Halbzeit zunächst noch eine 16:11-Führung zu Buche stand (38.). Gut vier Minuten vor Schluss konnten die Gäste zum 20:20 erstmals ausgleichen. Im Anschluss war die Partie auf beiden Seiten von Balleroberungen und schnellen Ballverlusten geprägt, ehe den Baggerseepiratinnen die Erlösung gelang. „Das Erfolgserlebnis und das Gefühl, alles für den Sieg getan zu haben, schweißt unsere Mannschaft noch enger zusammen“, so Sahin. Diesen Teamgeist braucht es schon wieder am nächsten Sonntag, um beim TV Aldekerk bestehen zu können.