Herren RL: HSG – TSG Offenbach-Bürgel: 35:34 (17:18)

Ausgleichende Gerechtigkeit im Duell der beiden hiesigen Regionalligisten! Während Bürgel das Hinspiel noch knapp für sich hatte entscheiden können (28:26), behielt diesmal der Aufsteiger die Punkte an Ort und Stelle. Und die Zähler waren wichtig, um im Abstiegskampf wertvollen Boden gutzumachen und sich Platz zehn zu verdienen. Die TSG hingegen rutschte auf den fünften Platz ab.

HSG-Trainer André Seitz konnte es kaum fassen, dass seinen Jungs die Revanche gelungen ist. Denn: „Wir hatten noch nie so schlechte Voraussetzungen.“ Krankheits- und verletzungsbedingt konnten die Gastgeber am Samstagnachmittag nur einen Rumpfkader aufbieten. Umso beachtlicher war das Engagement und der Wille, um sich mit zwei Punkten zu belohnen. „Wir haben kurzfristig die Abwehr umgestellt, sind auf eine doppelte Manndeckung gegangen“, so André Seitz. Da sie aber zu kräfteraubend war, wechselten die Hausherren im Laufe der Partie wieder in ihr 3:2:1-System. Ein wichtiger Garant für den Sieg war vor allem Torhüter Marius Hildebrand, der 18 Bälle parieren konnte und das HSG-Gehäuse regelrecht vernagelte.

„Dadurch haben wir wiederum eine Vielzahl an freien Bällen liegen gelassen“, stellte der TSG-Mannschaftsverantwortliche Hans Kaiser fest. Obwohl den Bürgelern klar gewesen sei, was der Gegner spielt, habe man auch in der Abwehr keinen richtigen Zugriff bekommen. Ärgerlich für die „Berler Bulls“ sei zudem die 2+2-Zeitstrafe am Ende der Partie gewesen. „Das darf uns nicht passieren“, so Hans Kaiser. Nichtsdestotrotz sei es ein insgesamt offener  Schlagabtausch gewesen, „bei dem die Zuschauer einiges geboten bekamen haben. Es hatte für uns nur das falsche Ende!“

Die Führungen wechselten von Beginn an. Die Bürgeler sahen sich wiederholt mit zwei Toren vorn (11:13, 14:16) und nahmen eine knappe 18:17-Führung mit in den zweiten Durchgang, in dem die „Baggerseepiraten“ aber die Wende herbeiführten (19:18) und auf drei Tore davonziehen konnten (28:25). TSG-Trainer Marko Sokicic reagierte mit einer  Auszeit und schien die richtigen Worte gefunden zu haben -sein Team legte einen 4:0-Tore-Lauf hin und holte sich die Führung zurück, die auch in Unterzahl zunächst verteidigt werden konnte. In der Crunchtime zog die Heimsieben mit einem starken Daniel Bauch sowie Michael Weidinger erneut vorbei und sicherten letztlich den knappen Sieg.

„Wir hatten zwar vorne einige Fahrkarten, aber immer einen klaren Kopf behalten“, lobt André Seitz und hob Regisseur Nick Weiland, den wurfgewaltigen Rückraumschützen Luca Ullrich und natürlich Marius Hildebrand, der „uns über Schwächephasen hinweggeholfen hat“, hervor. Jeder habe seinen Beitrag geleistet. „Unsere Emotionalität war der Gamechanger!“ Nun gelte es, im erneuten Heimspiel (Sonntag, 18 Uhr) gegen die unangenehm zu spielenden Pohlheimer die gleiche Körpersprache zu zeigen. „Wenn jeder weiß, was er zu tun hat, werden wir auch gewinnen.“