Nervenaufreibende 30:31 (11:9) Niederlage gegen Hanau –
Foto: HSG-Motor Johannes von der Au trifft zum 29:30 –
Es war wieder einmal nichts für schwache Nerven, was die beiden Bezirksrivalen am Freitagabend auf die Platte zauberten. Vor über 600 Zuschauern in der proppenvollen RODAUSTROM Sportarena setzten sich die Gäste letztendlich denkbar knapp durch und überholten mit diesem Sieg die Baggerseepiraten auch tabellarisch.
Von Anfang an herrschte beste Stimmung, beide Fanlager unterstützten ihre Mannschaft mit großem Engagement. Zu bejubeln gab es zunächst aber erst mal zahlreiche Torhüterparaden, denn Benedikt Müller und Philipp Hoepffner vernagelten jeweils ihren Kasten. So trugen sie maßgeblich dazu bei, dass in einem ausgeglichenen Spiel nur sehr wenige Tore fielen. Auf Seiten der Gäste war es vor allem Cedric Schiefer, der die HSG-Deckung öfter mal knacken konnte, während bei den Rodgauern Johannes von der Au (8) Verantwortung übernahm. Nach einem 7:7 Zwischenstand schafften es die Hausherren, dank einiger Paraden von Hoepffner kurzzeitig auf drei Tore wegzuziehen (10:7), wobei man selbst eine doppelte Unterzahl schadlos überstand. Bis zum Halbzeitpfiff der unauffällig leitenden Unparteiischen tat sich am Ergebnis nicht mehr viel, so dass weiterhin für reichlich Spannung gesorgt war.
Aus der Kabine kamen die Baggerseepiraten in den ersten Angriffen mit viel Schwung, immer wieder gelang es nun die Deckung der Hanauer auseinanderzuziehen. Doch nach einer vergebenen Chance kam ein unerklärlicher Bruch ins Spiel. Nun produzierte man zahlreiche Fehler, die Hanau im Gegenstoß eiskalt bestrafte. Ein 0:5 Lauf der Rodgauer unterbrach Trainer Christian Sommer mit einer Auszeit, um seine Jungs wachzurütteln. Die fingen sich in der Folge wieder etwas, liefen aber ständig einem 2-3 Tore Rückstand hinterher. Hanaus bester Torschütze, David Rivic, war in dieser Phase kaum zu stoppen und so bog das FRAPORT-Derby mit einem fast schon komfortablen Vorsprung für die Hanauer auf die Zielgerade (23:27 in der 51. Minute). Doch kampflos wollten sich die Baggerseepiraten nicht ergeben. Ein Dreierpack von Hassler, Zelser und Hoddersen ließ die Halle kochen, jetzt war es endgültig das erwartet heiße Derby mit packenden Zweikämpfen und jeder Menge Emotionen. Hanau legte noch mal vor, agierte oftmals mit dem 7. Feldspieler und ging damit ein hohes Risiko. Sam Hoddersen klaute einen Ball und unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Heimfans traf er ins leere Tor zum 30:30. Die Grimmstädter blieben ihrer Linie aber treu, räumten in Überzahl nach rechts ab und erzielten durch Sebastian Hein erneut die Führung. Der letzte Angriff war nun den Baggerseepiraten vorbehalten, die allerdings zu keiner klaren Chance mehr kamen, auch weil die Gäste wirklich leidenschaftlich verteidigten. Den letzten Wurf wehrte Benedikt Müller -anders als vor einem Jahr- ab, so dass die Rodgauer auch im zweiten Heimderby maximal unglücklich mit einem Tor Unterschied unterlagen.
„Schade, dass wir uns für den ganzen Aufwand nicht belohnt haben, ich denke ein Punkt wäre wieder verdient gewesen, wobei ich ganz klar sagen muss, dass wir es defensiv in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut gelöst bekommen haben. Von daher Glückwunsch nach Hanau, wir regenerieren jetzt etwas und bereiten uns dann auf die Partie in Mundenheim vor“, zog HSG-Trainer Sommer ein kurzes Fazit.