Christine Burgard und Pia Magnago verlassen die HSG-Damen zum Saisonende
Verabschiedet wurden sie bereits nach dem Heimspiel gegen Mainz. Der Schlussakkord wartetnun am letzten Aprilsonntag. Dann treten die HSG-Damen zu ihrem abschließenden Saisonspiel bei der HSG Blomberg-Lippe II an. Zwei verdiente Spielerinnen laufen dort ein letztes Mal im Trikot der Baggerseepiratinnen auf: Pia Magnago (seit 2017 bei der HSG) und Christine Burgard (seit 2018) waren über viele Jahre die Torjägerinnen bei der HSG. Beide werden berufliche undsportliche Herausforderungen angehen.
Pia Magnago (Jahrgang 1999) war Hessenauswahlspielerin und wurde auch zur DHB-Jugendnationalmannschafteingeladen. Sie kam 2017 zur HSG Rodgau Nieder-Roden. Ein Jahr lang besaß sie noch das Doppelspielrecht für die A-Jugendbundesliga in Bensheim;ab 2018 war sie komplett in Nieder-Roden aktiv. Bis auf ein halbes Jahr,als sie in ihrem Heimatverein HSG Bachgau aushalf, war sie stets ein wichtiger Bestandteil des Kaders –sie kam im kompletten Rückraum zum Einsatz. Pia studiert Jura und das Studium ist aktuell in den letzten Zügen.„Nach meiner achten Saison bei der HSG hänge ich nun schweren Herzens die Handballschuhe an den Nagel“, sagt sie. „Der Spagat zwischen dem Handball und meinem Jura-Studium wurde immer größer; im Oktober schreibe ich mein erstes Staatsexamen. Deshalb möchte ich nun sportlich einfach kürzer treten, um mich voll und ganz auf meine berufliche Zukunft konzentrieren zu können.“
Jana Schilling und Jule Neubauer, sportliche Leiterinnen der Baggerseepiratinnen:„Mit Pia verlässt uns ein Charakter, den wir auf und neben dem Spielfeld schmerzlich vermissen werden. Auf dem Feld treffen bei ihr Genie und Wahnsinn aufeinander, was sie für jeden Gegner unberechenbar macht. Sowohl auf der Mittelposition als ‚Strippenzieherin‘ als auch auf der Halben als Vollstreckerin: Sie hat jederzeit ihr ganzes Herz und Können hineingeworfen und jedes Spiel ihr Bestes gegeben. Aber auch für das Binnenklima war sie unersetzbar. Es gab kein Training, in dem sie die anderen nicht zum Lachen gebracht hat oder für gute Laune gesorgt hat. Das hat das Team stets zusammengehalten und für viele lustige Momente gesorgt, an die sich alle gerne erinnern. Wir verstehen ihre Entscheidung und sind trotzdem sehr traurig. Wir drücken ihr die Daumen, dass beruflich alles bestens läuft. Und dass wir sie vielleicht doch nochmal in Zukunft auf dem Handballfeld der Baggerseepiratinnen sehen dürfen.“
Christine Burgard (Jahrgang 2002) war ebenfalls Hessenauswahlspielerin. Schon mit 16 wurde ihr in der Region eine große Perspektive prophezeit. 2018 stieß sie von der HSG Sulzbach/Leidersbach zur HSG – in die seinerzeit erfolgreiche B-Jugend, die von Katha Keller und Flo Stenger gecoacht wurde. Bereits von Beginn an trainierte sie bei den Damen mit. Sie wurde Teil der erfolgreichsten weiblichen A-Jugend in der HSG-Geschichte, die in der Jugendbundesliga antrat. Anschließend wurde sie mit vier weiteren Jugendspielerinnen fester Bestandteil der Damen. Seitdem war sie nicht mehr wegzudenken und entwickelte sich von Jahr zu Jahr weiter. „Chrissi“, die Medizintechnik in Darmstadt studiert, läuftkünftig in der 2. Liga für Mainz 05 auf. „Obwohl es mir sehr schwer gefallen ist, weil ich mich in Nieder-Roden unglaublich wohlfühle, habe ich mich dazu entschieden, nach Mainz zu wechseln“, sagt sie. „Dort möchte ich noch einen Schritt weiter als 3. Liga gehen und die Chance nutzen, um mich spielerisch weiterzuentwickeln.“
Jule Neubauer und Jana Schilling:„Chrissi kam mit süßen 16 Jahren zu uns und bereits damals war zu sehen, welches Talent in ihr steckt. Über die Jahre hinweg ist sie vor allem in den letzten Spielzeiten zu einer Führungsspielerin und Shooterin herangewachsen. Sie hat immer mehr Verantwortung übernommen und uns in vielen Spielen durch ihre Wurfgewalt zum Sieg geführt. In der Saison 2023/24 wurde sie Torschützenkönigin der 3. Liga Mitte. Da war uns klar, dass sich ihr irgendwann die Türen weiter nach oben öffnen würden. Für sie bedeutet der Wechsel eine riesige Bestätigung ihrer Entwicklung der vergangenen Jahre. Für uns ist es leider ein sehr schmerzlicher Verlust, den nun versuchen werden, auf mehrere Schultern zu verteilen. Auf ihrem Weg wünschen wir ihr alles Gute. Wir sind froh, einer so jungen und talentierten Spielerin bei ihrer Entwicklung zur Seite gestanden zu haben – und ihr das Umfeld gegeben zu haben, ihr Potenzial auszuschöpfen.“