Baggerseepiraten ziehen mit einem 24:18 Sieg gegen den 1. VfL Potsdam erneut ins Finale des DHB-Pokals ein und unterliegen erst dort dem Bundesliganachwuchs der SG Flensburg-Handewitt -
Bekannte Namen und Vereine gaben sich am vergangenen Wochenende anlässlich des in der RODAUSTROM Sportarena ausgetragenen DHB-Pokal-Final Four der A-Jugend die Ehre, um als Sieger vom Feld zu gehen und den somit verbundenen Pokalsieg zu feiern. Zunächst standen sich im ersten Halbfinale am Vormittag der Bundesliganachwuchs der TPSG Frisch Auf Göppingen und der SG Flensburg-Handewitt gegenüber. Hier setzten sich in einem intensiven Spiel die Flensburger knapp mit 24:22 durch und standen somit als erster Finalteilnehmer fest.
Im zweiten Halbfinale waren jetzt die Rodgauer Baggerseepiraten am Start und trafen dabei auf den Zweitliganachwuchs des 1. VFL Potsdam. Vor den rund 550 Zuschauern und Fans in der bereits sehr gut gefüllten Halle entwickelte sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem berühmten Abtasten und dem Abschütteln der Anfangsnervosität beider Mannschaften, kam das Team um Kapitän Luca Ullrich nach fünf ausgeglichenen Spielminuten immer besser in die Partie und setzte sich mit einem sehenswerten Zwischenspurt ab. In dieser Phase des Spiels nagelte der Baggerseepiraten-Keeper Philipp Bludau förmlich seinen Kasten zu und mit hohem Tempo und geschickter Spielsteuerung durch Nick Weiland erzielten die Gastgeber Tor um Tor zum 7:2 Zwischenstand. Im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts fingen sich die Gäste aus Potsdam wieder und verkürzten bis zum Seitenwechsel beim 11:8 den Abstand auf 3 Tore.
Zunächst blieb dieser auch nach Wiederanpfiff bestehen, ehe die Rodgauer mit einer exzellenten Defensivabteilung aufwarteten, die den Gegner vor große Probleme stellte. Nach vorne wurde jetzt zudem deutlich konzentrierter agiert, so dass der 5-Tore-Vorsprung bis zur 35. Spielminute erneut hergestellt war. Weiter angetrieben von der lautstarken Kulisse gab es jetzt kein Halten mehr für den Baggerseepiraten-Express. Souverän wurde die letzte Viertelstunde der auf 2x25 Minuten reduzierten Spielzeit runtergespielt. Mit einem am Ende verdienten 24:18 Sieg zogen die Sommer-Schützlinge wie im vergangenen Jahr in das Finale um den DHB-Pokal der männlichen A-Jugend ein.
Nach einer zweieinhalbstündigen Regenerationszeit kam es somit zum Finale zwischen der HSG Rodgau Nieder-Roden und der SG Flensburg-Handewitt. In der proppenvollen RODAUSTROM Sportarena gab es absolute Gänsehautmomente beim Einlaufen beider Teams und dem Abspielen der Nationalhymne. Kaum sein eigenes Wort verstehend und getragen von der sensationellen Unterstützung von den Zuschauerrängen zeigte sich die HSG zunächst unbeeindruckt von der deutlichen physischen Überlegenheit der Gäste. Von Beginn an entwickelte sich ein hochintensives Spiel auf beiden Seiten. Es gelang den Rodgauern, mit allerhöchstem Einsatz ans Limit zu gehen und die erste Halbzeit offen zu gestalten. Dies war auch die Marschroute des Trainerteams vor dem Spiel: Alles reinlegen und so lange wie es geht auf Tuchfühlung bleiben. Quasi mit dem Halbzeitpfiff gelang den Gästen aus dem hohen Norden der Treffer zum 11:13 aus Sicht der HSG. Der zweite Spielabschnitt stand dann ganz im Zeichen der Flensburger, die in der Lage waren, nochmal mehr als eine Schippe drauf zu legen und ohne Qualitätsverlust munter durch zu wechseln. Auch die jetzt schwindenden Kräfte der Baggerseepiraten nutzte der Bundesliganachwuchs geschickt und konsequent aus, zog Tor um Tor davon und sicherte sich am Ende den Titel.
„Glückwunsch nach Flensburg, absolut verdient gewonnen. Für meinen Geschmack fiel das 16:25 Schlussergebnis auf der Anzeigetafel ein paar Tore zu hoch aus, aber ich bin megastolz auf das, was mein Team in der gesamten Saison und vor allem in den Viertelfinalspielen und beim heutigen Final Four geleistet hat!“ kommentierte ein sichtlich zufriedener Coach Christian Sommer ein paar Minuten nach dem Schlusspfiff. „Wir haben nach dem DHB-Pokalsieg im vergangenen Jahr wieder das Finale erreicht und das sogar in eigener Halle. Das war heute ein perfekt organisiertes Handballfest in der vollbesetzten RODAUSTROM Sportarena“, führte Sommer weiter aus.
Seine Betreuer Oliver Weiland und Peter Lanzendörfer ergänzten: „Die zweite erfolgreiche Saison in der Jugendbundesliga mit den deutschen Top-Teams und der Abschluss mit der Ausrichtung und der erneuten Finalteilnahme ist nicht nur ein einzigartiger Erfolg für das Trainer- und Betreuerteam, sondern für die gesamte HSG-Familie. Das ist das Ergebnis der akribischen Arbeit aller Beteiligten in den vergangenen Jahren. Jeder einzelne Spieler und das Team in Summe haben eine unglaubliche Entwicklung genommen und sich durch nichts aus der Bahn bringen lassen, das ist schon außergewöhnlich.
Die beiden emotional spürbar mitgenommenen „Väter“ des Erfolgs-Jahrgangs 2004 waren auch lange nach dem Abpfiff zusammen mit vielen Eltern und der Mannschaft noch in der Halle, doch nach 12 Jahren Tätigkeit an der Seitenlinie nehmen sie jetzt erst mal eine verdiente Auszeit.
Die HSG bedankt sich ganz ausdrücklich beim DHB für die Möglichkeit, solch ein hochkarätig besetztes Turnier ausrichten zu dürfen und natürlich auch bei den zahllosen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, die diesen Sonntag zu einem unvergesslichen Tag gemacht haben.
Ergebnisse des DHB-Pokal Final Four:
TPSG Frisch Auf Göppingen – SG Flensburg-Handewitt 22:24
1. VFL Potsdam – HSG Rodgau Nieder-Roden 18:24
Finale: HSG Rodgau Nieder-Roden - SG Flensburg-Handewitt 16:25
Das Team:
Paul Wetzel (TW), Philipp Bludau (TW), Sören Müller, Luca Ullrich, Noah Trageser, Nils Haus, Benedikt Weiland, Yannik Lanzendörfer, Nick Weiland, Jonas Riecke, Lars Pfeifer, Lukas Juric, Benjamin Liebrecht, Ben Seidel, Lenny Jackl, Moritz Schimpke, Mattis Willand, Hannes Weber, Colin Langner, Niklas Klein, David Helfrich, Emil Zündel.