Verdiente 30:27 Niederlage beim TV Grosswallstadt
Foto: Zu selten kamen die Rodgauer und Michi Weidinger ins gewohnte Tempospiel
Im achten Anlauf hat es auch die Rodgauer Handballer in der 3. Liga Ost erwischt. Nach einem unerklärlichen Leistungseinbruch in der zweiten Halbzeit verlor man beim Altmeister TV Grosswallstadt, der seinerseits damit den ersten Heimsieg der Saison verbuchen konnte.
Das Spiel in der mit 1200 Zuschauern gut gefüllten Elsenfelder Sparkassen-Arena begann recht ausgeglichen. Bis zum 7:7 nach 13 Minuten agierten beide Mannschaften mit viel Respekt voreinander. Auf Seiten der Gäste suchte man immer wieder erfolgreich den Weg über Flo Stenger am Kreis, beim den Wallstädtern war Florian Eisenträger Dreh- und Angelpunkt aller gefährlichen Aktionen. Eine Zeitstrafe gegen die Gastgeber nutzen die Baggerseepiraten, frenetisch angefeuert von gut 250 Fans, eiskalt aus und zogen zum 8:11 davon. Dreimal „Innenpfosten-raus“ und zwei vergebene Tempogegenstöße verhinderten einen höheren Vorsprung, dies sollte letztlich der Knackpunkt der Partie werden. Denn angeführt vom Top-Torjäger Eisenträger kämpften sich die Blau-Weißen mit einem 4:0-Lauf zurück und übernahmen ihrerseits die Führung. Zwar gelang es den HSG´lern den Spieß erneut umzudrehen, doch man schaffte es einfach nicht, den Gegner er auf größerem Abstand zu halten, so daß beim 13:14 die Seiten gewechselt wurde.
Wer auf eine Leistungssteigerung der Hauptmann-Truppe gehofft hatte, sah sich dann im zweiten Spielabschnitt stark enttäuscht. Vom Anpfiff weg übernahm der Gastgeber das Kommando, agierte mit der nötigen Leidenschaft und brachte somit die Defensive der Baggerseepiraten arg ins Schwitzen. Mit einem 3:0 Lauf zum 18:16 schoß sich der TVG erstmals mit zwei Treffern in Front, doch Zutic und Weis egalisierten. Die Partie entwickelte sich nun zum echten Derby, auf den Rängen wurde es lauter, auf dem Feld etwas hektischer. Die Gäste handelten sich einige umstrittene Zeitstrafen ein (insgesamt 4 in der zweiten Hälfte) und verloren nun komplett den Faden. Über 21:18 und 23:20 bog das Spiel dann auf die Zielgerade ein. Die HSG-Abwehr wurde zusehends löchriger und im Angriff wurde überhastet abgeschlossen. Durch eine bis dato ungewöhnlich hohe Fehlerquote lud man den Gegner zum Torewerfen ein und auch durch zwei Team-Timeouts konnte keine Trendwende erzielt werden. So wehrten sich die wacker kämpfenden TVG´ler gegen den letzten Ansturm der Gäste und spätestens beim 28:24 durch Grammel war die Frage nach dem Sieger beantwortet. Nach dem Schlußpfiff war die Enttäuschung im Lager der Rodgauer mit Händen greifbar, diesen Spieltag hatte man sich anders vorgestellt. Aber mit Flo Stenger und Kapitän Marco Rhein erreichten nur zwei Spieler ihre Normalform, das ist unter dem Strich einfach zu wenig.
Trainer Hauptmann zog darum auch ein ernüchterndes Fazit: „Wir haben in der zweiten Halbzeit all das vermissen lassen, was in so einem Derby nötig ist: Willen und Leidenschaft. Heute hat die Mannschaft gewonnen, die den Sieg mehr wollte. Von daher Gratulation an Großwallstadt, sie waren das bessere Team.“
Viel Zeit, um die Niederlage zu verarbeiten bleibt den Baggerseepiraten nicht, denn schon am Freitag um 20.00 h kommt es zum Abschluß der TVG-Derbytrilogie gegen den TV Groß-Umstadt.
Mannschaft: Rhein, Hoppenstaedt
Weber 1, Weis 1, Schmid 2, Zutic 1, Feldmann 2, Kohlstrung 4/3, Stenger 2, Christoffel 1, Heß, Weidinger 3, Kaiser 6/2, Keller 4/2