Baggerseepiraten unterliegen im Derby denkbar knapp

Foto (OP-Online): Auch Christian Weis konnte die Kreise von Spielmacher Seeger kaum stoppen

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„Wie gewonnen, so zerronnen“ könnte das Motto der letzten beiden Partien lauten. Hatten die Rodgauer Handballer am vergangenen Wochenende noch das Glück auf ihrer Seite, so mußte man ausgerechnet im Derby gegen die Bieberauer Falken am Freitag eine unglückliche 28:27 Niederlage in allerletzter Sekunde quittieren. Die Partie begann sehr ausgeglichen, zu keinem Zeitpunkt konnte sich eine Mannschaft deutlicher als mit 2 Toren absetzen. Auf Seiten der Gäste zeigte sich Rechtsaußen Rok Setnikar erneut sehr treffsicher, bis zum Zwischenstand von 8:8 hatte er schon dreimal eingenetzt.

Dazu gesellte sich Philippe Kohlstrung in glänzender Spiellaune und somit hielt man die Begegnung bei den leicht favorisierten Odenwäldern weiter offen. Die hatten in Spielmacher Seeger und Rückraumkanonier Zele ihre besten Akteure, beide erzielten am Ende jeweils 8 Treffer und waren von der HSG-Defensive kaum in den Griff zu bekommen. In der Folge änderte sich am knappen Verlauf recht wenig und so ging es mit einem 14:13 in die Kabinen.

Auch im zweiten Abschnitt bekamen die gut 800 Zuschauer in der bestens gefüllten Sporthalle  Handballunterhaltung vom Feinsten geboten. Beide Teams rackerten unermüdlich mit vollem Körpereinsatz, aber mit sehr fairen Mitteln. Unterstützt wurden sie dabei von zwei umsichtigen Schiedsrichtern, die den Spielfluß nicht unterbrachen und mit ihren Entscheidungen fast immer richtig lagen. Sehr zum Leidwesen der Baggerseepiraten galt dies auch für zwei Wechselfehler, die den Spielern von Alex Hauptmann im Eifer des Gefechtes unterliefen. Zwar konnten die Rodgauer den Spielstand vom 19:17 durch einen energischen Zwischenspurt auf 19:21 zu ihren Gunsten drehen, doch dann unterlief einer beiden schon besagten Wechselfehler. Die Hausherren liessen sich nicht lange bitten und drehten die Partie erneut. Kurz vor Spielende waren Kohlstrung & Co. beim 27:26 im Ballbesitz. Ein feiner Spielzug über Kreisläufer Schmid brachte den umjubelten 27:27 Ausgleich, doch die Falken hatten mit dem allerletzten Angriff noch eine Chance auf den Heimsieg. Es kam wie es kommen mußte, der überragende Daniel Zele schnappte sich die Kugel und hämmerte sie aus knapp 11 Metern am chancenlosen Marco Rhein vorbei ins Gehäuse der Rodgauer. Die Enttäuschung über den verpaßten Punktgewinn mußte erst mal verdaut werden, Trainer Hauptmann war bei der anschließenden Pressekonferenz aber sichtlich stolz auf die Leistung seiner Mannschaft: “ Ich glaube, wir haben heute ein richtig gutes Drittligaspiel gesehen, das -wie in der letzten Woche- eigentlich gar keinen Sieger verdient hatte. So nah waren wir noch nie am Sieg in Bieberau aber dann haben wir uns durch eigene Leichtsinnsfehler selbst um den Lohn der Arbeit gebracht. Am Ende hat der Hammerwurf von Zele entschieden, der hätte heute wahrscheinlich auch aus der Umkleidekabine getroffen. Von daher Glückwunsch an die Falken, nächstes Jahr probieren wir es wieder.“