Baggerseepiraten nach 32:25 erneut auf sechstem Platz
Einen Abend, den viele noch lange in Erinnerung behalten werden ! Es war der emotionale Höhepunkt der 9 Jahre langen Trainertätigkeit von Alexander Hauptmann, als gegen 21.30 h sein Trikot in die neu geschaffene HSG Hall-of-fame gezogen wurde. Passenderweise lief dazu der Titel „Geile Zeit“ und die zahlreichen noch anwesenden Zuschauer hatten eine kollektive Gänsehaut. Einen besseren Moment, um sich zu verabschieden, hätte sich der Erfolgstrainer gar nicht aussuchen können, denn zuvor hatten seine Jungs im Endspiel um den Einzug in den DHB-Pokal den direkten Konkurrenten Burgwedel mit 32:25 bezwungen.
Foto mit Symbolcharakter: Auf Händen getragen – DANKE ALEX !!!
Vor allem eine bärenstarke zweite Halbzeit war der Grund für den doppelten Punktgewinn. Mit einem Marco Rhein in absoluter Topform und dem unbedingten Willen, ihrem scheidenden Trainer mit einem Sieg „Auf Wiedersehen“ zu sagen, drehten Weidinger & Co. nach der Halbzeit mächtig auf. Gegen die tapfer kämpfenden Niedersachsen steigerte sich die HSG-Abwehr von Minute zu Minute, was trotzdem noch auf den Kasten kam, entschärfte Marco Rhein und ab der 50. Minute auch Bene Müller. Im Angriff wurde schnörkellos agiert, über Christian Schmid und Timo Kaiser erzielten die Hausherren sehenswerte Treffer und spätestens beim 27:20 durch Tim Henkel war Partystimmung angesagt. Die taktischen Umstellungen der Gäste verpufften ebenso weitgehend wirkungslos, so daß man sich in den letzten 5 Spielminuten voll und ganz auf das Singen diverser Gassenhauer wie „Oh wie ist das schön“ und „Es gibt nur ein Alex Hauptmann“ konzentrieren konnte. Es lag eine ganz besondere Stimmung in der Luft und nach dem Abpfiff der souveränen Schiedsrichter, brachen dann auch die letzten Dämme. Es wurde hemmungslos gejubelt, gefeiert und auch manch eine Träne verdrückt. Alles völlig zu Recht, denn der Sieg gegen Burgwedel brachte nicht nur die erneute Qualifikation für den DHB-Pokal, mit 36 Pluspunkten wurde zudem noch das beste Ergebnis der HSG-Historie in der 3. Liga erzielt.
Nach den Verabschiedungen von Bene Müller, Christian Weis und Alex Hess war dann der Zeitpunkt gekommen, von dem HSG-Vorstand Reinhard Pietschmann befürchtete, „daß er irgendwann kommen mußte“. Er, der zusammen mit Stefan Schnur, vor mittlerweile 9 Jahren dafür sorgte, daß der gebürtige Kirchzeller nach Nieder-Roden kam und einen kompletten Neuanfang in der Oberliga Hessen startete. So bekamen die gut 300 Zuschauer noch die ein- oder andere Anekdote aus der „Hauptmann-Ära“ erzählt, die für zahlreiche Lacher sorgten. Ein großes Dankeschön ging ebenso an die komplette Familie, die den positiv handballverrückten in der ganzen Zeit unterstützt hat. Auch Kapitän Marco Rhein verabschiedete sichtlich gerührt seinen Trainer im Namen der Mannschaft und vieler ehemaliger Spieler, die sich in der Halle an der Wiesbadener Str. eingefunden hatten. Nachdem dann das Trikot unterm Hallendach hing, ging die Party richtig los und jeder, der schon einmal einen HSG-Saisonabschluß miterlebt hat, weiß, daß nicht nur Pfefferminztee getrunken wurde. Eine neun Jahre dauernde Erfolgsstory fand somit einen würdigen und angemessenen Schlußpunkt, nun sagen die Baggerseepiraten im Stile der Toten Hosen: „Auf Wiedersehen, die Zeit mit Dir war wunderschön“.