Verdiente 31:35 Heimniederlage gegen Northeimer HC
Auch eine halbe Stunde nach Abpfiff löste bei den meisten der gut 400 einheimischen Fans der Blick an die Anzeigetafel immer noch ungläubiges Kopfschütteln aus. Doch das Ergebnis stand für alle gut sichtbar angeschrieben: 31:35 hatten die Baggerseepiraten ihr Heimspiel gegen den schon im Vorfeld als unbequemen Gegner titulierten Aufsteiger aus Northeim verloren. Der Grund dafür war schnell gefunden: Eine Defensiv“arbeit“, die vor allem in der zweiten Hälfte bei 22 Gegentreffern überhaupt nicht vorhanden war.
Foto: Auch Torjäger Jonas Müller (9) konnte die Niederlage nicht verhindern
Schon nach 10 Minuten zeichnete sich ab, daß die Partie gegen die Niedersachsen kein Selbstläufer werden würde. Nicht weniger als sieben Gegentreffer hatten sich die Redmänner zu diesem Zeitpunkt schon eingehandelt, vor allem mit dem Rechtshänder Marlon Krebs auf der halbrechten Rückraumposition hatte die HSG-Defensive dabei große Mühe. Doch da das eigene Angriffsverhalten einigermaßen gut funktioniert blieb die torreiche Begegnung ausgeglichen. Über 7:7, 10:10 und 13:13 schaffte man es in Überzahl sogar kurz vor der Halbzeit durch einen schönen Spielzug auf 15:13 zwei Treffer vorzulegen. Und da Kreisläufer Flo Stenger kurz nach Wiederanpfiff zum 16:13 einnetzte kam die Hoffnung auf, daß die Gäste, die verletzungsbedingt nur mit einem Mini-Kader angereist waren, konditionell etwas abbauen würden. Doch weit gefehlt: Anstatt mehr Ruhe in die eigenen Aktionen zu bekommen und die Intensität in der Abwehr zu steigern, verlor man zusehends den Faden und die Gäste kamen mit einfachsten spielerischen Mitteln immer wieder zu Torerfolgen. Beim 19:19 war die Partie wieder komplett offen und nun folgte die wohl stärkste Phase der Baggerseepiraten. In eigener Unterzahl besann man sich auf die notwendigen Tugenden, kämpfte verbissen um jeden Ball und legte wieder 3 Tore vor. Garant dafür war ein starker Sandro Friedrich, der etliche Chancen der Gäste vereitelte und für den nötigen Push sorgte. Doch das Stimmungshoch hielt nicht lange, nun waren es die Rodgauer die in eigener Überzahl dilettantisch agierten, den Gegner dadurch wieder aufbauten und die Führung wegwarfen. Beim 26:26 begann die entscheidende Phase und die HSG-Fans mußten mitansehen, wie ihrem Team die Felle davonschwammen. Defensiv wurde nahezu jeder Zweikampf verloren und spätestens als sich die Baggerseepiraten zwei Zeitstrafen der Unparteiischen – die sich nahtlos dem überschaubaren Niveau der Hausherren angepasst hatten- wegen Reklamierens einhandelten, gerieten sie endgültig auf die Verliererstraße. Die Northeimer spielten die verbleibenden Minuten clever runter und durften sich am Ende über zwei verdiente Punkte freuen, da sie einfach mehr Herzblut und Engagement in diese Begegnung investiert hatten.
Dies sah auch ein sichtlich angefressener Jan Redmann so: „ Glückwunsch nach Northeim und vor allem Entschuldigung an unsere Fans, das war gar nix, so darf man sich nicht präsentieren und das werden wir im Laufe der Woche auch deutlich besprechen.“
Trainergespräch unter : https://www.youtube.com/watch?v=vbvYy7pMep4&feature=em-upload_owner