Herren Regionalliga: TSG Bürgel – HSG 28:25 (14:13)
Foto: Richard Landskron war mit 6 Treffern der erfolgreichste Baggerseepirat –
Ein äußerst spannendes Derby in der Handball-Regionalliga erlebten die gut 300 Zuschauer am Samstagabend in der Sportfabrik Stadtwerke Offenbach: Wie er es sich im Vorfeld vorgenommen hatte, konnte Aufsteiger HSG Rodgau Nieder-Roden II die gestandene TSG Offenbach-Bürgel lange Zeit ärgern. Den erfolgreichen Schlusspunkt aber setzten die „Berler Bulls“ dank ihrer größeren Erfahrung: Mit 28:25 (14:13) entschieden sie das Duell für sich.
Entsprechend erleichtert wirkte TSG-Trainer Marko Sokicic nach dem Abpfiff. „Wir haben es unnötig spannend gemacht! Wir haben mehrfach geführt, es aber immer wieder versäumt, uns abzusetzen und Luft zu verschaffen.“ Obwohl seine Jungs heiß auf das Duell gewesen sind, hatte Sokicic den Eindruck, dass nicht 100 Prozent gegeben wurde. Die Abwehr habe zwar nicht schlecht gestanden, aber die Aggressivität und Leidenschaft wie in den vorherigen Spielen habe gefehlt. Und so kam Sokicic zu dem Schluss: „Spielen wir gut, verlieren wir. Spielen wir schlecht, gewinnen wir.“
Der Aufsteiger machte seine Sache aber auch richtig gut. Die gut ausgebildeten „Baggerseepiraten“ zeigten keine Angst und stellten einmal mehr ihre gefürchtete 3:2:1-Abwehr. Sie ließen sich auch von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen. So wurde schon ein 3:6-Rückstand schnell wieder ausgebügelt (8:8) und das knappe 14:13-Pausenresultat gab berechtigte Hoffnung für die zweite Halbzeit.
Doch munterer aus der Kabine kamen zunächst die Hausherren (17:14), die in der Folge die Drittliga-Reserve einmal mehr gleichziehen lassen mussten (18:18). Immer wieder legten die „Berler Bulls zwei Tore vor. In der Endphase wurden es drei, so dass die HSG II nur noch Kosmetik am Ergebnis betreiben konnte.
Sicherlich war es bitter für die „Baggerseepiraten“, angesichts der guten Leistung nicht Zählbares mitgenommen zu haben. „Mit etwas mehr Erfahrung wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen“, ist sich Felix Hain, der als Co-Trainer für den verhinderten Headcoach André Seitz die Verantwortung auf der Bank übernommen hatte, sicher. „Wir haben in den letzten fünf bis zehn Minuten zu überhastet agiert.“ Kein Grund also, die Köpfe hängen zu lassen. Auf diese Leistung lässt sich weiter aufbauen. Wie André Seitz bereits im Vorfeld gesagt hatte, müsse seine junge Mannschaft noch „abgezockter“ werden – vielleicht gelingt es im nächsten Auswärtsspiel am Samstag bei der HSG Pohlheim?!
TSG Offenbach-Bürgel: Gezer, P. Gutknecht; Hemmer (2), Eck (10), L. Kaiser (1), Ahouansou (3), Pjanic, Prüfert, Köbe, Lenort, Cohen (2), Schlereth (4), T. Kaiser (3), Kreckovic (3/1). HSG Rodgau Nieder-Roden II: Hildebrand, Bludau; Bauch, Landskron (6), Ullrich (4), Broschek (3), ‚Schmid (4), Kiefer, Eyssen (2), Haus (6), Weiland, Weidinger, Juric (1), Zelser. Zeitstrafen: Jeweils 2. Siebenmeter: 1/1 – 0/0. Schiedsrichter: Becker/Nickel.