Herren Regionalliga: HSG Rodgau – HSG Groß-Bieberau/Modau 30:31 (17:15) –

Zum dritten Mal in den bisherigen acht Spielen mussten sich die „Baggerseepiraten“ mit einem Tor geschlagen geben. Besonders bitter am Samstagabend in der RODAUSTROM Sportarena: Sie hatten bereits mit sechs Toren geführt, und beim letzten Angriff der Gäste schien die Situation wie verhext. Die Schiedsrichter zeigten bereits Zeitspiel an und gewährten Bieberau einen letzten Pass. Der Ball flog an den Kopf eines Rodgauers und von dort direkt in die Hände des freistehenden Halbrechten. Dieser musste nur noch einnetzen und den 31:30-Sieg perfekt machen. Hier passt der Spruch für Aufsteiger Rodgau Nieder-Roden II: Wenn man unten steht, kommt zum fehlenden Glück auch noch Pech dazu.

Trotz der Enttäuschung über die verlorenen Punkte war Trainer André Seitz voll des Lobes für seine Mannschaft, die eine ganz andere Körpersprache als zuvor gezeigt habe: „Jeder war mit Herz dabei, hat sich in das Spiel hineingekniet und ist bis ans Limit gegangen, um hinten wie vorne um jeden Ball zu kämpfen.“ Seitz hob insbesondere Nick Weiland, Daniel Bauch und Nils Haus sowie den stark parierenden Marius Hildebrand hervor. Vor dem Spiel hatte er seinen Jungs angesichts der Tatsache, dass sie gerne zu viele Chancen liegen lasse, noch prophezeit: „Heute werfen wir 30 Tore und gewinnen!“ Seine Worte nach dem Abpfiff: „Hätte ich bloß 32 gesagt!“

Trotz verbesserter Angriffsleistung waren es auch in diesem Spiel 23 Fehlwürfe, die sich der Aufsteiger leistete. Seitz: „Zu viel in dieser Liga.“ Der Torwart der Gäste wuchs aber auch regelrecht über sich hinaus und machte viele Chancen zunichte. Anfangs wechselten die Führungen: Zunächst lag Bieberau vorne, dann die Hausherren, die mit einer wichtigen Zwei-Tore-Führung in die Pause gehen konnten. Als Christian Schmid, nach einer Verletzung wieder zurück, kurz nach Wiederanpfiff mit roter Karte auf die Tribüne verbannt wurde, setzten seine Teamkollegen zunächst ihren Lauf fort und bauten die Führung auf 25:19 aus (44.). Da aber auch noch Tobias Kiefer (Knie) passen musste, kam es zu einer Schwächung im Innenblock und einem Bruch im Spiel. Die erfahrenen Gegner nutzten dies aus und schafften fünf Minuten vor Schluss den 28:28-Ausgleich. Zweimal legte die Heimsieben noch vor, um am Ende ins Hintertreffen zu geraten. „Meine junge Mannschaft trifft im Angriff noch nicht die optimalen Entscheidungen“, erklärt André Seitz. In Münster kommenden Samstag dürfte es aber von Vorteil sein, es zu tun.

HSG Rodgau Nieder-Roden II: Hildebrand, Rhein; Bauch (3), Landskron (8), Ullrich, Broschek, Schmid (2), Kiefer (1), B. Weiland (1)‚ Haus (6/1), N. Weiland (3), Weidinger (6), Gollan, Zelser. Zeitstrafen: Jeweils 4 Rote Karte: Schmid (Rodgau II, 34.). Siebenmeter: 1/1 – 6/3. Schiedsrichter: Daniel und Simon Adam