Verletzungsgebeutelte HSG-Damen sind beim starken Aufsteiger gefordert –
Am Samstagabend treten die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden im Hessenderby bei der TSG Leihgestern an. Der Anwurf in der Sporthalle Linden ist um 19:30 Uhr. Die Aufgabe für die Rodgauerinnen beim Aufsteiger ist anspruchsvoll, denn der Gegner steht mit 7:7 Punkten gut da. Leihgestern hat zuletzt auch Spitzenteams wie Bensheim/Auerbach II oder dem 1. FC Köln ordentlich Paroli geboten. Selbst könnten die Baggerseepiratinnen nach dem 24:23-Erfolg beim TV Aldekerk mit Rückenwind nach Mittelhessen fahren. Doch der erste Saisonsieg war teuer erkauft. „Die Verletzungen von Maxime Wohlfahrt (Kreuzband- und Meniskusriss) und Jana Göbel (Bruch des Radiusknochens) tun uns extrem weh“ sagt Florian Lebherz. „Menschlich und spielerisch“, so der HSG-Trainer. „Wir mussten in dieser Saison schon etliche Verletzungen hinnehmen“, fügt er hinzu. „Für Maxime tut es mir unheimlich leid, weil sie von Spiel zu Spiel immer stärker wurde.“ Nun fällt sie aller Wahrscheinlichkeit nach neun bis zwölf Monate aus. Voraussichtlich vier bis sechs Wochen wird Jana Göbel fehlen, was ganz schwer wiegt. „Jana ist unsere erfahrenste Spielerin auf dem Feld“, betont Lebherz. „Sie geht immer dort hin, wohin sich keine andere traut.“ Gerade im Hinblick auf die kommenden Aufgaben seien die Ausfälle herbe Rückschläge, was einige Umstellungen erfordere.
Erstmals bei den Baggerseepiratinnen kam in Aldekerk der Neuzugang Tea Kovjenic zum Einsatz. „Tea hat am vergangenen Wochenende ihr erstes Spiel absolviert und musste nach der Verletzung von Maxime sofort durchspielen“, berichtet Florian Lebherz. „Nicht gerade optimale Startvoraussetzungen, aber wir sind froh, dass sie jetzt bei uns ist.“ Die drittligaerfahrene, in der Akademie von Union Halle-Neustadt ausgebildete Spielerin brauche noch etwas Zeit. Das liegt daran, dass sie in den letzten Monaten eine Pause eingelegt hatte. „Sie wird sicherlich in den nächsten Wochen zur Topform auflaufen“, prognostiziert der Trainer, der vom bevorstehenden Gegner eine hohe Meinung hat. „Leihgestern ist der stärkste Aufsteiger der letzten Jahre in der 3. Liga“, analysiert Lebherz. „Über viele Jahre konnten sie sich einspielen und das sieht man auch in ihrer gesamten Spielweise.“ Die Mannschaft sei top eingestellt und verstehe sich auf dem Feld blind. Zudem konnten sie viele ihrer Kontrahenten mit der schnellen Mitte überrennen. Es handele sich einen Gegner, der mit dem Abstieg nichts zu tun haben werde. „Bei der Spielvorbereitung haben wir, wie auch in der Woche davor, jedoch nur auf uns geschaut“, erklärt Florian Lebherz. Sein Team hätte gezeigt, wie willensstark es sein kann. „Wir fahren befreit nach Leihgestern und werden alles in die Waagschale werfen, um auch dort zwei Punkte zu entführen.“
