30:30 gegen die SG Leutershausen –

Weiterhin zu Hause ungeschlagen und mit 20:8 Punkten punktgleich mit dem Gegner auf dem zweiten Tabellenplatz rangieren die Baggerseepiraten auch am Ende der „Festwochen“ gegen die Top-Teams der 3. Liga Mitte. Am Ende einer sehr intensiven Partie fühlte es sich zwar für einen kleinen Moment an, als hätte man einen Punkt verloren, denn mit dem Schlusspfiff vergab man die Möglichkeit per Siebenmeter den Siegtreffer zu erzielen. Doch schon wenige Augenblicke später waren sich im Lager der heimischen HSG alle Verantwortlichen einig, dass man mit dem Punktgewinn zufrieden sein konnte, zumindest hätten alle vor dem Spiel „eingeschlagen“, wenn man einen Teilerfolg angeboten bekommen hätte.

Wie kam es dazu, dass im Duell des Tabellendritten gegen den –zweiten die letzten Sekunden eine derartige Dramatik entwickelten ? In einem von Beginn an auf allerbestem Drittliganiveau stehenden Spitzenspiel –für die Baggerseepiraten das vierte in Folge- konnte sich zunächst keine der beiden Mannschaften absetzen und die Abwehrreihen inklusive der Torhüter standen im Vordergund. Bei den Rodgauern, die nach dem Ausfall vom Philippe Kohlstrung auch bis zum Anpfiff um den Einsatz von Henning Schopper bangen mussten, war immerhin Michael Weidinger wieder mit von der Partie, nachdem er in Großwallstadt erste Gehversuche gemacht hatte. Timo Kaiser, der nach seiner Verletzung drei Monate ausgefallen war, stellte sich in den Dienst der Mannschaft und setzte sich nach einer einzigen Trainingseinheit wenigstens auf die Bank, um notfalls für etwas Entlastung sorgen zu können. So agierte über weite Strecken der Rückraum mit Johannes von der Au (21), Sam Hoddersen (22) und Henning Schopper (22) unterstützt von Rekonvaleszent Alex Weber und Abwehrchef Philipp Keller und die machten ihre Sache gegen die körperlich sehr robusten Bergsträßer richtig gut. Immer wieder suchten sie den Zweikampf oder kamen über den Kreis zum Erfolg, wo zunächst Florian Stenger und später Benjamin von Stein beeindruckend ackerten. Kurz vor dem Seitenwechsel legte der Gast aber trotzdem ein 11:13 vor, mit dem es dann in die Kabinen ging.

Auch nach dem Wechsel erwischte Leutershausen den besseren Start und erhöhte auf 11:14, bevor Timo Kaiser für einen Siebenmeter erstmals seit drei Monaten wieder das Feld betrat und sich mit einem Treffer zum 12:14 zurückmeldete.Das 12:15 durch den auffälligsten Gästespieler Lukas Gerdon (9 Tore) egalisierten dann Benni von Stein, Sam Hoddersen und Magnus Hofferbert während eben dieser Gerdon seine zweite Zeitstrafe verbüßte. Von da an war man wieder richtig im Spiel: Knappen ein-Tore Rückständen folgte jeweils postwendend der Ausgleich, bis der nie zu stoppendeHenning Schopper mit dem 18:17 erstmals wieder eine Führung für die Baggerseepiraten erzielte. In der Folge blieb es ein hart umkämpftes Match in dem jeweils die Redmann-Schützlinge vorlegten und vor allem über starke rechte Seite der „Teufel“ wieder den Ausgleich hinnehmen mussten. Erst beim 29:26 durch Schopper in der 55. Minute sah man sich auf der Siegerstraße, doch die inzwischen mit offener Deckung agierenden Bergsträßer gaben sich noch nicht geschlagen, erzielten postwendend das 29:27 ehe erneut Henning Schopper in der 58. Minute auf 30:27 stellte. In den dann folgenden Angriffen fehlte allerdings etwas die Kraft und Genauigkeit, um weitere Tore zu erzielen. Zudem entschieden die insgesamt gut leitenden Schiedsrichter bei einem Pass von Michael Weidinger zu Johannes von der Au, den dieser nicht ganz zu fassen bekam, fälschlicherweise auf technischen Regelfehler und Ballbesitz für Leutershausen, den diese direkt in einen Torerfolg ummünzten.

So spitzte sich am Ende beim Stande von 30:30 und 59:58 auf der Uhr alles zu, es gab noch einen Freiwurf für die Redmann-Schützlinge. Henning Schopper schlängelte sich in unnachahmlicher Manier durch den Block der Leutershausener, wobei er sehr hart attackiert und am Torwurf gehindert wurde.

Der fällige Platzverweis für einen Gästespieler blieb ohne weitere Folgen, genauso wie der ausgesprochene Siebenmeter-Strafwurf, den Gästetorhüter Hübe in der Schlußsekunde parierte.

Am Ende trauerte Trainer Redmann dem zweiten Punkt nicht weiter nach, sondern dankte ausdrücklich dem unglücklichen Schützen Timo Kaiser unter dem Beifall der Zuschauer dafür, dass er sich dieser Situation stellte. Auch Pressesprecher Marzo wollte lieber die zahlreichen positiven Aspekte nach dem vierten Unentschieden der Saison hervorheben: „Die Jungs können wieder einmal stolz auf die gezeigte Leistung sein, uns hat in der Schlussphase das kleine Quäntchen Glück gefehlt, das man gegen so eine starke Mannschaft braucht. Insgesamt war es ein echtes Spitzenspieler, da muß man auch den Gegner mal loben, der die taktische Variante mit dem 7. Feldspieler brutal diszipliniert spielt. Schade nur, dass nicht ein paar Zuschauer mehr da waren, die Spieler hätten es heute allemal verdient gehabt. Jetzt sind wir mit erzielten 4:4 Punkten aus den Festwochen sehr zufrieden und freuen uns auf das Derby in Gelnhausen.“