Baggerseepiraten unterliegen dem TV Großwallstadt mit 25:29 –
Es war das erwartete Spitzenspiel in der 3. Liga Mitte, in dem die heimischen Baggerseepiraten dem Favoriten aus Großwallstadt die Vorentscheidung im Meisterrennen vermiesen wollten. Lange Zeit war man dabei auf einem sehr guten Weg, doch am Ende entschieden 10 etwas schwächere Minuten die hochklassige Begegnung. Die Jungs um den überragend parierenden Kapitän Marco Rhein ließen zwar nach dem Schlußpfiff die Köpfe etwas hängen, doch dazu bestand überhaupt keine Veranlassung, denn die Leistung war aller Ehren wert.
Kaum hatte die mit Spannung erwartete Partie in der aus allen Nähten platzenden Sporthalle an der Wiesbadener Straße begonnen, stand es auch schon 3:0 für die Hausherren. In einem wahren Sturmlauf zeigten Schopper, Hoddersen und von der Au gleich einmal, dass man bereit für den Kampf war. Unter der hervorragenden Leitung der beiden Unparteiischen Biehler/Dietz fanden die Gäste in der Folge besser in die Partie, vor allem weil Keeper Redwitz eine Chance nach der anderen parierte. Während die Rodgauer die Konsequenz im Abschluss in dieser Phase etwas vermissen ließen, nutzten die Wällster ihre Gelegenheiten etwas besser aus und gingen beim 6:7 durch Spatz erstmals in Führung. Die erste Zwei-Minuten Strafe in der absolut fair geführten Partie bekam dann Benni von Stein aufgebrummt aber auch in Unterzahl zeigte sich die HSG-Deckung gewohnt lauf- und zweikampfstark. Angestachelt vom lautstarken Publikum gestattete man dem Tabellenführer keinen einzigen Treffer. Ganz im Gegenteil brachte ein Doppelschlag von Flo Stenger, der trotz einer privaten Hiobsbotschaft mit an Bord war, sowie ein Treffer vom bärenstark auftrumpfenden Johannes von der Au die Halle dann erstmals richtig zum Kochen. Die eigene 10:8 Führung hatte aber nicht lange Bestand, denn vor allem Mario Stark, den die HSG-Deckung nicht richtig in den Griff bekam, lief auf Seiten des TVG zu Hochform auf. Leistungsgerecht stand es kurz vor der Halbzeit 11:11, ehe erneut von der Au mit seinem vierten Treffer zum 12:11 einen hauchdünnen Vorsprung für die Roten erzielte.
Die knapp 700 Zuschauer verabschiedeten ihre Teams mit reichlich Applaus in die kurze Verschnaufpause, eine Prognose über das Endresultat wollte zu diesem Zeitpunkt keiner abgeben. Auch nach Wiederbeginn blieb das Spiel absolut offen. Zunächst gelang es den HSG´lern, über Sam Hoddersen mit 15:13 in Führung zu gehen, doch im Stile einer Spitzenmannschaft wendeten die Gäste mit einem 4:0 Lauf das Blatt. Jetzt war es der Slowene Marko Matijasevic, der viel Verantwortung übernahm. Entweder setzte er seine Nebenleute glänzend in Szene oder er markierte selbst mit platzierten Stemmwürfen einen Treffer –am Ende waren es insgesamt sieben. Nach der von Trainer Redmann genommenen Auszeit, gingen die Baggerseepiraten mit neuem Elan und personell etwas veränderter Aufstellung ans Werk. Timo Kaiser agierte jetzt im rechten Rückraum und der Routinier sorgte auf seiner Lieblingsposition für mächtig viel Gefahr, die folgenden fünf HSG-Treffer gingen alle auf sein Konto. Darunter war auch der 18:18-Ausgleich, nach dem der Tabellenführer für einen Moment zu schwanken schien. Doch die torgefährlichste Angriffsmaschinerie der 3. Liga Mitte war kaum mehr zu stoppen. So tapfer sich die Rodgauer auch wehrten, immer waren es Kleinigkeiten in verschiedenen Situationen. Hier ein Schrittfehler, da ein Offensivfoul oder ein Abpraller der wieder bei den Gästen landete. Niklas Geck verkürzte gegen seinen Ex-Klub noch einmal auf 21:23, aber danach beendeten Matijasevic und Spatz vom 7-Meter Punkt endgültig die Träume der Hausherren. Mit 25:29 endete schließlich dieses Spitzenspiel, das seinen Namen auch zu Recht trug. Die Köpfe der Rodgauer gingen nach unten, aber es ist bezeichnend für diesen Verein, dass die „Rote Wand“ mit lautstarken „HSG-HSG“-Rufen ihren Jungs für die gezeigte Leistung großen Respekt zollte.
„Natürlich überwiegt im Moment die Enttäuschung aber mit etwas Abstand werden hoffentlich alle realisieren, was sie abgeliefert haben. Wir haben den TVG dazu gezwungen, alles abzurufen, was sie können. Das haben sie getan und deshalb nehmen sie die beiden Punkte auch verdient mit an den Main. Der heutige Tag war geprägt von extremen Stimmungen, jetzt brauchen wir alle mal ein paar freie Tage. Danke an alle Zuschauer, die vielen Helfer, die Spieler und ein Extralob an die beiden Schiedsrichter, die in vorbildlicher Weise das Spiel geleitet haben“ gab Pressesprecher Marzo noch zu Protokoll.