Hohe Hürde am Samstag in Dresden
Zum letzten Auswärtsspiel müssen die Handballer der HSG mit reichlich Sitzfleisch an Bord der 3 Opel-Busse gehen, denn die Reise führt ins gut 470 Kilometer entfernte Dresden. Der dort ansässige HC Elbflorenz galt vielen Kennern der Szene vor Saisonbeginn als heißer Aufstiegskandidat, doch durch einige unnötige Niederlagen kamen die Sachsen schnell ins Hintertreffen und mußten sich vom Saisonziel Meisterschaft verabschieden.
Erst nach der Entlassung von Trainer Pysall –ausgerechnet vor dem Gastspiel im Rodgau- kam die mit zahlreichen Ex-Profis bestückte Truppe immer besser in Schwung. Der Blick war nun fest auf den zweiten Platz gerichtet, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt. In der Tat befand man sich auf einem guten Weg und hatte am vergangenen Wochenende in eigener Halle die große Möglichkeit, mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten Fürstenfeldbruck auf den begehrten Platz vorzustoßen. Doch die Panther aus der Nähe Münchens bissen sich gegen die Tiger durch, entführten beide Punkte aus der sächsischen Landeshauptstadt und versetzten dem Gastgeber den endgültigen K.O. in puncto Aufstiegshoffnung. Demenstprechend frustriert und enttäuscht war man dann auch im Lager der Dresdner, die zumindest ein weiteres Jahr in der 3. Liga verbringen müssen.
Auch die Rodgauer hatten am vergangenen Wochenende einen derben Tiefschlag zu verarbeiten. Zwar hatte diese Partie lange nicht die Bedeutung eines Ab- oder Aufstiegsspieles aber auch ohne eine zusätzliche Brisanz war die Begegnung gegen den Absteiger aus Franken ein „gefühlter“ Abstieg. Da jedes Wort über die letzten 20 Minuten der Begegnung zu viel wären, täten die Rodgauer gut daran, sich mit 100% iger Konzentration auf das schwere Spiel in Dresden vorzubereiten. Daß die Jungs es viel besser können, haben sie in zahlreichen begeisternden Spielen oftmals bewiesen. Und allen Unkenrufen zum Trotz ist das erklärte Saisonziel, die erneute Qualifikation für den DHB-Pokal- noch erreichbar, da auch Leipzig eine unerwartete Niederlage quittieren mußte. Für Coach Alex Hauptmann muß jetzt eine Trotzreaktion der Mannschaft erfolgen: „Keine Frage, Rödelsee war indiskutabel. Es gibt solche Tage, die erlebt man gottseidank nicht so oft, am Samstag war es halt so. Das können wir nicht mehr ändern. Aber die Jungs werden am Wochenende mit Sicherheit alles versuchen, um sich zu rehabilitieren.“
Und so darf man gespannt sein, welcher der beiden Enttäuschten die jeweilige Niederlage besser weggesteckt hat und sich im Dresdner „Tigerkäfig“ durchbeißt.