Baggerseepiraten unterliegen am Ende deutlich beim HC Elbflorenz

Lange Gesichter gab es am Samstagabend bei der Reisegruppe aus Rodgau Nieder-Roden in der sächsischen Metropole Dresden nach dem Gastspiel beim dortigen HC Elbflorenz. Der Grund dafür war die eigentlich unnötige Niederlage der Hauptmann-Schützlinge beim Tabellendritten, der sich in der vergangenen Woche mit einer Heimniederlage gegen Fürstenfeldbruck aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hatte.

 

Dabei hatte es eigentlich ganz gut begonnen, denn nach eineinhalb Minuten hatte man durch zwei blitzsaubere Tore von Florian Stenger und Timo Kaiser 0:2 vorgelegt. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit, konnte man durch aggressive Abwehrarbeit und eine gute Einstellung gegen die mit Individualisten sehr stark besetzten Dresdner bis zum 7:9 die Führung behaupten, bevor der Favorit über die stärkere Physis besser ins Spiel kam und seinerseits mit 10:9 in Führung gehen konnte.

Allerdings zeigten die Baggerseepiraten jetzt, daß sie nicht gewillt waren, den weiten Weg nach Sachsen umsonst gemacht zu haben und erkämpften mit 10:11 durch Philipp Keller, 11:12 durch Christian Weis und 12:13 durch Sergej Zutic, die Führung jeweils wieder zurück, mussten allerdings mit dem Pausenpfiff auch wieder den 13:13 Ausgleich hinnehmen.

Nach einer kurzen Halbzeitansprache, in der Trainer Hauptmann nicht viel zu korrigieren hatte, begann die zweite Halbzeit wie die erste mit zwei Toren für die Baggerseepiraten durch Christian Schmid und Rok Setnikar, die den alten zwei-Tore Vorsprung wieder herstellten, der dann auch bis zum 14:16 gehalten wurde.

Danach allerdings kam Sand ins Getriebe der Baggerseepiraten und man konnte sage und schreibe 13 Minuten keinen Treffer mehr erzielen. Über einen 0:7 Lauf zwischen der 34. Und 47. Minute geriet man mit 21:16 ins Hintertreffen, wobei euch eine zwischenzeitliche Auszeit in der 40. Minute die Lawine der nun stark agierenden Dresdner nicht stoppen konnte. Dies war dann auch die letztlich entscheidende Phase in diesem Spiel, in der auf Seiten der Baggerseepiraten die Kräfte nachließen und der ursprüngliche Meisterschaftsanwärter personell noch einmal nachlegen konnte.

Außerdem war der starke Sebastian Gress der in der vergangenen Saison noch mit dem DHFK Leipzig in die Bundesliga aufgestiegen war nicht mehr zu halten und spätestens beim 25:19 in der 52. Minute war das Spiel dann entschieden und der Abstand blieb bis zum Ende in dieser Höhe.

Trainer Alex Hauptmann zeigte sich in der Pressekonferenz etwas enttäuscht, daß seine Mannschaft in dieser Phase wohl nicht mehr an sich geglaubt hatte und bemerkte, es wäre sicher etwas mehr „drin gewesen“, hätte man nur ab der 40.Minute etwas konzentrierter weitergespielt und gegen den Favoriten etwas länger dagegengehalten.

Allerdings räumte er auch ein, daß man nach Dresden in der aktuellen Konstellation eigentlich immer ohne Druck fährt, da die Mittel der beiden Vereine doch zu unterschiedlich sind, als dass echte Chancengleichheit herrschen würde.

An dieser Stelle sei ein kleiner Vergleich erlaubt: In Nieder-Roden bemühen sich die Verantwortlichen in enger Abstimmung mit der Stadt darum, die Tribüne in der Sporthalle an der Wiesbadener Straße um einige Plätze zu erweitern, um ein paar mehr Handballfans die Möglichkeit zu geben die Heimspiele der Baggerseepiraten sehen zu können. In Dresden hingegen wird in unmittelbarer Nähe der riesigen Energieverbund-Arena in der das Spiel vor ca. 250 Zuschauern stattfand, für ca. 17 Mio. Euro die neue Elbflorenz-Arena entstehen, die ab der kommenden Saison als Heimspielstätte des HC Elbflorenz dienen und bis zu 3.000 Zuschauern Platz bieten wird.

Letztlich bleibt die Erkenntnis, daß man in Dresden nur dann gewinnen kann, wenn tatsächlich alles passt, und dazu hat heute ab der 40. Spielminute eben einiges gefehlt.

Bleibt zu hoffen, daß die Trainingswoche gut genutzt wird, um die Mannschaft wieder aufzurichten und am letzten Spieltag im Heimspiel gegen die Übermannschaft der Liga dem TV Hüttenberg beim Saisonabschluss nochmal ordentlich Paroli zu bieten. Auf jeden Fall will man sich mit einer ordentlichen Leistung von den treuen Zuschauern in die Sommerpause verabschieden.