Eiskalter Rok Setnikar sorgt für 30:30 gegen den Meister TV Hüttenberg

Den zahlreichen Zuschauern und Tagessponsor Baugeschäft Ivan Zadro wurde beim letzten Baggerseepiraten-Heimspiel am Samstagabend Einiges geboten. Nach dem gewohnt stimmungsvollen Einlauf mit Baumeister IVO waren beide Teams sofort auf Betriebstemperatur und zeigten ihren Fans alles, was diesen Sport so attraktiv macht. Das sehr athletisch geprägte und mit gestandenen Zweitligaspielern gespickte Team aus Mittelhessen traf auf eine nach den Niederlagen der Vorwochen wie verwandelt aufspielende Truppe aus Nieder-Roden, die von der erste Sekunde an hochmotiviert um ihre Chance kämpfte.

 

Gleich zu Beginn demonstrierte die Mannschaft von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson, warum sie die dritte Liga so deutlich dominiert hat und nutzte Fehlwürfe bzw. technische Fehler der Baggerseepiraten zur 1:3 Führung. Doch auch die Hauptmann-Schützlinge zeigten in dieser Phase daß die ein unangenehmer Gegner sein wollten und glichen durch zwei Tore von Timo Kaiser und einem von Philipp Keller zum 3:3 aus. Die Mittelhessen konterten im Stile eines Meisters und es folgte eine Phase, die Trainer Hauptmann später in der Pressekonferenz mit den Worten „da dachte ich es gibt eine Klatsche“ beschrieb, denn wie aus einem Guss schossen die Hüttenberger eine 4:9 Führung heraus, die aus HSG-Sicht Schlimmes befürchten ließ. Aber weit gefehlt, erneut zweimal Timo Kaiser, der schnelle Christian Weis und der stark aufspielende Alex Weber brachten die HSG wieder auf 8:9 heran und auch ein 8:11 durch den Bundesliga-erfahrenen Thomas Sklenak schüttelte die HSG nicht ab. Im Gegenteil, beim 13:12 erneut durch Alex Weber konnten die Hauptmann-Schützlinge erstmals in Führung gehen und diese über zwei Tore von Rok Setnikar und einen gehaltenen Siebenmeter von Marvin Hoppenstedt bis zur Halbzeitpause sogar auf 16:14 ausbauen.

Nach dem Wechsel setzte sich die Dramatik fort und nachdem beim 17:17 der Vorsprung aufgebraucht war, kämpften sich die Baggerseepiraten bis zum 21:19 zweimal wieder mit zwei Toren in Front, bevor sich der haushohe Favorit seinerseits mit vier Toren in Folge auf 21:23 etwas absetzen konnte. Der in dieser Phase sehr agile Sergej Zutic hielt die HSG mit drei Toren zunächst zwar in Schlagdistanz, doch beim 25:28 in der 50. Minute sah Trainer Hauptmann trotzdem seine Felle davonschwimmen und stoppte den Lauf mit einer Auszeit. Offensichtlich hatte er die richtigen Worte gefunden, denn nach dem 26:28 durch Philipp Kohlstrung und dem 27:29 durch Michael Weidinger bot sich plötzlich in doppelter Überzahl mit einem Siebenmeter die Möglichkeit wieder auf ein Tor heranzukommen. Leider hämmerte Philippe Kohlstrung den Strafwurf ans Lattenkreuz und es war erst eine Minute später Rekonvaleszent Michael Weidinger, der den 28:29 Anschlusstreffer erzielen konnte. Jetzt war es an HSG-Kapitän Marco Rhein, der seinerseits einen Siebenmeter vereiteln konnte und außerdem eine „hundertprozentige“ von Linksaußen sowie den Nachwurf vom Kreis parierte. Leider konnten seine Mitspieler die Vorlage noch nicht verwerten und vergaben ebenfalls zwei klare Chancen, so daß man erneut den Ausgleich verpasste. Doch auch das 28:30 konnte an diesem Abend die Moral der Hausherren nicht brechen und das 29:30 durch Rok Setnikar brachte den erneuten Anschlusstreffer. Die Hüttenberger vertändelten in ihrem letzten Angriff den Ball und so bot sich den Rodgauern die Chance zum Ausgleich. Philipp Keller konnte nach schönem Spielzug nur regelwidrig gebremst werden und es gab Sekunden vor dem Ende noch einmal einen Siebenmeter. Da im Laufe des Spieles beide etatmäßigen Schützen schon gescheitert waren, beorderte Trainer Hauptmann den scheidenden Rechtsaußen Rok Setnikar an den Siebenmeterstrich und als hätte er niemals etwas anders getan, versenkte dieser die Harzkugel eiskalt zum vielumjubelten 30:30 Ausgleich. Das war dann auch der Schlusspunkt unter eine erneut erfolgreiche Saison der Baggerseepiraten. Denn durch die zeitgleiche Leipziger Niederlage belegt man wie im vergangenen Jahr den sechsten Tabellenplatz, der zur Teilnahme am DHB Pokal berechtigt. Eine kleine Randnotiz sei hier erwähnt: Der TV Hüttenberg, der ja Anfang der Runde die HSG aus eben diesem DHB-Pokal geworfen hatte, scheiterte danach am Bergischen HC, der an diesem Wochenende am Final Four in Hamburg teilnahm. So nah war man an der Spitze des deutschen Handballs noch nie ;-))

Nach der Spielerverabschiedung und der Pressekonferenz tanzten die zahlreichen Fans zusammen mit Baumeister IVO, dem Team vom Eventwerk und der kompletten Mannschaft noch bis in den Mai, einige tanzen sogar immer noch….